Die Geschäftsleitung der Druckerei C.H. Beck in Nördlingen bestätigte in einem Schreiben an ver.di, dass sie bereit ist, die geforderten Tarifverträge Druckindustrie und Altersteilzeit mit ver.di eingehend zu erörtern.
Aufgrund der angespannten Terminsituation bei Aufträgen und Investitionen, kann die Geschäftsleitung die von ver.di vorgeschlagenen Verhandlungstermine nicht wahrnehmen.
In Auszügen, der Brief der Geschäftsleitung an ver.di:
Wir können Ihnen versichern, dass wir selbstverständlich bereit sind, mit Ihnen diese Themen eingehend zu erörtern, sehen aber leider keine Möglichkeit, diese bis zu einem der von Ihnen vorgeschlagenen Termine (19., 22. oder 25. Oktober) zu realisieren.
Wir bitten deshalb um Verständnis, dass wir die von Ihnen vorgeschlagenen Termine nicht wahrnehmen können, versichern Ihnen aber, dass wir uns, sobald uns diese Angelegenheit wieder etwas Luft lässt, zeitnah bei Ihnen melden werden.
Mit freundlichen Grüßen
Druckerei C.H. Beck Nördlingen
ppa. Höhn
Chance oder Verzögerungstaktik?
Als ver.di bedauern wir sehr, dass keiner der 3 angebotenen Verhandlungstermine auf der Arbeitgeberseite machbar ist. Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass die Geschäftsleitung den ernsten Willen hat, mit ver.di in Gespräche um tarifvertragliche Regelungen einzutreten. Kritisch anzumerken ist allerdings, dass die Geschäftsleitung keinerlei Gesprächstermine vorgeschlagen hat.
Sollte dies allerdings lediglich der Versuch sein, die Belegschaft und ver.di mit Versprechungen ruhig zu stellen, um die Gespräche dann doch scheitern zu lassen, ist dies wie eine schallende Ohrfeige für die Beschäftigten zu werten.
Die Beck’sche in Nördlingen ist gewachsen und hat über Jahrzehnte hinweg gutes Geld mit einer fachlich hochqualifizierten Belegschaft erwirtschaftet.
Die Zukunft der Druckerei lässt sich nur mit einer hochmotivierten Belegschaft gestalten. Das geht nur mit Tarifschutz!
Na diese Taktik erinnert mich doch gleich wieder an die Hinhaltetaktik vom Mai 2011 (für diejenigen, die's vielleicht schon vergessen haben/wollen: Dabei ging's um die Erpressungsverträge, äh ... Ergänzungsverträge). Da wurden sehr ernstzunehmende Gespräche zwischen Verdi und Hr. Dr. Beck geführt um Zeit zu gewinnen. Hr. Kleiber meinte bei der Streikversammlung damals, dass ihm dies NIE wieder passieren würde.
AntwortenLöschenNun Hr. Kleiber bitte ich Sie: Stehen Sie zu Ihrem Wort und lassen Sie sich nicht ein zweites Mal veräppeln. Dass die oberen Herren weder Skrupel, noch Gewissen oder Ehre haben sollte ja mittlererweile jeden erreicht haben.
Ja da stimme ich durchaus zu, dass dieses Verhalten unserer Geschäftsleitung Paralellen zu 2011 aufweist. Passen wir also alle gemeinsam auf, dass sie uns nicht wieder hereinlegen.
AntwortenLöschenIch diskutiere dies bereits heute mit meinen Kollegen in meiner Schicht. Ich hoffe, das tun wir alle! Kollege Kleiber will doch die Geschäftsleitung für November nochmals zu Verhandlungen auffordern. Ich denke schon, dass er sich nicht verarschen lässt. Wenn sich jemand verarschen lässt, dann sind es vielleicht auch wir, die Beschäftigten.
Tarifgespräche ja oder vielleicht doch nicht?
AntwortenLöschenLiebe Leserinnen, liebe Leser,
als erstes vielen Dank für den Kommentar vom 17. Oktober zu dem Post: “Arbeitgeber sagt Tarifgespräche zu oder vielleicht doch nicht”?
Ich kann dem nur beipflichten, dass die Absage der 3 Verhandlungstermine (19., 22. und 25.10) durch die Geschäftsleitung, schon den Geschmack einer Verzögerungstaktik erweckt.
Ebenfalls kann ich dem beipflichten, dass die Art und Weise, wie man den Beschäftigten die Zusatzverträge im Mai und Juni 2011 abgepresst hat, nach wie vor in Erinnerung ist und nicht vergessen. Dies ist und bleibt nach wie vor eine schwere Hypothek für die Arbeitgeberseite.
Du hast auch Recht damit, dass der damalige Betriebsratsvorsitzende Werner Wittal und ich im Gespräch mit Dr. Hans-Dieter Beck, Herrn Saßnink und Herrn Höhn (aus heutiger Sicht) “veräppelt” wurden. Dies haben wir in einer Betriebsversammlung gegenüber den Beschäftigten auch deutlich so gesagt.
Die Beschäftigten, der Betriebsrat und ver.di bzw. ich als zuständiger Sekretär müssen gemeinsam und solidarisch daran arbeiten, dass sich so etwas nicht wiederholt. Aus der Vergangenheit bzw. den Vorgängen aus 2011 müssen wir alle unsere Lehren ziehen.
In wieweit die führenden Herren des Beck-Konzern weder Skrupel, noch Ehre und Gewissen haben, wie im Kommentar zu entnehmen ist, bin ich der Meinung, dass jeder dies für sich selbst beantworten muss.
Eine Konsequenz aus der Vergangenheit und der Absage der Tarifverhandlungen durch die Geschäftsleitung ist, dass ver.di die Geschäftsleitung bzw. Herrn Höhn erneut zu Tarifverhandlungen aufgefordert und der Arbeitgeberseite langfristige und planbare Termine am 23., 27. und 28. November 2012 vorgeschlagen hat. Eine Antwort erwarten wir bis 25. Oktober 2012.
Eine weitere Absage dieser Termine muss dann jedem einzelnen Beschäftigten der Druckerei deutlich machen, dass Dr. Hans-Dieter Beck und seine Führungsmannschaft den Beschäftigten der Nördlinger Druckerei jegliche tarifliche Mindeststandarts verweigern. Auf gut bayrisch, eine kräftige Watschn für alle Beschäftigten.
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft der hat schon verloren!
Euer Rudi Kleiber
ver.di Augsburg
Danke für die Erläuterung und Kommentar, Kollege Kleiber. Dann warten wir mal ab, wie unsere GL und Führungskräfte auf dein Schreiben am 25. Oktober reagieren.
AntwortenLöschenDenen traue ich durchaus zu, dass sie schon wieder die nächste Sauerei planen. Das können sie ganz gut, wenn wenn sie nur in anderen Dingen auch so schnell waären! Du hast vollkommen recht damit, dass wir die Erpressung vom letzten Jahr nicht vergessen.
Hat sich Herr Höhn bzw. die GL schon wegen einem Verhandlungstermin gemeldet?
AntwortenLöschenWenn die jetzt wieder Verzögern und Zeit schinden, dann weiss jeder was Sache ist. Die wollen uns anscheinend wirklich nur verarschen! Wir sind doch nicht die Deppen des Beck Konzerns, oder doch?
Seid doch nicht alle so pessemistisch! Unsere GL wird bestimmt einen der von ver.di vorgeschlagenen Verhandlungstermine Ende Novemer wahrnehmen.
AntwortenLöschenErfrischend ein gläubiger ;-)Kommst auch noch dahinter
LöschenKann sein das der GL an irgend ein Termin zeit hat, wird wahrscheinlich nichts dabei rauskommen.Diplomatisch sagen das alles so in Ordnung ist und nichts geändert wird.Dann vor die gesammelte Belegschaft treten und sagen das die Forderungen von Verdi nicht zu machen sind und das unsere Arbeitsplätze wieder in Gefahr sind wenn wir hinter unsere Gewerkschaft stehen.
AntwortenLöschenMenschen mit zunehmendem Alter wird ja nachgesagt, dass sie zunehmend weiser und milder werden...
AntwortenLöschenPapst Benedikt war als Glaubenspräfekt ein Hardliner. Heute als Papst und mit 85 Jahren ist er ein väterlicher und fürsorglicher Mann.
Vielleicht gibt es da auch gewisse Paralellen bei Beck in Nördlingen und München...?
Ein väterlicher und fürsorglicher Mann - wer hat dir das denn erzählt? Den alten Wahlrömer lassen wir mal besser aus dem Spiel
LöschenOb unsere "älteren" Verantwortlichen mit zunehmendem Alter tatsächlich milder und weiser werden, na ja, da kann man schon Zweifel haben...
AntwortenLöschenWas ist denn eigentlich mit den angebotenen Verhandlungsterminen für Ende November los? Die GL sollte sich doch bis zum 25. Oktober melden?