Vor 5 Jahren wurden die Beschäftigten der Buchbinderei und des Versandes darüber informiert, dass sie nicht mehr unter die Tarifverträge der Druckindustrie fallen sollen. Um den Druck gegenüber Beschäftigten, Betriebsrat und ver.di weiter zu erhöhen, wurden Kündigungen und sogar eine Schließung bzw. Ausgliederung der Buchbinderei in Nördlingen nicht ausgeschlossen.
Informationen der Gewerkschaft ver.di zum C.H. Beck Konzern. Zu C.H. Beck gehören u.a. die Verlagsdruckerei in Nördlingen, der Verlag in München, die Zeitschriftenredaktion in Frankfurt, die Verlagsauslieferung in Nördlingen und zahlreiche Buchhandlungen in ganz Deutschland. In diesem Blog finden MitarbeiterInnen Informationen zu C.H. Beck und der Gewerkschaft ver.di sowie die Möglichkeit sich auszutauschen und zu aktuellen Problemen zu diskutieren. Aktuell brisant: Tarifflucht von C.H. Beck.
Samstag, 16. März 2013
Arbeitsplätze im Betrieb in Gefahr - Ausweitung von Leiharbeit und Werkverträgen!
Die neue Leiharbeit - Lohndumping per Werkvertrag!
Vor 5 Jahren wurden die Beschäftigten der Buchbinderei und des Versandes darüber informiert, dass sie nicht mehr unter die Tarifverträge der Druckindustrie fallen sollen. Um den Druck gegenüber Beschäftigten, Betriebsrat und ver.di weiter zu erhöhen, wurden Kündigungen und sogar eine Schließung bzw. Ausgliederung der Buchbinderei in Nördlingen nicht ausgeschlossen.
Vor 5 Jahren wurden die Beschäftigten der Buchbinderei und des Versandes darüber informiert, dass sie nicht mehr unter die Tarifverträge der Druckindustrie fallen sollen. Um den Druck gegenüber Beschäftigten, Betriebsrat und ver.di weiter zu erhöhen, wurden Kündigungen und sogar eine Schließung bzw. Ausgliederung der Buchbinderei in Nördlingen nicht ausgeschlossen.
Die Einigung war dann der Verbleib der Buchbinderei in der oHG, ein Überleitungsvertrag und die Tarifverträge der Papierverarbeitung. Im Ergebnis führte dies zu Einkommensverlusten. Dies war der Preis, den die Beschäftigten für den Konsens dieser Einigung bezahlten. Ziel und Konsens dieser Einigung war auch, die Beschäftigung im Unternehmen zu halten.
Zunehmend wird dieser Konsens seitens der Geschäftsleitung durch die Zunahme von Leiharbeit und Werkverträgen in Frage gestellt.
So soll das Stundenkontingent für Leiharbeiter nach dem Willen der Führung in Nördlingen deutlich ausgeweitet werden. Stimmt der Betriebsrat einer Ausweitung der Leiharbeit nicht zu, überlege man sich (droht man damit), die Fadenheftung als Werkvertrag zu vergeben.
Bereits als Werkvertrag vergeben sind die Tätigkeiten am Dreischneider und Klebebinder. Eine Falzmaschine soll ebenfalls als Werkvertrag vergeben werden! Was kommt als Nächstes?
Missbrauch von Werkverträgen!
Werkverträge sind die modernste Form der Ausbeutung!
Viele Druckunternehmen – auch die Druckerei C.H.Beck macht hier keine Ausnahme – verlagern zunehmend Tätigkeiten an Fremdfirmen aus, um Löhne zu drücken und Tarifverträge zu umgehen.
So wurde der Betriebsrat vor die Wahl gestellt, die Erhöhung der Leiharbeitensstunden auf 11.000 Stunden bis 31.12.2013 zu akzeptieren oder die Fertigungslinie „Fadenheftung“ wird komplett ausgegliedert bzw. als Werkvertrag vergeben!
Aufgrund des ungeheuerlichen Druck auf die Arbeitnehmervertretung hat sich der Betriebsrat zu folgendem Vorschlag durchgerungen:
· Erhöhung der Leiharbeitsstunden bis 31.12.2013
· befristete Übernahme von 6 Mitarbeitern bis 31.12.2013
· Besetzung der Fadenheftmaschine mit Facharbeitern der Buchbinderei
· Der Arbeitgeber verpflichtet sich, bis zum 31.12.2014 keine weitere Ausgliederung von Aggregaten und Tätigkeiten, die bisher in der Buchbinderei gemacht wurden vorzunehmen.
Ist der Tarifvertrag Papierverarbeitung für Buchbinderei und Versand der richtige Tarifvertrag?
In der letzten Betriebsversammlung im Dezember 2012 versuchte die Geschäftsleitung den Beschäftigten zu verkaufen, dass die abgepressten Zusatzverträge doch gar nicht so schlimm sind. Die CPI-Gruppe bzw. die Konkurrenzbetriebe in Ulm und Leck hätten dies ja auch.
Der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Kollege Frank Werneke stellte in der Betriebsversammlung klar.
§ In den beiden Betrieben gibt es keine abgepressten Zusatzverträge.
§ Im Gegensatz zu Beck wurden dort kollektive Vereinbarungen getroffen.
§ Es gilt dort der Drucktarif mit zeitlich befristeten vereinbarten Abweichungen.
§ Der Drucktarif gilt dort auch für die Beschäftigten in der Buchbinderei!
Deshalb gelten die Forderungen Drucktarif und Altersteilzeit auch für die Beschäftigten in der Buchbinderei und im Versand!
Anderslautende Meinungen von Führungskräften und Bereichsleitern sind bewusst irreführend und verfehlen das Thema!
So gilt der Drucktarif auch - ohne Abweichungen - für die Beschäftigten von Graph. Großbetrieb Pustet (ein Familienbetrieb mit vergleichbarer Struktur
wie C. H. Beck - http://www.pustet-druck.de/grafischer_grossbetrieb
in Regensburg!
Kommt zur Betriebsversammlung C.H.Beck
am
Dienstag, 19. März 2013, 13 Uhr!
Es geht u. a. um die Themen:
Tarifbindung bzw. Tarifverträge für die Druckerei
Ausweitung von Leiharbeit und Werkverträgen -
Gefahr für Arbeitsplätze im Betrieb!
Labels:
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Warum sind wir denn damals in die Papierverarbeitung gewechselt? Zusgat wurden uns sichere Arbeitsplätze!
AntwortenLöschenAuch von unserem Bereichsleiter Lechner wird uns immer wieder versichert, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. Aber, eine nach der anderen Maschine wird ausgegliedert.
Zuerst wurden wir in der Bubi erpresst, dann im Druck, jetzt der Betriebsrat und wer ist dann dran?
Mit Verlaub, kann es sein, dass ihr Führungskräfte immer unglaubwürdiger werdet?
Wer glaubt denn tatsächlich noch an das Wort von "Führungskräften", egal ob Bereichs-, Abteilungsleiter oder gar Betriebs- bzw. Kfm. Leiter? Kann ja wohl nicht wahr sein! Was muss denn noch alles geschehen, damit klar wird: denen allen kann man nichts, aber schon gar nichts glauben!
AntwortenLöschenEs wird höchste Zeit, dass der letzte in der Firma auch endlich kapiert, dass die Herren in der Druckerei die Belegschaft nur ausbeuten. Wehrt euch, noch ist es nicht zu spät! Denn solange eine Firma in Nördlingen durch die Situation bei Beck profitiert, wird sich nichts ändern. Vielleicht sollte man sich auch hierüber einmal Gedanken machen und dementsprechend reagieren. Derjenige hat ja bei Beck die Pharisäer, mit denen er sich regelmäßig trifft und die ihm alles zuschanzen. Im übrigen sollten mal die Kollegen darüber Nachdenken, die in Heimarbeit das gleiche arbeiten wie im Geschäft. Sie sägen an ihren eigenen Arbeitsplätzen.
AntwortenLöschenWehrt euch, wie der Kollege/die Kollegin schreibt! Noch ist es vielleicht nicht zu spät! Aber sehr bald! Einigkeit macht stark!!!!
AntwortenLöschenNach den vielen Druckerei- und Bubi-Pleiten der letzten Jahre ist die Druckerei CHB als eine der wenigen übrigbleibenden stark genug, sich zu behaupten. Wenn die GL jetzt nicht investiert und gleichzeitig der Belegschaft ein faires Auskommen ermöglicht, wird es bald heißen: Druckerei C. H. Beck schließt (die elektronischen Medien sind ja DER kommende Umsatzträger = Druck und Bubi werden nicht mehr gebraucht???). - NUR MIT MASCHINEN kann eine Druckerei nicht existieren. Die (loyalen) Menschen sind es, die den Betrieb am Laufen halten. - Der Beck-Verlag wird erkennen müssen, dass die eigene Druckerei wirtschaftlich wichtiges Glied in der - ansonsten bisher lückenlosen - Gewinn-Kette gewesen ist. Ohne Druckerei wird neben dem verloren gehenden Gewinn auch so manches Problem sichtbar werden, das bisher durch das Zusammenwirken der einzelnen Unternehmensteile (und früherer fähigerer Mitarbeiter/Innen) nicht auftrat. Bis die Entscheidungsträger dies erkennen, wird es wohl zu spät sein. - Sündenböcke werde sich wohl finden...
AntwortenLöschenWIR WOLLEN KEINE WERKSVERTRÄGE!!!! VERDAMMT NOCHMAL
AntwortenLöschenWIR SOLLTEN MAL HERRN LECHNER UND FAAß SEINE ARBEIT FREMDVERGEBEN.....
WÜRDIGT ENDLICH MAL UNSERE ARBEI!!!!!