Freitag, 26. Februar 2016

Betriebsversammlung C. H. Beck!

Ver.di übergibt GL neue Tarifverträge!

Im Rahmen der Betriebsversammlung am 25.02.2016 übergab ver.di-Sekretär Rudi Kleiber, im Auftrag der Beschäftigten der Buchbinderei und des Versandes dem Chef der Nördlinger Druckerei u. a. den nachstehenden neuen Tarifvertrag. Basis dieses Tarifvertrages ist der ausgehandelte Kompromiss (mit allen von der GL gewünschten Eckpunkten) zwischen Geschäfts- und Bereichsleitung und den Beschäftigten.

Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung

Zur Sicherung von Unternehmen und Beschäftigung der Druckerei C.H. Beck oHG vereinbaren die Tarifvertragsparteien folgende Abweichungen von den bestehenden, bei der Druckerei C.H. Beck oHG anwendbaren, tariflichen Regelungen für die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie.  
Anlass dieser abweichenden Vereinbarung zwischen den Tarifparteien ist die aktuell schwierige Markt- und Wettbewerbssituation, in der sich die Abteilung Buchbinderei im Unternehmen Druckerei C.H. Beck oHG befindet.

Geltungsbereich
Dieser Tarifvertrag gilt für alle ArbeitnehmerInnen des Bereiches Buchbinderei und Versand, mit Ausnahme der Jugendlichen unter 18 Jahren und soweit auch im Übrigen Tarifverträge auf deren Arbeitsverhältnisse Anwendung finden. Ausgenommen sind leitende Angestellte gemäß § 5 Abs. 3 BetrVG.

Erhöhung des Arbeitszeitvolumens
Für die ArbeitnehmerInnen wird ab 01.04.2016 die tarifliche Arbeitszeit auf 37-Stunden pro Woche festgesetzt. Die bisherigen dafür bezahlten Freiwochen für die 35- bzw. 36-Stunden-Woche entfallen. Damit leisten die ArbeitnehmerInnen zwei Stunden unentgeltliche Mehrarbeit pro Woche. Anfallende Schicht- bzw. Erschwerniszuschläge werden auch auf die zwei unbezahlten Stunden geleistet.

Arbeitszeitregelung und Verteilung
Die bisherige regelmäßige betriebliche Arbeitszeit bleibt wie bisher bei 37-Stunden-Woche. Die bestehenden Schichtmodelle (Arbeitszeiten) bleiben so erhalten bis 31.12.2018. Eine Änderung dieser Arbeitszeitregelung ist ohne die Zustimmung des Betriebsrats nicht möglich. Die Nichtzustimmung des Betriebsrats kann durch die Einigungsstelle nicht ersetzt werden.

Vergütung
Die monatliche Vergütung erfolgt auf Basis der 35-Stunden-Woche bzw. der individuell vereinbarten Teilzeit. Die tariflichen Stundenlöhne werden nicht verändert bzw. bleiben gleich.
Die tariflichen Sonderzahlungen bleiben unverändert bzw. erfolgen auf Basis der 35-Stunden-Woche.

Beschäftigungssicherung
Betriebsbedingte Kündigungen sind im Rahmen der getroffenen Regelungen bis zum 31.12.2018 ausgeschlossen.
Der neue BOLERO-Klebebinder wird mit ArbeitnehmerInnen der Druckerei C.H. Beck oHG bzw. der Buchbinderei besetzt und nicht per Werkvertrag vergeben.

Beendigung des Tarifvertrages
Dieser Tarifvertrag tritt zum 01.04.2016 in Kraft. Er ist  befristet bis zum 31.12.2018 und endet am 31.12.2018 ohne Nachwirkung zu entfalten.
Für den Fall, dass dieser Tarifvertrag aus tatsächlichen und/oder rechtlichen Gründen auf Einzelarbeitsverhältnisse keine Anwendung findet, hat ver.di ein außerordentliches Kündigungsrecht dieses Tarifvertrages.

Geschäftsleitung beendet die Betriebsversammlung mit einem Paukenschlag!

 

Obwohl er dem gemeinsam mit den Beschäftigten ausgehandelten Kompromiss zu 100% entspricht, erklärte der Chef der Nördlinger Druckerei, Dr. Kranert, dass er diesen Tarifvertrag nicht unterschreiben werde.
Die Beschäftigten der Buchbinderei und des Versands waren bis Anfang dieser Woche der Auffassung, dass die ausgehandelten Eckpunkte in einem Tarifvertrag geregelt werden.

Entsprechend hatte sich auch Dr. Kranert geäußert:
Auszug aus den Rieser Nachrichten vom 10.02.2016:
„Die Beschäftigten sollen ab dem 1. März – also in weniger als drei Wochen – 37 Stunden arbeiten. Betriebsbedingte Kündigungen sollen in einem neuen Tarifvertrag ausgeschlossen werden. Damit haben wir einen Stand erreicht, der komfortabel ist“, meint der Geschäftsführer.

Warum diese Kehrtwende und was steckt dahinter?


Unverständlich und beunruhigend ist, dass die Themen dieses Tarifvertrages nicht mehr sachlich mit der Druckereileitung diskutiert werden können. Stattdessen fallen dann   Drohbegriffe wie: Arbeitsplätze, Arbeitsplatzverlust, Kündigungen…

Warum scheut die Nördlinger Geschäftsleitung einen Tarifvertrag wie der Teufel das Weihwasser?


10 Kommentare:

  1. Das war ein toller Auftritt in der Betriebsversammlung!
    Es gilt in der Beck'sche nur eine Meinung: Schluß, Aus und Basta!

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  2. Ich habe das Eckpapier so verstanden, dass die Geschäftsleitung den neuen Vertrag mit unserem Betriebsrat vereinbart. Wenn das ganze jetzt nur noch wegen verdi scheitert, dann war der Auftritt bei der Betriebsversammlung alles andere als prächtig!
    Wer den Vertrag mit wem vereinbart ist mir egal!

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    1. So wie ich das in der Mitarbeiterversammlung am Montag verstanden habe, geht es noch um zwei weitere Tarifverträge. Und hier scheint das Problem zu liegen. Das vorgelegte Papier unserer GL und die Verzichte sollen bis 31.12.2018 gelten, die beiden anderen Tarifverträge können aber wohl jederzeit wieder gekündigt werden. Sagte Rudi Kleiber nicht auch, dass hier auch Weihnachts- und Urlaubsgeld geregelt ist?

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  3. Dr Kranert will kein Tarif mit Verdi weil da alles geregelt wird,Lohn,Weihnacht`s und Urlaubs Geld usw.
    Außerdem wenn er da was ändern wollte müsst er dann mit Verdi verhandeln was nicht so einfach wäre.Ohne Verdi kann er leichter denn Betriebsrat unter druck setzen.Mobbing und Flash Mob wirkt bei ein unabhängige Gewerkschaft nicht.

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  4. Wenn wir jetzt wieder einen Kleinkrieg anfangen , mit wem welcher Vertrag letztlich vereinbart werden soll, so ist das nur jämmerlich!
    Wenn wir das anfangen wird das ganze wieder zerbröselt und der Schlammassel beginnt wieder von vorne!Das kann wohl im Ernst niemand wollen!!!

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    1. die werden jetzt mit Zusatzverträge kommen,brauchst plus unterschreiben

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  5. Da bringt der eine oder andere wohl einiges durcheinander!
    Zusatzverträge wie in der Druckerei sind aktuell und auch für die nächsten Monate kein Thema! Erkundigt euch mal, bevor solche Parolen immer die Runde machen!

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  6. Ich habs euch schon mal gesagt: Euch gehts doch eigentlich bei der Druckerei Beck ganz gut. Die Vertäge sind doch ok! Mir ist nicht verständlich, dass ihr immer neue "Haare in der Suppe" sucht!

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  7. Wenns uns gut geht, warum? Weil wir in der Bubi noch Tarifverträge haben und dies dort sauber geregelt ist. Und weil wir uns in 2013 mit Streiks gewehrt haben. Da wurden die Verträge mit ver.di bis 2015 verlängert.
    U noch was: die Verträge sind eben nicht ok. Genau durchlesen. Einiges wurde und mündlich zugesagt, steht aber so nicht in dem Vertrag der GL! Warum eigentlich nicht? Frag doch mal nach und nicht nur immer bla, bla, bla!

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  8. Ich bleib aber dabei: Ein Vertrag ist besser als kein Vertrag! Dein Pokern gefährdet den Erfog des Ganzen!

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