Montag, 30. November 2015

Streikwelle bei Amazon erfasst auch Graben bei Augsburg!


 
Weihnachtsgeschäft nur mit Tarifvertrag!

Graben bei Augsburg, 30.11.2015.

Die Streikwelle der Amazon-Beschäftigten in Leipzig, Bad Hersfeld, Koblenz, Rheinberg und Werne erfasst nun auch die Aktiven bei Amazon in Graben bei Augsburg. Dort werden die Beschäftigten mit der Frühschicht ab 6.00 Uhr und die Spätschicht zum Streik aufgerufen. Sie kämpfen seit nun mehr vier Jahren für bessere Arbeitsbedingungen und existenzsichernde Tarifverträge.

„Wer seinen Beschäftigten existenzsichernde Tarifverträge vorenthält, muss damit
rechnen, dass es auch zu Streiks im Weihnachtsgeschäft kommt. Es ist ein Skandal,
dass Amazon das Recht der Beschäftigten auf existenzsichernde und garantierte
Arbeitsbedingungen missachtet. Wenn Amazon behauptet, man respektiere seine
Mitarbeiter, ist das angesichts der Arbeitsbedingungen, vor allem zu Weihnachten,
Heuchelei“, erklärte Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter in Graben.

„Solange der Versandhändler sich weigert über existenzsichernde Arbeitsbedingungen
zu verhandeln, wird es in diesem Jahr zu flexiblen, auch kurzfristig angesetzten,
Streiks kommen, auf die sich das Unternehmen schlechter einstellen kann. Dabei ist
schon beeindruckend wie engagiert und mutig die Beschäftigten kämpfen.

Sie lassen sich auch von Versprechungen nicht ködern und von Drohungen nicht beeindrucken. Sie kämpfen für ihre Arbeit, sie kämpfen aber auch für einen nachhaltigen
Einzelhandel, der nicht durch kurzfristige Konzerninteressen bestimmt wird, welche
weder Rücksicht auf die Beschäftigten, ihre Familien oder ihre Zukunft, nehmen“,
erklärt Hubert Thiermeyer, ver.di Fachbereichsleiter für den Handel in Bayern.


Wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft, hat schon verloren!
 
 
 
 

Sonntag, 22. November 2015

Ist die Geschäftsleitung wirklich an einer tarifvertraglichen Lösung interessiert?

17.12.2012 vor dem Beck Verlag in München, mit anschl. Besuch
des Tollwood. Wiederholung nicht ausgeschlossen!
 
Zweite Verhandlungsrunde nach gut 4 Stunden ohne neuen Tarifvertrag beendet!

Die Mitglieder der ver.di-Verhandlungskommission und ver.di-Sekretär Rudi Kleiber informierten die Kolleginnen und Kollegen der Buchbinderei und des Versands in der Info-Versammlung am 21.11.2015 über die mit Spannung erwartete Präsentation des wirtschaftlichen Gutachtens der Druckerei und die 2. Verhandlungsrunde vom 20.11.2015.

Betriebsrat, die Mitglieder der ver.di-Verhandlungskommission und auch die Geschäftsleitung bewerteten das durch die Sachverständige erarbeitete 50 seitige Gutachten als sehr gut und nachvollziehbar. Die Druckerei insgesamt schreibt nach wie vor schwarze Zahlen. Bezogen auf die einzelnen Bereiche sieht dies jedoch sehr unterschiedlich aus. Die Arbeitnehmervertreter machten der GL den Vorschlag, die Beschäftigten über die wichtigsten Kernaussagen (10 Folien) zu informieren. Diese vorgeschlagene Information an die Beschäftigten wurde so von der GL abgelehnt. Übriggeblieben bzw. freigegeben hat die GL 1 ½ Folien mit Berechnungen zur unbezahlten Verlängerung der Arbeitszeit um 3 Stunden in der Woche, sowie Umsatzzahlen und die Betriebsergebnisse (nach Abzug der Umlagen) der Buchbinderei. Die Mitglieder der Verhandlungskommission brachten ihre Enttäuschung über diese Entscheidung der GL, die Information an die Beschäftigten so einzuschränken, deutlich zum Ausdruck! Übrigens gibt es diese Informationen teilweise auch in den Geschäftsberichten der GL auf den Betriebsversammlungen.

Taktische Spielchen oder ernsthafte Verhandlungsbereitschaft?
In der 2. Verhandlungsrunde ist es der Arbeitnehmerseite erst nach mehrmaliger Aufforderung gelungen, die Arbeitgeberseite dazu zu bringen, dass sie sich endlich bereit erklärt, inhaltlich in die Verhandlungen bzw. die vorgelegten Tarifentwürfe einzusteigen. Anhand des von ver.di vor 12 Wochen überreichten Tarifvertrages wurden dann erstmals die einzelnen Themen wie u. a.: Zuschläge, Leiharbeit und Werkverträge, Maschinenbesetzungen und das Thema der künftigen Eingruppierungen diskutiert, teilweise sehr kontrovers.

Die Arbeitgeberseite hat sich dann bereit erklärt, der ver.di-Verhandlungskommission in der nächsten Verhandlungsrunde (KW 50) einen aus Ihrer Sicht überarbeiteten Tarifvertragsentwurf in der vorzulegen. Alleine den 7 Jahre alten Überleitungstarifvertrag wieder in Kraft zu setzen und eine unbezahlte Arbeitszeit von 38 Stunden in der Woche zu vereinbaren, reichen nicht aus, um die aktuellen Fragen dieser Zeit zu lösen.  Wir bzw. die Beschäftigten erwarten Antworten u. a. auf folgende Themen: Eingruppierung, Regelung zum Facharbeiterstatus, Maschinenbesetzung. Dies auch die klare Botschaft auf der Infoversammlung!

Geschäftsleitung lehnt Altersteilzeittarifvertrag aus Kostengründen ab!
Immer häufiger müssen wir feststellen, dass Beschäftigte immer weniger gesund in die Regelrente ohne Anschläge gehen können. Steigende Anforderungen und zunehmende Belastungen, sowie Schicht- und Nachtarbeit sind eine der Hauptursachen. Aus Kostengründen, so GL, kann man sich eine Altersteilzeitregelung nicht mehr vorstellen. Das Argument der Kosten ist keine Lösung für Alter und die zunehmende Belastung.

Wie lange sind Tarifverhandlungen ohne begleitende Warnstreiks noch möglich?
Die Kolleginnen und Kollegen in der ver.di-Versammlung waren sich darüber einig, dass materielle Verschlechterungen nicht in Frage kommen und aktuelle Themen, die es in 2008 so noch nicht gab, einer tarifvertraglichen Lösung bedürfen.
Das Thema unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit kann nur in Zusammenhang mit dem von ver.di geforderten Tarifvertrag zur Altersteilzeit und einem neuen Firmentarifvertrag (Ablöse alter Überleitungstarifvertrag) stehen.

Mehr als 21 Wochen nach der Kündigung des Überleitungstarifvertrages war die GL bisher nicht in der Lage (oder wollte auch gar nicht), inhaltliche Vorschläge zu unterbreiten. Es sei denn die unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit um 3 Stunden pro Woche.

Die Kolleginnen und Kollegen sind sich darüber auch einig, dass jetzt dann bald der Geduldsfaden reißt und deshalb Warnstreiks gerade auch in der Vorweihnachtszeit nicht mehr ausgeschlossen werden.

Alles Dinge, was man für die eine oder andere Situation braucht!


Donnerstag, 19. November 2015

Präsentation des wirtschaftlichen Gutachtens und dritte Verhandlungsrunde für Buchbinderei und Versand!


 
An alle
ver.di-Mitglieder
und interessierte Kolleginnen und Kollegen
der Abteilungen Buchbinderei und Versand
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Es gibt aktuellen Informationsbedarf!
 
Am Montag, 16.11. war die Präsentation des Gutachtens und am Freitag, 20.11.2015 findet die 3. Tarifverhandlung mit der Geschäftsleitung statt.

Wie geht es weiter?

Wir wollen Euch ganz aktuell informieren und laden deshalb zu einer

I n f o r m a t i o n s v e r a n s t a l t u n g

mit Weißwurstfrühstück

am Samstag, 21. November 2015 – 9.30 Uhr
 
Gasthaus Goldener Schlüssel, Augsburger Str. 24, Nördlingen
 
recht herzlich ein.

 
Rudi Kleiber
ver.di Augsburg
Fachbereich Medien, Kunst und Industrie

 
 

Freitag, 6. November 2015

C.H. Beck - ver.di aktuell



Arbeiten bis 63 plus X, 65, 66 oder 67 Jahren?

Permanent steigende Anforderungen und zunehmende Belastungen, sowie Schicht- und Nachtarbeit führen immer öfter dazu, dass Beschäftigte immer weniger gesund in die Regelaltersrente ohne Abschläge gehen können.

Ist eine Altersteilzeitregelung eine Alternative?

Das Einkommen entsprechend der gesetzlichen Altersteilzeit beträgt rund 70 % des letzten Regeleinkommens (Nettoentgelt). Diese gesetzliche Regelung wird allerdings aus zwei Gründen kaum mehr in Anspruch genommen:
Es besteht für die Beschäftigten kein Rechtsanspruch und die Höhe des Altersteilzeiteinkommens ist zu niedrig.

Alternative: Tarifvertrag zur Altersteilzeit!

Tariflich ist es möglich, abweichend von der gesetzlichen Regelung, andere bzw. bessere Bedingungen zu vereinbaren. Die Forderung nach einem Tarifvertrag zur Altersteilzeit steht auch aktuell bei den Tarifverhandlungen Buchbinderei/Versand an. Rund 30% der Beschäftigten sind über 55 Jahre alt. Belastungen durch Schicht- und Nachtarbeit sind hier der Normalzustand; der Krankenstand ist regelmäßig überdurchschnittlich hoch. Daran wird sich durch die Verteilung von Gratisäpfeln kaum was verbessern lassen.

Tarifliche Regelungen zur Altersteilzeit auch für Druckerei, Setzerei, …?

Insgesamt sind ca. 140 Beschäftigte des Druckstandortes in Nördlingen über 50 Jahre alt. Schicht- und Nachtarbeit, körperlich häufig sehr schwerer Arbeit, insbesondere für Frauen, zunehmender Leistungsdruck und erhöhte Anforderungen sind auch hier Alltag. Wie will eine Geschäftsleitung mit so einem hohen Altersanteil umgehen?

Eure Meinung ist gefragt: Soll ver.di auch für die Beschäftigten der Druckerei einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit fordern?

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Bitte ausfüllen und in die Briefkästen des BR (Alt- und Neubau), bei Betriebsräten oder ver.di bis spätestens 18.11.15 abgeben!

Ich bin beschäftigt in der Abteilung: __________________________

Ich arbeite in:  Normalarbeitszeit:  0    2-Schicht-Betrieb:  0   2+3 Schicht-Betrieb:    0

Mein Alter: bis 40 Jahre: 0   bis 50 Jahre: 0   bis 55 Jahre: 0   über 55 Jahre: 0 

Ich bin interessiert an einem Tarifvertrag zur Altersteilzeit:  Ja   0      Nein   0  

Ich bin bereit, mich für eine tarifliche Altersteilzeitregelung einzusetzen, meine Kolleginnen und Kollegen in deren Bemühen zu unterstützen und nötigenfalls auch dafür in den Streik zu treten:

Ja   0           Nein   0