Mittwoch, 28. August 2013

Absage der Feier in Nördlingen: nur ein taktisches Manöver!



Die Absage der Jubiläumsfeier in Nördlingen, die die Arbeitgeberseite jetzt bekannt gegeben hat, ist nicht mehr als ein billiges taktisches Manöver, mit dem die Belegschaft offenbar gegen ihre Gewerkschaft aufgebracht werden soll.  Dabei hat ver.di  damit gar nichts zu tun: bereits am Freitag der Vorwoche hat Dr. Kranert von ver.di die definitive Zusage bekommen, dass die Feiern in Nördlingen nicht von Protesten begleitet werden.  ver.di hat damit sehr präzise und sehr entgegenkommend auf die Frage der Geschäftsführung geantwortet, die mehrfach nach den „Feiern in Nördlingen“ und den ggf. zu erwartenden „Manifestationen“ gefragt hatte.  Dazu hatte sich Dr. Kranert wie folgt geäußert: “ Wenn es zu Manifestationen kommt, werden wir die Feiern in Nördlingen lieber absagen“.

Dass die Frage auch der Feierlichkeit in München am 7.9. galt, hatte Dr. Kranert erst Anfang dieser Woche in einem Telefonat  klar formuliert: „Mit Nördlingen war natürlich auch München gemeint“. Nach der (zwischenzeitlich vorliegenden) endgültigen Weigerung, die Tarifverhandlungen zu einem späteren Zeitpunkt weiterzuführen, hat ver.di  alle weiteren Fragen der Arbeitgeberseite  unbeantwortet gelassen.  

Zu keinem Zeitpunkt aber hat ver.di behauptet, dass es zu Demonstrationen in München kommt.
Warum also diese völlig unnötige Absage der Feier am 6. September? Wer soll damit getroffen werden?

Abschließend:
Es ist unwahr, wenn behauptet wird, die Feier am 6.9. werde abgesagt, weil  ver.di auf Protestaktionen nicht vollständig verzichten wird . Das ist nie gesagt worden.

Kollegiale Grüße
Christa Hasenmaile
Landesfachbereichsleiterin
Medien, Kunst und Industrie

Nur tarifliche Regelungen garantieren
dauerhaften betrieblichen Frieden und Rechtssicherheit für alle!

Freitag, 23. August 2013

ver.di kommt Geschäftsleitung entgegen



Liebe Kolleginnen und Kollegen bei C.H. Beck,

Anfang dieser Woche hat uns  Euer Geschäftsführer, Herr Dr. Kranert, mitgeteilt hat, dass man die Jubiläumsfeiern in Nördlingen absagen wird, wenn wir nicht auf Protestaktionen verzichten. Ich habe heute der Geschäftsführung geantwortet, dass wir keine Demonstrationen in  Nördlingen machen werden. Ich habe Herrn Dr. Kranert gleichzeitig aufgefordert, dies mit einem weiteren Verhandlungstermin zum Haustarifvertrag zu honorieren. Wir liegen inhaltlich –  wir haben das zuletzt in der Betriebsversammlung deutlich gemacht – nicht weit auseinander und halten die noch offenen Punkte sehr wohl  für einigungsfähig.

ver.di und alle Kolleg/innen, die nach wie vor die Tarifbindung zum Ziel haben, kommt damit der Geschäftsführung einmal mehr sehr entgegen. Eine Absage der  Feierlichkeiten, die man uns zum Vorwurf machen könnte, wird es somit nicht geben. Wir sind immer noch kooperativ und vor allem gesprächsbereit.

Ein Nachsatz zum Aushang der Geschäftsleitung sei erlaubt: es geht immer noch um eine Tarifvertrag für die Beschäftigten und definitiv nicht um „Einzelinteressen Dritter“ – wer auch immer damit gemeint sein sollte.

Wir erwarten jetzt eine positive Antwort auf unseren Vorschlag eines weiteren Verhandlungstermins.


Christa Hasenmaile

Landesfachbereichsleiterin
Medien, Kunst und Industrie
ver.di Bayern

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Dienstag, 20. August 2013

Gespräch ver.di / GL abgesagt!





Liebe Kolleg/innen bei C.H. Beck!

Am heutigen Dienstag, 20.08. hätte eigentlich ein Gespräch zwischen der Geschäftsleitung und ver.di stattfinden sollen - ein Gespräch, das erstaunlicherweise die Arbeitgeberseite initiiert hatte. Wir jedenfalls waren verwundert und haben uns im Vorfeld gefragt, ob unsere vielfachen Appelle, an den Verhandlungstisch zurück zu kehren und den fast fertigen Haustarifvertrag nun zu Ende zu verhandeln doch Früchte getragen haben?

Aber weit gefehlt! Das Gespräch, um dies vorweg zu nehmen, fand gar nicht statt. Bei einem Telefonat am Montagnachmittag zwischen Herr Dr. Kranert und mir wurde sofort klar, dass die Arbeitgeberseite keinen Gedanken daran verschwendet, die jäh unterbrochenen Verhandlungen wieder aufzunehmen. Einziges Thema des heutigen Gesprächs sollte sein, ob ver.di und die Beschäftigten die anstehenden Jubiläumsfeiern am 6./7. September und das Betriebsfest am 20./21. September mit „Manifestationen“ (O-Ton Kranert) begleiten werden. Übrigens: das große Fest am 14.09. im Literaturhaus München wurde dabei gar nicht erwähnt.

Solche Manifestationen seien ver.di und den Beschäftigten natürlich frei gestellt, man wolle nur eine klare Vorstellung, denn sollte es zu Protesten kommen, werde man die, so Kranert, Jubiläumsfeiern („mit Kunden“) lieber gleich absagen. Dies wurde  zumindest für das Bürgerfest am 6.9. und für das Betriebsfest am 20./21.09. angekündigt.

Das kann man nun glauben oder auch nicht. Wie immer, wenn die Argumente ausgehen – letztmals erlebt bei der Betriebsversammlung – wedelt man nun im Hause Beck mit Geldscheinen. Damals wollte man die Belegschaft mit 500.-€ Sonderzahlung beschwichtigen, jetzt sind es gleich 1500.-€ Jubiläumszahlung, die es, so hört man aus den Reihen der Belegschaft, aber nur geben wird, wenn es zu den Jubelfeiern keine Demo für Tarifbindung gibt.

Darauf angesprochen, hört man vom Geschäftsführer Erstaunliches: diese Sonderzahlung sei weder beschlossen noch offiziell, sie sei „nicht sicher“ (O-Ton), da habe der Verleger nur mal laut gedacht. Was für ein Pech für die, die in vorauseilendem Gehorsam mit einer Unterschriftenliste bereits ihr Grundrecht auf Meinungsfreiheit verkauft und die Gewerkschaft aufgefordert haben, unbedingt auf Demos zu verzichten! 

Befürworter und Gegner des Demoverzichts stehen sich mittlerweile unversöhnlich im Betrieb gegenüber, das alte Prinzip von „teile und herrsche“ greift mal wieder gründlich.  Streit und  Zwietracht, Frust und Demotivation in einer gespaltenen Belegschaft – das lässt sich mit ein bisschen Geld bestimmt nicht wieder gutmachen. Und was sind eigentlich 1500.- € Einmalzahlung angesichts der abgepressten Lohneinbußen der letzten Jahre?

Wir sollen nun also so schnell wie möglich Klarheit schaffen, ob wir an den Manifestationen festhalten oder nicht. Das werden wir jetzt beraten, abwägen und dann entscheiden. Hetzen lassen wir uns dabei nicht.

Christa Hasenmaile
Landesfachbereichsleiterin
Fachbereich 8 - Medien, Kunst und Industrie
ver.di Bayern


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Montag, 12. August 2013

Wir nehmen unser Grundrecht in Anspruch und demonstrieren für Tarifverträge!




 Wir brauchen Tarifbindung und Eure Solidarität!
 nach acht Verhandlungsrunden und einem sogenannten Spitzengespräch mit dem Verleger, legte ver.di der Geschäftsleitung einen Entwurf für einen Haustarif für die Druckerei C.H. Beck vor. Ohne plausible und nachvollziehbare Gründe lehnte die Geschäftsleitung den Tarifvertragsentwurf ab und erklärte das Scheitern der Tarifgespräche.
Der Verdacht liegt sehr nahe, dass die Geschäftsleitung von Anfang an das Scheitern der Tarifgespräche einkalkuliert und geplant hat. 


Mit Bescheid vom 02.08.13 hat das Landratsamt die Kundgebung am 06.09.13 vor dem Ochsenzwinger in Nördlingen genehmigt!
 
Die Kolleginnen und Kollegen der Druckerei C.H. Beck in Nördlingen kämpfen seit 2011 gegen den „tariflosen und vogelfreien Zustand“. Zusatzverträge I, II und ein Zukunftssicherungspaket II werden den Beschäftigten abgepresst und beenden nicht diesen tariflosen Zustand. 

250 Jahre C.H. Beck im Jahr 2013 und gleichzeitig den Beschäftigten Tarifverträge zu verweigern – das passt nicht zusammen. C.H. Beck wird das Jubiläum mit sicherlich viel Prominenz feiern und wir protestieren dort


Am 7. September vor dem Prinzregententheater in München. 

Wir würden uns freuen, wenn ihr uns mit einer betrieblichen Delegation am 7. September unterstützt. Es ist uns wichtig, dass möglichst viele Kolleginnen und Kollegen aus der Branche zeigen: „Tarifflucht nehmen wir nicht einfach hin“!
Teilt uns also bitte rasch mit, aus welchen Betrieben wir mit einer Abordnung rechnen können.
Darum bitten wir und dafür danken wir Euch! 

Anmeldungen an: rudi.kleiber@verdi.de oder christa.hasenmaile@verdi.de 
Anmeldungen für Teilnehmer aus der Druckerei C.H. Beck:
bei allen Mitgliedern der Tarifkommission, 
bei unseren gewerkschaftlichen Vertrauensleuten 
und den Betriebsräten.

Weitere Informationen veröffentlichen wir wie immer hier im Blog.


Tarifvertrag für die Beck’sche,
statt tarifloser und vogelfreier Zustand!

Sonntag, 4. August 2013

Versöhnen statt spalten – Gemeinsamer Brief an Bischöfe!




Richtig kann eine Arbeitsordnung nur sein, wenn sie den Gegensatz von Arbeit und Kapital überwindet“ (Johannes Paul II. in seiner Sozialbotschaft Laborem Exercens, 1981).

In einem gemeinsamen Brief von ver.di und dem Betriebsrat der Druckerei C.H. Beck informieren diese über die Tarifflucht der Druckerei C.H. Beck und den schwelenden Konflikt um einen Tarifvertrag, sowie das Scheitern der Tarifgespräche durch die Nördlinger Geschäftsleitung!

Dieser Brief richtete sich an:

Herrn Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, der das Projekt „Gottes Lob“ federführend betreut.
Herrn Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Bayerischen Bischofskonferenz.
Herrn Bischof Dr. Konrad Zdarsa, Bischof der Diözese Augsburg.

Mitte November 2012 erteilten die deutschen Bischöfe die Druckfreigabe zum „Gotteslob“, dem offiziellen katholischen Gebet- und Gesangbuch.
Die deutschen Bischöfe haben sich dabei für den Produktionsstandort Nördlingen der Druckerei C.H. Beck entschieden. 
Als Betriebsrat und als zuständige Gewerkschaft ver.di begrüßen wir natürlich diese Entscheidung. Als Arbeitnehmervertretung stehen für uns natürlich insbesondere auch die Arbeitsplätze, also die Menschen, im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns.

Versöhnen statt Spalten!
Wir möchten Sie aber auch darüber informieren, dass die Druckerei C.H. Beck im Mai 2011 aus den bisher gültigen Tarifverträgen der Druckindustrie geflüchtet ist und den Beschäftigten gleichzeitig massive Einkommensverluste – unter Androhung des Arbeitsplatzverlustes – abgepresst hat.
Seit 2 Jahren bemühen wir uns um Gespräche mit der Arbeitgeberseite; seit 21. März 2013 sind wir in Gesprächen mit der Geschäftsleitung der Druckerei. Am 11. Juli wurden nun die Beschäftigten darüber informiert, dass die Geschäftsleitung die Verhandlungen für gescheitert erklärt und keinen Tarifvertrag für die Beschäftigten will.
Gleichzeitig wird von den Beschäftigten und dem Betriebsrat abverlangt, dass an Sonntagen bzw. am Wochenende im Dreischichtbetrieb durchgearbeitet wird.
Dies alles geschieht vor dem Hintergrund der Produktion des Gotteslobes in Schicht-, Nacht-, Sonntags- und Wochenendarbeit.
Wir wenden uns als Arbeitnehmervertretung nun an Sie und bitten Sie als Bischof, der das Projekt Gotteslob federführend betreut, um Unterstützung. Es geht uns darum, dass die betroffenen Beschäftigten mit Würde, Anstand und Fairniß behandelt werden. Dies schließt auch einen Tarifvertrag mit ein.

Richtig kann eine Arbeitsordnung nur sein, wenn sie den Gegensatz von Arbeit und Kapital überwindet“ (Johannes Paul II. in seiner Sozialbotschaft Laborem Exercens, 1981).

Die betroffenen Beschäftigten und deren Familien rechnen und hoffen auf ihre Unterstützung.

Antwort des Erzbischöflichen Sekretariats, München (Auszüge):
im Auftrag von Herrn Erzbischof Kardinal Marx danke ich für das Schreiben. Herr Kardinal Marx hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass er Ihre Ausführungen persönlich zur Kenntnis genommen hat und Ihr Anliegen ernst nimmt. So wird die von Ihnen angesprochene Problematik an geeigneter Stelle besprochen werden.
Gerne gebe ich Ihnen die freundlichen Grüße von Herrn Kardinal Marx weiter.

Antwort des Generalvikars, Bistum Augsburg (Auszüge):
Die Druckerei C.H. Beck ist uns als ein renommiertes und seriöses Unternehmen bekannt. Über betriebliche Interna haben wir keine Kenntnis, gehen aber davon aus, dass die Geschäftsleitung rechtliche und gesetzliche Vorgaben beachtet. Ich bitte daher um Verständnis, dass ich die von Ihnen vorgetragenen Sachverhalte, die zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu regeln sind, nicht weiter bewerten möchte.
Damit verbundenes unternehmerisches Handeln ist Angelegenheit des Vertragspartners.