Donnerstag, 13. Juni 2013

Unternehmensleitung nicht grundsätzlich gegen Haustarifvertrag!



Beim Spitzengespräch am 13.06.2013 mit Dr. Hans Dieter Beck bzw. der Unternehmensleitung in München, ging es darum, auszuloten, ob aufgrund des Verhandlungsstandes vom 11. Juni für die Druckerei C.H. Beck – nach über 2 Jahren OT-Mitgliedschaft und Zusatzverträgen – ein Haustarifvertrag mit ver.di möglich ist.

Seitens der Münchener Unternehmensleitung gab es folgende 3 Punkte, die aus ihrer Sicht einer weiteren Klärung bedürfen und für sie „problematisch“ sind.

Tarifecklohn/Tariferhöhungen:
Die Arbeitgeberseite begrüßte und befürwortete die Verschiebung der 2-prozentigen Lohn- und Gehaltserhöhung vom 01.08.2012 auf den 01.01.2014, verlangte aber darüber hinaus, dass künftige Erhöhungen in 2014 (die noch gar nicht bekannt sind) auf 2015 bzw. mindestens um weitere 12 Monate verschoben werden sollen.
Wir machten deutlich, dass es schon merkwürdig ist, über eine Verschiebung von Entgelterhöhungen zu sprechen, deren Höhe noch gar nicht bekannt ist.

Beschäftigungssicherung:
Eine Beschäftigungssicherung bis zum 30.06.2016, wie in der Verhandlung vom 11. Juni in Nördlingen besprochen, will die Unternehmensleitung auf keinen Fall akzeptieren.
Diese müsse deutlich früher enden, um auf „Personalanpassungen“ reagieren zu können.
Seitens ver.di machten wir deutlich, dass Verzichte der Beschäftigten bei der Jahresleistung und beim Urlaubsgeld immer verbunden sind mit dem Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen. Je länger Verzichte der Beschäftigten von Arbeitgeberseite gefordert werden, umso länger ist auch der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen. Sind Verzichte für eine kürzere Zeit vereinbart, verringert sich somit auch der Zeitraum für den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen.

Seitens der Arbeitgeberseite wurde kurzfristig nochmals die Frage aufgeworfen, ob man nach über 2 Jahren Zusatzverträgen überhaupt noch von Arbeitnehmerverzichten bei Jahresleitung und Urlaubsgeld sprechen könne.

Nachwirkung des Tarifvertrages:
Hier geht es um die rechtliche Frage, wie lange der Tarifvertrag oder Teile des Tarifvertrages über die Laufzeit hinaus weiter gelten oder nicht.

Wir sind zum Ende dieses Gespräches dann so verblieben, dass von ver.di einen Entwurf für einen Haustarifvertrag erarbeitet und dieser der Geschäftsleitung/Unternehmensleitung dann zugeht. Die Arbeitgeberseite muss dann entscheiden, ob sie bereit ist, mit ver.di einen Haustarifvertrag für die Bereiche Werkstatt, Druck und Satz zu vereinbaren.

Es gab seitens der Unternehmen- und Geschäftsleitung keinerlei Signale, die Bereiche Verwaltung,  Vertrieb und eMedien in den Geltungsbereich eines künftigen Haustarifvertrages aufzunehmen.

Im Juli werden dann die ver.di-Mitglieder der Druckerei C.H. Beck über die Annahme und Inhalte eines Haustarifvertrages entscheiden - sofern die Unternehmensleitung / Geschäftsleitung bereit ist, einen Haustarifvertrag zu unterzeichnen. Andernfalls werden wir uns dann auch über weitere andere Maßnahmen unterhalten müssen.

Teilnehmer dieser Gesprächsrunde für die Arbeitgeberseite waren:
Die Herren Dr. Hans Dieter Beck, Saßnink, Dr. Kranert und Höhn.

Für ver.di bzw. die Arbeitnehmerseite nahmen teil:
Kollegin Christa Hasenmaile (ver.di München), sowie die Kollegen Rudi Kleiber und Erwin Zwickel.

Über den weiteren Verlauf der Dinge werden wir informieren.

Nur tarifliche Regelungen garantieren
dauerhaften betrieblichen Frieden und Rechtssicherheit für alle!

8 Kommentare:

  1. Es ist schon komisch, am 11.06. wird ein neues (und ich dachte mal verbindliches) Angebot gemacht. Dies wurde auch von ver.di verteilt. Jetzt wo man heute mit ver.di und unserem Kollegen Zwickel in München war sind plötzlich wieder Zweifel an diesem Angebot. Was ist da los? Machte Herr Dr. Kranert ein Angebot das München nicht abgesegnet hat? Oder wollen die Herren der Verlagsleitung und Dr. Hans Dieter Beck wieder nur Zeitschinden.
    Wir sind es langsam Leid nur hingehalten zu werden. Der September wird kommen, so oder so, wenn dann noch nichts mit Haustarif ist werden wir die Party mal rocken!!! Wir lassen uns nicht länger hinhalten!!! Machen Sie mal ein Angebot das jeder der was zu sagen hat in diesem Konzern vorher abgesegnet hat.
    Das ist ja schlimmer als im KINDERGARTEN!!!

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  2. Wer hatte denn diese glorreiche Idee, dass die Verzichte beim Weihnachts- und Urlaubsgeld gar keine Verzichte sind? Das wird ja immer besser. Aus dem Unrecht von 2011 wird auch nach 2 Jahren kein Gewohnheitsrecht, merken sie sich das!

    Zu einer künftigen Lohnerhöhung in 2014 würde ich vorschlagen, diese auf das Jahr 2063 (300 Jahre C.H.Beck)zu verschieben, das müsste doch dann für die Herren reichen!

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  3. Also ist ein Personalabbau nicht mehr ausgeschlossen!

    Was wurde uns in 2011 versprochen. Verzichte der Beschäftigten gegen Arbeitsplätze und Investitionen.

    Was bleibt von den Versprechungen?
    Das Kartenhaus der Zusatzveräge, entwickelt von unseren "Spezialisten von Führungskräften" bricht in sich zusammen.
    Zu einem Tarifvertrag mit Verdi (auch mit weiteren Warnstreiks)sehe ich keine Alternative!

    Zu einem Tarifvertrag zwischen unserer GL und ver.di sehe

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  4. Wie kann man denn jetzt wieder Satz u e-medien trennen, wo Dr kranert doch gesagt hat, das ist die Zukunft u die Bereiche verschmelzen? Was ist da wieder im Hintergrund geplant?
    Offensichtlich hat unsere GL wieder mehr versprochen als München erlaubt. Wem kann man da noch glauben?
    Ja, wenn man 2 Jahre weniger Urlaubs- und Weihnachtsgeld bekommt meint unsere Führung wohl, dann brauchen wir es nicht. Lachhaft! Sollen sie doch auch mal auf etwas verzichten!

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  5. Seit rd. 2 J. vera... man euch jetzt, ohne dass ihr oder verdi es verhindern konnten. Habt ihr euch daran gewöhnt, dass ihr weniger Geld im Geldbeutel habt? Dafür habt ihr weniger Zeit, es auszugeben. Müsst ja mehr arbeiten. Wird sich wohl auch nicht mehr ändern, wie es aussieht.
    Wie viel Jahre lasst ihr euch von der Marionette Dr. Kranert noch hinhalten?
    Aber im Septemnber, zum 250. Jubiläum und Stadtmauerfest, da trefft ihr euch ALLESAMT wieder zum gautschen und feiern - gell?

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  6. Ich bin mir da nicht ganz sicher, aber ganz bekomme ich den Verdacht nicht los, dass man uns versucht hinter die Fichte führen will.
    Spielt unsere GL hier offen und ehrlich?

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  7. Das glaube ich auch, immer wieder wird etwas anderes von unserer GL gesagt. Entweder wissen sie es aus München auch nicht, wo es hin gehen soll, oder sie wissen mehr u sprechen mal wieder nicht ehrlich mit uns. Es ist wirklich schlimm auf welchem Niveau wir uns mittlerweile befinden! Eine Schande für einen ehemals Vorzeigebetrieb!

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    1. Die in München wissen ganz genau was sie wollen. Gewinn-Maximierung nennt man das.

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