„Richtig
kann eine Arbeitsordnung nur sein, wenn sie den Gegensatz von Arbeit
und Kapital überwindet“ (Johannes Paul II. in seiner
Sozialbotschaft Laborem Exercens, 1981).
In
einem gemeinsamen Brief von ver.di und dem Betriebsrat der Druckerei
C.H. Beck informieren diese über die Tarifflucht der Druckerei C.H.
Beck und den schwelenden Konflikt um einen Tarifvertrag, sowie das
Scheitern der Tarifgespräche durch die Nördlinger Geschäftsleitung!
Dieser
Brief richtete sich an:
Herrn
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, der das Projekt
„Gottes Lob“ federführend betreut.
Herrn
Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Bayerischen
Bischofskonferenz.
Herrn
Bischof Dr. Konrad Zdarsa, Bischof der Diözese Augsburg.
Mitte November 2012 erteilten die
deutschen Bischöfe die Druckfreigabe zum „Gotteslob“, dem
offiziellen katholischen Gebet- und Gesangbuch.
Die deutschen Bischöfe haben sich
dabei für den Produktionsstandort Nördlingen der Druckerei C.H. Beck entschieden.
Als Betriebsrat und als zuständige Gewerkschaft ver.di
begrüßen wir natürlich diese Entscheidung. Als
Arbeitnehmervertretung stehen für uns natürlich insbesondere auch
die Arbeitsplätze, also die Menschen, im Mittelpunkt unseres Denkens
und Handelns.
Versöhnen
statt Spalten!
Wir möchten Sie aber auch darüber
informieren, dass die Druckerei C.H. Beck im Mai 2011 aus den bisher
gültigen Tarifverträgen der Druckindustrie geflüchtet ist und den
Beschäftigten gleichzeitig massive Einkommensverluste – unter
Androhung des Arbeitsplatzverlustes – abgepresst hat.
Seit 2 Jahren bemühen wir uns um
Gespräche mit der Arbeitgeberseite; seit 21. März 2013 sind wir in
Gesprächen mit der Geschäftsleitung der Druckerei. Am 11. Juli
wurden nun die Beschäftigten darüber informiert, dass die
Geschäftsleitung die Verhandlungen für gescheitert erklärt und
keinen Tarifvertrag für die Beschäftigten will.
Gleichzeitig wird von den
Beschäftigten und dem Betriebsrat abverlangt, dass an Sonntagen bzw.
am Wochenende im Dreischichtbetrieb durchgearbeitet wird.
Dies alles geschieht vor dem
Hintergrund der Produktion des Gotteslobes in Schicht-, Nacht-,
Sonntags- und Wochenendarbeit.
Wir wenden uns als
Arbeitnehmervertretung nun an Sie und bitten Sie als Bischof,
der das Projekt Gotteslob federführend betreut, um Unterstützung.
Es geht uns darum, dass die betroffenen Beschäftigten mit Würde,
Anstand und Fairniß behandelt werden. Dies schließt auch einen
Tarifvertrag mit ein.
„Richtig kann eine Arbeitsordnung
nur sein, wenn sie den Gegensatz von Arbeit und Kapital überwindet“
(Johannes Paul II. in seiner Sozialbotschaft Laborem Exercens,
1981).
Die betroffenen Beschäftigten und
deren Familien rechnen und hoffen auf ihre Unterstützung.
Antwort des Erzbischöflichen
Sekretariats, München (Auszüge):
… im
Auftrag von Herrn Erzbischof Kardinal Marx danke ich für das
Schreiben. Herr Kardinal Marx hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen,
dass er Ihre Ausführungen persönlich zur Kenntnis genommen hat und
Ihr Anliegen ernst nimmt. So wird die von Ihnen angesprochene
Problematik an geeigneter Stelle besprochen werden.
Gerne gebe
ich Ihnen die freundlichen Grüße von Herrn Kardinal Marx weiter.
Antwort des Generalvikars, Bistum
Augsburg (Auszüge):
Die Druckerei
C.H. Beck ist uns als ein renommiertes und seriöses Unternehmen
bekannt. Über betriebliche Interna haben wir keine Kenntnis, gehen
aber davon aus, dass die Geschäftsleitung rechtliche und gesetzliche
Vorgaben beachtet. Ich bitte daher um Verständnis, dass ich die von
Ihnen vorgetragenen Sachverhalte, die zwischen Arbeitgebern und
Arbeitnehmern zu regeln sind, nicht weiter bewerten möchte.
Damit
verbundenes unternehmerisches Handeln ist Angelegenheit des
Vertragspartners.