Dienstag, 30. Juni 2015

Geschäftsleitung kündigt den Überleitungstarifvertrag zum 31.12.2015!


Beschäftigte in der Buchbinderei und im Versand sollen bis zu 3 Stunden unbezahlte Mehrarbeit pro Woche leisten!

Nun ist die Katze aus dem Sack. Bisher waren es nur Gerüchte, jetzt ist es Tatsache. Die Geschäftsleitung hat den Überleitungstarifvertrag zum 31.12.2015 gekündigt. Mit dem Überleitungstarifvertrag war es der Wille der „alten Geschäftsleitung“, den Tarifwechsel von den Tarifverträgen der Druckindustrie in die Tarifverträge der Papierverarbeitung finanziell abzumildern. Nun steht der nächste Einschnitt bevor. Nach dem Willen der Nördlinger Geschäftsleitung und auch nach den Vorstellungen der Unternehmensleitung in München, sollen die rund 80 Beschäftigten der Buchbinderei und im Versand ab 1. Juli 2015 in der Woche bis zu 3 Stunden unbezahlte Mehrarbeit leisten; das entspricht einem Einkommensverzicht von rund 8,6%.

Beschäftigte der Buchbinderei und im Versand sollen erneut Opfer bringen!
Bei all dem muss man wissen, welche Opfer gerade die Beschäftigten im Versand und der Buchbinderei schon gebracht haben bzw. hinnehmen mussten.

2008 Tarifwechsel von der Druckindustrie in die Papierverarbeitung, Einführung von Leiharbeit, Vergabe von Maschinen und Aufträgen per Werkvertrag, Wegfall der Zeitschriftenproduktion -  Entscheidung der Geschäftsleitung 2014 - und nun noch 3 Stunden unbezahlte Mehrarbeit pro Woche .
Betriebsrat hat keinerlei Gestaltungsmöglichkeit!

Der Betriebsrat der Nördlinger Druckerei soll eine Betriebsvereinbarung mit 3 Stunden unbezahlter Mehrarbeit unterschreiben, obwohl im Überleitungstarifvertrag eine 35- bzw. 36-Stunden-Woche mit Bezahlung klar geregelt ist. Weitere Gestaltungsräume bzw. Möglichkeiten zur Ausweitung der Arbeitszeit oder gar unbezahlte Mehrarbeit sieht der Tarifvertrag nicht vor. Somit gibt es für den Betriebsrat auch keinerlei Regelungsmöglichkeit.

Die Kolleginnen und Kollegen haben auf einer Mitglieder- und Informationsversammlung beschlossen, dass sie aufgrund der jetzt schon enormen Belastungen (z.B. Schicht- und Nachtarbeit, Überstunden, sehr schwere körperliche Arbeit, die großenteils von Frauen zu bewältigen ist) und der Produktivitätssteigerungen in den letzten Monaten nicht noch zusätzlich unbezahlte Arbeit leisten werden.

Geschäftsleitung ignoriert Verhandlungsangebot von ver.di - wir lassen uns nicht alles gefallen!
Nachdem die Geschäftsleitung das Angebot von ver.di, Verhandlungen in ungekündigten Zustand aufzunehmen, mit der Kündigung des Überleitungstarifvertrages ganz offensichtlich ignoriert, haben die Kolleginnen und Kollegen eigene Tarifforderungen beschlossen.
Es geht u. a. im Wesentlichen um folgende Forderungen:
Neuabschluss eines verbesserten Überleitungstarifvertrages, Regelungen zu den Themen Leiharbeit, Werkverträge, sowie Regelungen zur Maschinenbesetzung. Aufgrund der starken Belastungen, gerade im Schichtbetrieb fordern die Kolleginnen und Kollegen einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit.

Gute Arbeit – Guter Lohn!

Ohne Tarifvertrag sind Beschäftigte

der Willkür des Arbeitgebers ausgeliefert.

  

19 Kommentare:

  1. das ist eine Unverschämtheit; man hat ganz offensichtlich keine Skrupel!

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  2. Mit mir nicht Herr Dr. Kranert, wie weit wollen sie denn noch gehen? Von mir bekommen sie keine Minute? Unbezahlte Arbeit ist wie Sklavenarbeit! Bekamen die einen Lohn für ihre Arbeit?

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  3. Nun macht mal halblang! Da gibt es wie überall noch einen Spielraum.
    Auch in unserem Betrieb ( Papierherstellung) war anfangs von unbezahlten Mehrstunden die Rede. Nach Gesprächen und Verhandlungen blieb dann eine unbezahlte Stunde mehr übrig, die wir schlucken mussten. Das ist alles andere als schön, aber noch immer besser als die Schließung und der Verust des Arbeitplatzes!

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    1. Du bist ein Angstmacher! Mit dem Motto: es gibt immer noch Menschen, denen es schlechter geht, ist es nicht mehr weit her.

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  4. Wer weiß, was sich in 2011 mit den Zusatzverträgen und in deren Folge ereignet hat, weiß bestimmt, wie Höhn, Zoller und Co mit den Beschäftigten umgegangen sind. Das war pure Erpressung und die 70 % Quote war nicht ok, oder besser gesagt schön gerundet. Man könnte auch sagen, getrickst? Das ist hier das wahre Leben. Gott sei dank sind wir uns in der Bubi einig!

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  5. Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    dank diesem Blog verfolge ich schon länger was in eurem Unternehmen passiert. Und es ist eine Schande wie immer wieder versucht wird euch in die Tasche zu greifen. Und eure Geschäftsleitung kommt mir vor wie de Wolf im Schafspelz. Sollten Sie euch doch sagen, dass es nur um die Rendite geht anstatt immer wieder mit dem drohenden Arbeitsplatzverlust zu argumentieren.

    Mit fällt zu eurer Geschäftsführung nur noch eins ein:"Gier frisst Hirn!"

    Lasst euch nicht unter kriegen und kämpft zusammen mit verdi für den Erhalt guter Arbeitsbedingungen.

    Bisschen heroisch und überspitz gesagt:" Hasta la victoria siempre" ;-)

    Glück auf

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  6. Gespannt bin ich ja mal darauf, wie sich unser neuer Bereichsleiter für uns einsetzt; wir finden ihn ja soweit ganz gut (besser als sein Vorgänger), aber in solchen Situationen wie jetzt, wird sich zeigen, wie er auch wirklich zu seinen Mitarbeitern steht!

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  7. Tolller Betriebsrat (oder besser Gewerkschaftsfiliale) der nur die vertritt (40) die nach seiner Pfeife tanzen. Solch einen " Betriebsrat" brauchen wir nicht , also weg damit.

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    1. sage ich auch das Doc Kranert und co euch pfeifen endlich mal richtig den Ar...... aufreißen kann ;-) mfg eins von vierzig.Der Gl wird bald ein Hebamme brauchen wegen euch

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  8. Gier frisst Hirn- so heißt es bei Euch immer!!
    Aber so einfach ist es nicht mit der Gier der Bosse.Ein Unternehmen, das keinen Gewinn macht, ist schnell weg vom Fenster. Ihr verwechselt da euren Bertrieb mit einer Sozialeinrichtung! Euer Wehklagen bzw.das Jammern eures Betriebsrates ist auch jämmerlich!
    Auch ein Bertriebsrat muss endlich mal einsehen, dass ein Betrieb Gewinn machen muss !Wenn ihr dies als Gier bezeichnet, dann müssen wir unser kapitalistisches System abschaffen und das sozialistische Modell von Kuba mit gleichem Lohn für alle einführen. Das bricht aber derzeit gerade in sich zusammen! Grüße nach Nördlingen!


    mit einer Sozialeinrichtung

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  9. Sehr geehrter Herr Gscheithaferl,

    die Druckerei C.H. Beck hat noch NIE Verlust gemacht!
    (so mehrfach von Dr. Hans Dieter Beck gesagt; war auch in den Rieser Nachrichten nachzulesen)
    Der Gewinn ist nur nicht mehr so hoch wie in den fetten Jahren.
    Also doch GIER!!

    P.S.
    Und die versprochenen Investitionen sind nur zu einem Bruchteil gemacht worden!

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  10. Googelt mal wer unter den reichsten 300 Deutschen zu finden ist:
    Seht Euch den Verlag in München an,alles nur vom feinsten.
    Geld spielt im Hause Beck nun wirklich keine Rolle.
    Lasst Euch weiter verarschen.

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  11. Das ist die uralte Neid-Debatte, die niemand mehr so richtig überzeugt, zumal man weiss, dass in diesen Ranglisten viele Unternehmen aufgefürt sind, deren Kapital fast vollständig in den Produktionsanlagen investiert ist und somit letztlich dem Erhalt und der Sicherung der Arbeitsplätze dient.
    Das Argument ist also von vorgestern. Lass dir mal was Überzeugenderes einfallen!

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  12. @ "Neid-Debatte":
    Die Rangliste weist NICHT die Unternehmensvermögen, sonder die PRIVATvermögen der gelisteten Personen aus!
    Also da könnten die Becks einiges investieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der Druckerei zu verbessern. Tun sie aber nicht!!!

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  13. angeblich 2010 450 Millionen 2011 500 Millionen und bis 2013 550 Millionen da geht noch was....und ihr Vollpfosten schwärmt noch..unsere Beck`sche oh man wir sollen noch sammeln für die und den GL die verdienen viel zu wenig und wir sind schuld......kotz

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  14. Nur zur Klarstellung! Laut dem Manager Magazin, weches jährlich die Liste der 500 reichsten Deutschen auflistet, sind in diesen Ranglisten auch die Kapitalvermögen eingerechnet, die diese Personen in ihre Betrriebe investiert haben. Gerade in den Betrieben, die von Familien mit persönlich haftenden Gesellschaftern geführt werden, stecken manchmal bis zu 100 Prozent des Vermögen in ihren Betrieben und mit diesem Geld haften sie. Das ist also anders wie bei den Aktiengesellschaften.

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    1. Klar Beim Zirkus Beck ist immer alles anders ;-)

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  15. plus gut das soviel bei uns investiert wird ......Neubau, neuer rolle usw. aso ist nicht passiert entschuldige.....aber Unternehmensberater.

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  16. Wenn man mal über den eigenen Tellerrand hinaus schaut, was da so bei den anderen Großverlagen zur Zeit so abgeht, dann ist es beim Beck Verlag noch vergleichsweise gut und fair! Nicht der Verlag ist der Zirkus, sondern ihr macht den mit eurem ständigen Nörgeln und Jammern. Wer in diesen Zeiten noch in Deutschland drucken lässt, kann so unsozial lnicht sein!

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