Freitag, 13. Mai 2016

Nach Tarifflucht kommen weitere Werkverträge!


 
Werkverträgen und deren Folgen– ganz offensichtlich wollen Geschäfts- und Konzernleitung Menschen dritter Klasse!

Nur kurze Zeit nach der Kündigung des letzten Tarifvertrages bei C.H. Beck in Nördlingen forciert die Geschäfts- und auch mit großem Eifer die Abteilungsleitung der Buchbinderei, die weitere Vergabe von Werkverträgen und das Kosteneinsparungsprogramm, welches wohl mit massiven Einkommensverlusten der Beschäftigten verbunden ist.

 
 Werkverträge und deren Folgen...

Ausverkauf der Buchbinderei!
Gerade am Standort Nördlingen des C.H. Beck Konzerns spielen Werkverträge in der Druckerei C.H. Beck bzw. der Buchbinderei eine immer größere Rolle. Der Chef der Nördlinger Druckerei Dr. Kranert forciert die Vergabe von Werkverträgen in nie gekanntem Maße. Begonnen hatte alles mit der Vergabe von ein/zwei Falzmaschinen, dann folgten ein Kleinklebebinder und  dann die komplette Zeitschriften Produktion (Sammelhefter, Beilageneinsteckmaschine und Adressierung. Nun folgen die restlichen Falzmaschinen und die Fadenheftung.

Es ist nicht überzogen zu sagen, dass der Druckereileiter hier den Ausverkauf der Buchbinderei betreibt.
Personalabbau, Abgruppierungen, massive Einkommensverluste!      
Kaum ist der Tarifvertrag für die Buchbinderei und den Versand gekündigt, laufen nach Informationen aus der Belegschaft schon die ersten Personalgespräche. Ganz offen spricht man von einem Stellenabbau von bis zu 5 Beschäftigten. „Großzügige Alternativen“ der Personal- und Abteilungsleitung sind Änderungskündigungen bzw. neue Arbeitsverträge mit massiven Einkommensverlusten. Man spricht hier von rund 700 Euro brutto pro Monat. Eine weitere Alternative wäre, so das großzügige Angebot der Personal- und Abteilungsleitung, das Arbeitsverhältnis bei C.H. Beck zu beenden und ein neues Arbeitsverhältnis  bei der Werkvertragsfirma zu beginnen. Mit Wertschätzung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat dies alles sicherlich nichts zu tun!

Und was meint dazu Dr. Kranert: "Wir und die Mitarbeiter sollten jetzt erst mal entspannt sein"... http://www.augsburger-allgemeine.de/noerdlingen/Tarifstreit-bei-Beck-sche-geht-weiter-id37742782.html

Das Ganze erinnert sehr an das Jahr 2011, als die damalige Geschäftsleitung mit der Druckerei in eine OT-Mitgliedschaft wechselte und somit aus den Tarifverträgen ausstieg. Die Beschäftigten wurden aufgefordert die neuen Zusatzverträge, verbunden mit ebenfalls massiven Einkommensverlusten zu unterschreiben. Die Drohung von Arbeitsplatzverlusten war auch damals ein durchaus gängiges Instrument.    
Noch ist der gekündigte Tarifvertrag bis zum 31.10.2016 in der zwingenden Nachwirkung. Doch wenn die Nördlinger Druckereileitung schon jetzt keinerlei Skrupel hat, so mit den (teilweise langjährigen) Beschäftigten umzugehen, was passiert dann erst ab 1. November 2016. All dies, in einem der anerkanntesten Verlage (Konzern) für Rechtsliteratur!


 
 
„Wiedemann“ Tarifvertragsgesetz:

Es ist unstreitig, dass eine tariffähige Arbeitnehmervereinigung (Gewerkschaft) stets vorliegt, wenn diese den Abschluss von Tarifverträgen kampfweise erzwingen will und hierzu aufgrund ihrer Organisationsstärke auch in der Lage ist.
 
Ist ein Tarifvertrag wirksam gekündigt (beendet durch OT-Mitgliedschaft des Arbeitgebers), so ist ein Arbeitskampf für einen neuen Tarifvertrag (eventuell auch mit dem gleichen Inhalt) zulässig.

Aber es muss ein Streikaufruf durch ver.di erfolgen!

Ein solcher Streikaufruf ist jederzeit möglich, wenn die Belegschaft ihre Streikbereitschaft signalisiert!

Nur Zusammenhalt und Geschlossenheit

sichern Tarifverträge!
 
 

17 Kommentare:

  1. Ja dieser Artikel trifft den Nagel auf den Kopf. Seitens unserer Vorgesetzten wird nur noch eingeschüchtert. Arbeitsplatzverlust, Abgruppierungen, Abmahnungen, usw. Wo führt denn das noch alles hin. Und der Dr. Beck in München schaut zu und toleriert das alles.

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  2. Ich denke das Dr Beck die ganze Buchbinderei in Werkastverträge weiter führen will,jetzt können wir was dagegen unternehmen,wenigsten bessere Konditionen erzwingen.Wenn es den GL gelingt Verdi los zu werden ist jeder auf sich alleine gestellt!

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  3. Hallo zusammen,
    eigentlich könnte es mir ja egal sein, aber ich habe viele Jahre in der Beck´schen gearbeitet und meine Ex-Kollegen haben dies einfach nicht verdient!
    Es ist immer noch wie zu meiner Zeit, lügen, täuschen, drohen, eischüchtern usw. anstatt Ehrlichkeit.
    Ich glaube aber mitlerweile, dass die GL gar nicht ehrlich sein kann, denn sonst wäre jegliche Art von Motivation nicht mehr möglich. Ich bin mit etwas Abstand betrachtet der Meinung, dass das ganze von München aus gesteuert wird. Die Order lautet: Bringt die Druckerei und alles was dazu gehört wieder in den gewinnbringenden Bereich (egal wie), damit wir .... !!!
    Nun ja, jetzt gibt es eigentlich nur wenige Optionen.
    Aber auf der letzten Betriebsversammlung bei der ich anwesend war, hat Dr. Beck gesagt, er würde die Druckerei ja verkaufen aber er würde in diesem Zustand wohl nichts dafür bekommen.
    Die anschließende Reaktion von seinen Beratern sprach Bände.
    Opi hat schon eine Option ausgeplaudert.
    Ich wünsche euch trotzdem alles Gute, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass die Beck´sche noch einmal goldene Zeiten erlebt.
    Wer also glaubt, selbstlos und mit viel Engagement und Unterwürfigkeit die Beck´sche retten zu wollen, sollte sich überlegen, ob er sich nicht sein eigenes Grab schaufelt.

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  4. Du schreibst aber selber, dass der Druck und alles was dazu gehört wieder in den gewinnbringenden Bereich gebracht werden soll. Das ist in der Wirtschaft eigentlich legitim und normal, dass Produktionbereiche Gewinnne erwirtschaften sollten, sonst fährt das Geschäftsmodell schnell an die Wand! Wenn Ihr bei Beck meint, dass eine Zukunft ohne Gewinne möglich sein wird, ich denke, dass das selbst in eurem Verlag nicht möglich sein wird!Ihr müsst euch wohl oder übel auf kleinere Brötchen einstellen! Leider!

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    1. Anscheinend bist du nicht betroffen.Kleinere Brötchen backen klar aber alle!Die schlauere von uns gehen oder sind schon weg und alle andere müssen halt schauen das die soviel wie möglich raus holen ;-)Was die machen ist legitim aber umgekehrt auch

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    2. Übrigens kennst du denn Gutachten nicht sonst würdest du dein Mist für dich behalten

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  5. Ich glaube auch, dass die Druckerei mit Anhang nur noch betrieben wird, weil keiner sie kaufen oder übernehmen würde. Einfach schließen wäre auch nicht möglich, weil der veraltete und technisch minderwertige Maschinenpark ebenfalls nicht zu veräußern ist. Auch wenn die Druckerei für viele negative Schlagzeilen sorgt, und dem Verlag wohl ein Dorn im Auge ist, ist es nicht einfach sie loszuwerden ohne Millionenverluste!!!
    Darum gibt es für Beck wohl nur den Weg weiterzumachen, langsam zu reduzieren und die alten Maschinen solange zu betreiben, bis sie abgeschrieben oder irreparabel defekt sind. Nun ist das Ganze natürlich nicht so einfach für Beschäftigte die über 50 sind, sie müssen hoffen, dass es noch bis zu ihrer Rente so weiter geht.
    Alle die unter 50 Jahre alt sind, sind hoffentlich in der Lage die Situation richtig einzuschätzen. Zur Zeit ist es nicht unmöglich eine andere Arbeit zu finden, wenn man sich bemüht. Nur jammern aber den A.... nicht in die Höhe bekommen ist auch keine Lösung.

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  6. Ich verfolge eure Geschichte jetzt schon länger. An Verkauf oder Schließung glaube ich nicht. Eure GL will wohl auch auf der Ebene der anderen Druckerei-Klitschen ohne Tarifvertrag in unserem Umkreis mitschwimmen und wie alle auf dem Rücken der Beschäftigten Gewinne einstreichen.
    OK, Euer BR hat wohl zu sehr gemauert, bei Verhandlungen zur unbezahlten Mehrarbeit.
    Aber in Wirklichkeit hättet ihr vielleicht 1 Jahr gewonnen, die Tarifkündigung hatten die sicher schon vor.

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  7. Ja ich denke auch, wir müssen der knallharten Realität ins Auge sehen. Dr. Kranert geht's es nur um die Senkung unserer Lohnkosten. Menschen sind ihm völlig egal, es sei denn sie gehören zu seinem Klientel. Wir werden weniger, bei uns wird immer mehr eingespart und Pflaum ist sein getreuer Erfüllungsgehilfe. Auch dieser Realität müssen wir ins Auge sehen.
    Ohne Zusammenhalt werden sie uns weiter mit Einsparungen gnadenlos überziehen!

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  8. Unser Betriebsrat hat meiner Meinung nach bei den Verhandlungen über die unbezahlte Mehrarbeit usw. zu hoch gepokert. Das hat uns jetzt in eine Sackgasse geführt, aus der uns der Betriebsrat jetzt wieder hinausmanövrieren muss!

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  9. Und ratet mal wer wieder dran ist wenn die Bubi-Ausbeutung erledigt ist?

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  10. Das ist wirklich die Frage ob unser BR zu hoch gepokert hat oder ob das von Kranert alles nur Show war. Das kann er ganz gut, schauspielern! Mit einer Verlängerung der Arbeitszeit hätte er mit dem Kündigungsschutz keine Entlassungen oder Änderungskündigungen, Abgruppierungen vornehmen können, so habe ich es zumindest noch im Ohr. Also doch wieder Schauspielerei von Kranert u Co.

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  11. Brauchst nicht lang Rum rätseln der erste Kündigung ist schon gefallen und angeblich kommen noch 5 dazu.
    Wenn ihr wollt könnte ihr es ohne Gewerkschaft probieren,würde ich aber davon abraten.

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  12. Damit zieht die GL und Bereichsleitung Bubi ihr Druck- und Einschüchterungspotential mit Kündigungen, Abgruppierungen weiter durch.

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  13. Meine Prognose: Werkverträge werden auch bei euch eher die Regel als die Ausnahme werden! Das ist mittlerweile im Druckbereich Standard in Deutschland!

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  14. Angeblich stehen bis zu 16 Entlassungen an.Hoffentlich ist Dr Kranert`s Abbau Prämie hoch genug.
    wenn nichts mehr investiert wird dann sieht jeder wo der fahrt hingeht.Bin gespannt wie lang es noch den Beck`schen gibt in Nördlingen.
    Da kommt bestimmt noch mehr verarsche und hinhalte Taktik am besten hetzt man uns wieder mal auf den Betriebsrat.........

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