Dienstag, 25. Juni 2013


Ver.di legt Entwurf für Haustarifvertrag vor

Mit der heutigen Post ging der Geschäftsleitung der Druckerei der Entwurf von ver.di für einen Haustarifvertrag zu. 

Dieser Vertragsentwurf basiert auf den Ergebnissen der zuvor geführten Sondierungsgespräche.

Als Verhandlungstermin für diesen Vertragsentwurf hat ver.di den 03.07.2013 vorgeschlagen.

Nun muss sich zeigen, wie ernst es der Geschäfts- bzw. Unternehmensleitung mit der Wiederherstellung des Betriebsfriedens ist!





Mittwoch, 19. Juni 2013

Auch bei Amazon Deutschland kämpft die Belegschaft 

für einen Tarifvertrag!


Der Streik bei Amazon geht weiter. 

Amazon ist der weltgrößte Online-Versandhändler, er hat in Deutschland acht Lager und 9000 Mitarbeiter. Am größten deutschen Standort in Bad Hersfeld arbeiten mehr als 3300 Menschen in zwei Versandlagern, in Leipzig sind es etwa 2000 in einem Versandzentrum.
 
Was vor wenigen Monaten noch undenkbar schien, ist jetzt Realität:

Erstmals mehrtägiger Streik bei Amazon Deutschland

 

Nach mehreren Warnstreiks und ganztägigen Streiks hat ver.di nun an den Amazon-Standorten Leipzig und Bad Hersfeld am 17./18. Juni zu einem zweitägigen Streik aufgerufen.

Druck auf Amazon wächst!

 

Knapp 1000 Mitarbeiter haben sich an den beiden Standorten am Streik beteiligt.

 Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Schiederig für Hessen sagte: "Bei jeder Aktion, die wir machen, beteiligen sich mehr Leute."
Jörg Lauenroth-Mago von Verdi Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erklärte: "Die Stimmung vor Ort wird immer besser und die Kollegen und Kolleginnen werden langsam richtig sauer über das Verhalten der Geschäftsführung von Amazon, sich keinen Millimeter in der Frage Tarifbindung zu bewegen."    

Mit dem ersten zweitägigen Ausstand in der Auseinandersetzung kämpft Verdi für einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels mit höheren Löhnen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Nachtzuschlägen bereits ab 20.00 Uhr. Das US-Unternehmen lehnt diese Forderungen ab und orientiert sich nach eigener Darstellung an der Bezahlung in der Logistikbranche.

Das Unternehmen zahlt nach einem firmeneigenen Vergütungssystem, das laut Verdi deutlich unter den Tarifen des Einzel- und Versandhandels liegt.
In Hessen beträgt der Einstiegslohn bei Amazon 9,83 Euro, nach Tarif müssten es 12,18 Euro sein. In Leipzig beträgt der Einstiegslohn 9,30 Euro, nach Versandhandelstarif müsste Amazon 10,66 Euro pro Stunde bezahlen.

Nur wer kämpft, kann gewinnen. 

 

 In diesem Sinne wünscht die ver.di Betriebsgruppe bei der Druckerei C.H. Beck den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen bei Amazon alles Gute für ihren Arbeitskampf.

Auch bei Amazon - Tarifbindung durchsetzen!



Donnerstag, 13. Juni 2013

Unternehmensleitung nicht grundsätzlich gegen Haustarifvertrag!



Beim Spitzengespräch am 13.06.2013 mit Dr. Hans Dieter Beck bzw. der Unternehmensleitung in München, ging es darum, auszuloten, ob aufgrund des Verhandlungsstandes vom 11. Juni für die Druckerei C.H. Beck – nach über 2 Jahren OT-Mitgliedschaft und Zusatzverträgen – ein Haustarifvertrag mit ver.di möglich ist.

Seitens der Münchener Unternehmensleitung gab es folgende 3 Punkte, die aus ihrer Sicht einer weiteren Klärung bedürfen und für sie „problematisch“ sind.

Tarifecklohn/Tariferhöhungen:
Die Arbeitgeberseite begrüßte und befürwortete die Verschiebung der 2-prozentigen Lohn- und Gehaltserhöhung vom 01.08.2012 auf den 01.01.2014, verlangte aber darüber hinaus, dass künftige Erhöhungen in 2014 (die noch gar nicht bekannt sind) auf 2015 bzw. mindestens um weitere 12 Monate verschoben werden sollen.
Wir machten deutlich, dass es schon merkwürdig ist, über eine Verschiebung von Entgelterhöhungen zu sprechen, deren Höhe noch gar nicht bekannt ist.

Beschäftigungssicherung:
Eine Beschäftigungssicherung bis zum 30.06.2016, wie in der Verhandlung vom 11. Juni in Nördlingen besprochen, will die Unternehmensleitung auf keinen Fall akzeptieren.
Diese müsse deutlich früher enden, um auf „Personalanpassungen“ reagieren zu können.
Seitens ver.di machten wir deutlich, dass Verzichte der Beschäftigten bei der Jahresleistung und beim Urlaubsgeld immer verbunden sind mit dem Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen. Je länger Verzichte der Beschäftigten von Arbeitgeberseite gefordert werden, umso länger ist auch der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen. Sind Verzichte für eine kürzere Zeit vereinbart, verringert sich somit auch der Zeitraum für den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen.

Seitens der Arbeitgeberseite wurde kurzfristig nochmals die Frage aufgeworfen, ob man nach über 2 Jahren Zusatzverträgen überhaupt noch von Arbeitnehmerverzichten bei Jahresleitung und Urlaubsgeld sprechen könne.

Nachwirkung des Tarifvertrages:
Hier geht es um die rechtliche Frage, wie lange der Tarifvertrag oder Teile des Tarifvertrages über die Laufzeit hinaus weiter gelten oder nicht.

Wir sind zum Ende dieses Gespräches dann so verblieben, dass von ver.di einen Entwurf für einen Haustarifvertrag erarbeitet und dieser der Geschäftsleitung/Unternehmensleitung dann zugeht. Die Arbeitgeberseite muss dann entscheiden, ob sie bereit ist, mit ver.di einen Haustarifvertrag für die Bereiche Werkstatt, Druck und Satz zu vereinbaren.

Es gab seitens der Unternehmen- und Geschäftsleitung keinerlei Signale, die Bereiche Verwaltung,  Vertrieb und eMedien in den Geltungsbereich eines künftigen Haustarifvertrages aufzunehmen.

Im Juli werden dann die ver.di-Mitglieder der Druckerei C.H. Beck über die Annahme und Inhalte eines Haustarifvertrages entscheiden - sofern die Unternehmensleitung / Geschäftsleitung bereit ist, einen Haustarifvertrag zu unterzeichnen. Andernfalls werden wir uns dann auch über weitere andere Maßnahmen unterhalten müssen.

Teilnehmer dieser Gesprächsrunde für die Arbeitgeberseite waren:
Die Herren Dr. Hans Dieter Beck, Saßnink, Dr. Kranert und Höhn.

Für ver.di bzw. die Arbeitnehmerseite nahmen teil:
Kollegin Christa Hasenmaile (ver.di München), sowie die Kollegen Rudi Kleiber und Erwin Zwickel.

Über den weiteren Verlauf der Dinge werden wir informieren.

Nur tarifliche Regelungen garantieren
dauerhaften betrieblichen Frieden und Rechtssicherheit für alle!

Dienstag, 11. Juni 2013

Nach acht Verhandlungsrunden ist ein Durchbruch in Sicht!





 Haustarif in Reichweite – aber nicht für Alle!

Völlig überraschend präsentierte die Geschäftsleitung zu Beginn der 8. Verhandlungsrunde ein (aus ihrer Sicht) „verbessertes“ neues Angebot:

Die Tarifverträge der Papierverarbeitung sollen für die Bereiche Druck, Werkstatt und Satz zur Anwendung kommen!

Dies würde massive Verschlechterungen bedeuten bei

·        Löhnen und Gehälter
·        Schicht- und Erschwerniszuschlägen

Über eventuelle Besitzstandsregelungen könne man ja reden – so die Geschäftsleitung.
Nach interner Beratung war für die Verhandlungskommission klar, dass wir diesen Weg nicht mitgehen werden.

Die Bereiche Verwaltung, Vertrieb und eMedien sollen nach dem Willen der Geschäftsleitung auch künftig keinerlei Tarifverträgen unterliegen.

Trotz mehrmaligen Nachhakens war die Geschäftsleitung nicht bereit, sich in diesem Punkt zu bewegen!
Nach diesen beiden Punkten standen die Verhandlungen kurz vor dem Scheitern.

Nach mehreren Verhandlungspausen und Beratungen liegt folgendes Eckpunktepapier vor:

Arbeitszeit:
Im Grundsatz gilt die 35-Stundenwoche. Eine Ausweitung ist für 2 Jahre per Öffnungsklausel bis zu 37 Stunden/Woche möglich.

Facharbeiterecklohn:
16,22 Euro; die seit 01.08. 2012 tariflich geltende Lohn- und Gehaltserhöhung von 2% wird zum 01.01.2014 nachgeholt (= Ecklohn 16,55 Euro).

Jahresleistung /Urlaubsgeld:
2013:  60% / 30%
2014:  60% / 30%
2015:  70% / 40%

Entgeltentwicklung:
Analog den Tarifverträgen der Druckindustrie.

Laufzeit:
Vom 01.07.2013 bis 31.12.2015

Beschäftigungssicherung:
Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 30.06.2016.

Die Geschäftsleitung machte nochmals deutlich, dass diese Regelungen eines Haustarifvertrages nur für die Bereiche Druck, Werkstatt und Satz gelten sollen.
Die Bereiche  Verwaltung, Vertrieb und eMedien sollen weiterhin in einem tariflosen Zustand
– entsprechend den Zusatzverträgen 1 und 2 – bleiben!

Ob diese Eckpunkte Bestandteil eines Haustarifvertrages werden, hängt nunmehr ab
        von dem anstehenden Spitzengespräch mit Dr. Beck am 13.06.13
        und von der Zustimmung der zuständigen ver.di-Gremien.

Für die Arbeitgeberseite nahmen am Tarifgespräch teil:
Herr Dr. Kranert, Herr Höhn, Herr Bauhammer und Frau Zinke.


Für unsere Verhandlungskommission


Rudi Kleiber        Andreas Beck        Manuela Heinze-Maier        Erwin Zwickel


Sollten diese beiden Zustimmungen vorliegen, 
wird der Haustarifvertrag den ver.di-Mitgliedern 
in der Druckerei C.H. Beck zur 
Diskussion und Abstimmung vorgelegt.





Freitag, 7. Juni 2013

Was war los in der 7. Verhandlungsrunde?


Eine Veranstaltung – zwei völlig unterschiedliche Bewertungen!

Aufgrund der Kommentare, vielen Anrufe und Fragen wollen wir nochmal zur 7. Verhandlungsrunde Stellung nehmen.

Vergleicht man den erfolgten Aushang (6. Juni) der Geschäftsleitung zum Verlauf des letzten Tarifgespräches mit dem Tarifinfo 7 von ver.di, das bereits am Montag, 3. Juni veröffentlicht wurde, so könnte man meinen, dass über zwei verschiedene Gespräche berichtet wird.

v  Laut Geschäftsleitung wurden die Gespräche ohne Ergebnis auf den 11. Juni vertagt; ver.di sei nun gefordert, Lösungsvorschläge vorzulegen.

v  Laut ver.di erklärte die Geschäftsleitung ihre Bereitschaft, zur nächsten Verhandlungsrunde am 11. Juni ein verbessertes Angebot zu allen wesentlichen Punkten vorzulegen. 

 v  Laut Geschäftsleitung hält ver.di unverändert an der Forderung fest, in den Flächentarifvertrag zurückzukehren. 

v  Laut ver.di wurde in allen Gesprächen, auch beim letzten Termin, Abweichungen vom Flächentarifvertrag (Öffnungsklausel bei der Arbeitszeit bis zu 37 Stunden;   Reduzierung von tariflicher Jahresleistung und Urlaubsgeld gegen eine Beschäftigungssicherung) angeboten.
 Erkundigt Euch bei den Mitgliedern der
ver.di-Verhandlungskommission über den aktuellen Sachstand!
 Mittlerweile macht auch im Betrieb die Runde, dass die Geschäftsleitung mit dem Aushang solange gewartet hat, bis der Betriebsrat den umfangreichen Flexizeiten und Sonderschichten für das kommende Wochenende zugestimmt hat.

Schaut genau, was sich am Dienstag, 11. Juni,
in der 8. Verhandlungsrunde tut.
Wir werden dann gemeinsam entscheiden, was zu tun ist!

Montag, 3. Juni 2013

Bringt die 7. Verhandlungsrunde den Durchbruch?




 
Nach Stillstand kommt doch noch Bewegung in die Verhandlungen!

Zu Beginn der heutigen Gesprächsrunde legte die Geschäftsleitung ein Arbeitspapier für einen künftigen Tarifvertrag zwischen der Druckerei und ver.di vor. Neben wenigen Verbesserungen blieb es bei den bekannten Maximalforderungen der Geschäftsleitung.
Diese sind:

1.      Beibehaltung der 38,75 Std./Woche + betriebliche Öffnungsklauseln
2.      Beibehaltung der Verzichte bei Jahresleistung und Urlaubsgeld
3.      Festlegung des Facharbeiter-Ecklohns auf 15,48 Euro.
4.      Entgelterhöhungen von 1% + X.


Folgende Verbesserungen soll es für Mitarbeiter geben, die das 55. Lebensjahr vollendet haben:

·         Reduzierung auf bis zu 3 Samstagsschichten pro Jahr
·         Erhöhung des Zuschlages für die Samstags-Flexischicht auf 50%
·         Freischichten nach dem Drucktarif

Diese marginalen Verbesserungen reichten nach Ansicht der Verhandlungskommission bei weitem nicht aus, um die oben genannten Maximalforderung der Geschäftsleitung auszugleichen. Wir standen kurz davor, die Verhandlungen solange auszusetzen, bis die Geschäftsleitung von ihren Maximalforderungen abrückt.

Nach einer Verhandlungspause erklärte die Geschäftsleitung ihre Bereitschaft, bis zur nächsten Verhandlung am 11. Juni zu allen folgenden Punkten ein verbessertes Angebot vorzulegen:

·         zur Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit
·         zur Höhe des Facharbeiterecklohns (Drucktarif), inkl. Lohnerhöhungen
·         zu Jahresleistung  und Urlaubsgeld

Zum Thema Altersteilzeit werden Geschäftsleitung und Betriebsrat einen Aushang zur Ermittlung des Interesses an ATZ-Verträgen vornehmen.

Am Donnerstag, den 13. Juni, wird zwischen Dr. Beck, der Geschäftsleitung und ver.di ein Gespräch zur Lösung des Tarifkonfliktes stattfinden.

Die der Geschäftsleitung vorgelegte Vereinbarung über die Verlängerung der für die Buchbinderei geltenden Tarifverträge (Anerkennungstarifvertrag Papierverarbeitung und des Überleitungstarifvertrages) bis zum 31. 12. 2015 wurde von der Geschäftsleitung unterschrieben.

Für die Arbeitgeberseite nahmen am Tarifgespräch teil:
Herr Dr. Kranert, Herr Höhn, Herr Zoller und Frau Zinke.


Für unsere Verhandlungskommission


Rudi Kleiber        Hans Fickel        Manuela Heinze-Maier        Erwin Zwickel

Dies war noch nicht der Durchbruch, die Chancen auf eine Einigung sind jedoch gestiegen!
Sollten wir feststellen, dass hier falsche Hoffnungen geweckt wurden, werden die Kolleginnen und Kollegen entsprechend handeln!