Donnerstag, 28. Juni 2012

Erklärung des Betriebsrates zur Wiederherstellung der Tarifbindung in der Druckerei C.H. Beck

Vor einem Jahr wurden den Mitarbeiter der Druckerei C.H. Beck durch den Verleger Dr. Hans Dieter Beck erklärt, dass die Wettbewerbssituation der Druckerei grundlegende Maßnahmen erfordert, wie z. B. die Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich und Reduzierungen beim Einkommen. Deswegen streifte der Verleger im ersten Schritt die Tarifbindung des Tarifvertrages der Druckindustrie ab. Im Gegenzug sicherte Dr. Hans Dieter Beck der Belegschaft zu, dass er mit maßgeblichen Investitionen für die „Zukunftssicherung der Druckerei C.H. Beck“ seinen Beitrag leisten will.

Ein Jahr ohne Tarifbindung, verbunden mit Einkommensverlusten und unbezahlter Arbeitszeit ist vergangen. Die Aufbruchstimmung in eine sichere „Zukunft der Druckerei“ ist längst der Enttäuschung gewichen. Die versprochenen Investitionen sind mit Ausnahme der Investition einer Digitaldruckmaschine (die zwingend erforderlich war) ausgeblieben. Der angekündigte Aufschwung, was die Auftragssituation und Ertragslage der Druckerei betrifft, ist nicht eingetroffen.

Erheblicher Frust innerhalb der Belegschaft ist zu erkennen. Die Kolleginnen und Kollegen müssen durch fehlendes Personal immer mehr Arbeiten übernehmen. Diese erhöhte Mehrleistung wird „honoriert“ durch schlechtere Bezahlung. Zwischenzeitlich haben wir im gewerblichen Bereich drei Lohngruppen für die gleichen Tätigkeiten. Gleichzeitig erhalten Führungskräfte Erfolgsprämien – bezahlt aus den Verzichten der übrigen Beschäftigten!

Durch die Spaltung der Belegschaft ist der Betriebsfrieden erheblich gestört. Die Motivation der Mitarbeiter ist gesunken und der Krankensstand hat sich deutlich erhöht. Die Kolleginnen und Kollegen sehen sich in ihrem Tun entwertet und nicht anerkannt. „Burnout“ ist ein ständiger Begleiter in dieser Entwicklung.
Demokratie und Wirtschaft erhalten den sozialen Frieden. Die Machtbalance im Betrieb muss wieder hergestellt werden, denn ohne diese ist kein Vertrauen möglich. Nicht im Preisvorteil haben wir eine Chance längerfristig am Markt zu bestehen, sondern im Qualitätswettbewerb. Qualität ist aber nur zu erreichen, wenn die Belegschaft entsprechend motiviert ist.

Tarifverträge haben in unserer Demokratie den sozialen Frieden gesichert. Tarifverträge garantieren fairen Wettbewerb und gleiche Bedingungen innerhalb der Belegschaften. Sie garantieren für die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben ein sicheres Einkommen, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können.

10 Kommentare:

  1. So ist es richtig, und am besten wieder für den ganzen Betrieb ein Tarif. Des ist doch ein durcheinander ohne ende!

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  2. Finde ich super, dass es jetzt diesen Blog gibt. Danke!! Endlich kann mal seine Meinung frei äußern, ohne dass man Repressalien befürchten muss. Unser ehem. Kollege Ferner äußerte sich wohl zu offen vor dem Arbeitsgericht hinsichtlich der massiven Erpressungen durch die Geschäftsleitung vor gut einem Jahr. Das Resultat war dann, dass er gehen musste. Das ist das wahre Gesicht von Beck. Auf Dauer darf für uns dieses Modell von Erpressung keinen Bestand haben!

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  3. Was ist eigentlich aus den Erfolgsprämien unserer Führungskräfte geworden? Haben unsere Herren diese zurückbezahlt? Es ist doch eine Schande, wenn Herr Höhn auf der letzten Betriebsversammlung zugibt, dass diese Erfolgsprämien aus unseren Verzichten bezahlt wurden. Man hat ganz offenbar keine Skrupel.Dafür habe ich den Zusatzvertrag nicht unterschrieben! Von unserem Dr. Beck erwarte ich, dass er dieses Verhalten seiner Führungskräfte vor der Belegschaft mißbilligt. Oder sind wir für einige Herren ein Selbstbedienungsladen?

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  4. Na dann lasst uns mal gespannt sein, was uns unser Dr. Beck morgen auf der Versammlung erzählt. Irgendwie ist es doch immer das Gleiche. Nichtssagende Aussagen, aber sehr deutlich und konkret bei den Drohungen und dann noch viel bla, bla, bla;
    Eigentlich ist es an der Zeit, dass wir uns wieder auf unsere Stärke und Einigkeit besinnen. Wir müssen jetzt mal wieder ein Zeichen setzen. So nicht Herr Dr. Beck, auch wir die Beschäftigten in Nördlingen sind was wert und haben einen Stolz!!!

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  5. Danke für deinen Beitrag. Ja vielleicht sollten wir alle wieder mehr darüber nachdenken was wir leisten, wie unsere Leistung "geschätzt" und wie wir erpresst und abgezockt wurden. Ich vergesse das nicht!

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  6. Willkommen im C.H. Beck ver.di Blog, Herr Höhn!
    Ganz offensichtlich reichen Miatrbeiterversammlung und Aushang nicht mehr aus.
    Sie haben Recht, die Mitarbeiterversammlung war kein Schauspiel, sondern wohl eher eine schlechte Komödie.
    Waren Sie und Dr. Beck mit dem Applaus zum Ende der Vorstellung zufrieden?

    Für mich waren sie einmal ein Mann der Zukunft. Nach den Erpressungen einer ganzen Belegschaft im letzten Jahr, haben Sie und ihre Mannschaft für mich jede Glaubwürdigkeit verloren.

    Ich sag es Ihnen ganz offen: Wer aus den Verzichten der Beschäftigten Erfolgsprämien für Führungskräfte ausbezahlt und diese noch gutheißt, das ist unanständig. Ich würde mich schämen, wenn ich Führungskraft wäre und aus den Verzichten eine Prämie bekomme!

    Und unser allseits bewunderter Dr. Beck schaut bei diesem treiben zu!Unglaublich!

    Wenn Sie der Meinung sind, dass es keine Rückkehr zum Drucktarif gibt, dann sollten Sie sich vielleicht überlegen, ob Sie noch der richtige Mann am richtigen Platz sind. Noch gibt es Manager, die eine Druckerei auch mit einem Drucktarif führen können.

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  7. Natürlich ist das, was die Arbeitgeber Beck ihren Mitarbeiter/inen so alles zumuten, skandalös genug, dazu ist ja auch hier schon viel Richtiges gesagt und geschrieben worden. Besonders bemerkenswert dabei ist, dass man mit solchen Schweinereien eine gute Firmenkultur und die (bisher) hohe Identifikation der Beschäftigten mit "ihrer Firma" im Handstreich zerstört hat. Wer früher stolz war darauf, in der Beck'schen zu arbeiten, muss sich heute für seinen Arbeitgeber schämen. Als Kunde (und welcher Betriebsrat und/oder Gewerkschafter kauft nicht bei Beck ein?)macht es mich besonders zornig, dass man bei C.H.Beck auf Tariftreue pfeift und damit auch seine beste Kundschaft brüskiert. Mein Tipp: bei jeder Bestellung mit Nachdruck darauf hinweisen, dass der tariflose Zustand nicht akzeptabel ist!!!

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  8. Wie wenig ehrenhaft sich der Nördlinger Ehrenbürger Beck in seinem Betrieb verhält, sollten alle Nördlinger Bürger wissen. Deshalb gebt wie ich die Blog-Adresse an Nachbarn und Freunde weiter, alle sollen lesen: außen hui und innen pfui! Schadet nix, wenn mal am glänzenden Lack des Glorienscheins gekratzt wird!!

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  9. Sehr aufschlussreich die ver.di - Mitgliederversammlung heute in Löpsingen, bleibt nur zu hoffen das noch weitere solcher Informationsveranstaltungen folgen.

    Weiter so!!!

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  10. Das war wirklich eine gute Versammlung und an dieser Stelle nochmals ein großes DANKESCHÖN an den Kollegen von Huhtamaki! Seine Worten haben uns allen gezeigt, daß wir miteinander viel erreichen können und noch lange nicht am Ende sind. Es kann sehr wohl eine Rückkehr in den Tarif geben.
    Ich wünsche uns allen Geschlossenheit und Mut!

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