Donnerstag, 15. Mai 2014

Tarifergebnis Druckindustrie 2014!

4 Prozent erreicht!

Das Tarifergebnis für die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen im Einzelnen
 
Mit Wirkung vom 01.05.2014 wird der tarifliche Wochenlohn (Lohngruppe V 100 %) um 3 Prozent auf 596,45 € (Stundenlohn 17,04 Euro) und die Ausbildungsvergütungen erhöht.

Mit Wirkung vom 01.04.2015 wird der tarifliche Wochenlohn (Lohngruppe V 100 %) um weitere 1 Prozent auf 602,42 € (Stundenlohn 17,21 Euro) und die Ausbildungsvergütungen erhöht.

Die Tarifvertragsparteien verpflichten sich, unverzüglich, spätestens ab dem 01.09.2014, Verhandlungen zur Reform des Manteltarifvertrages für die gewerblichen Arbeitnehmer der Druckindustrie und der Anhänge aufzunehmen. Bestandteil der Verhandlungen soll auch die Frage von branchenbezogenen Lohnuntergrenzen sein.

Das Tarifergebnis in der Druckindustrie vom 15. April dieses Jahres ist kein Grund, in Jubel auszubrechen. Die Erwartungen der Kolleginnen und Kollegen, die sich in dieser Tarifauseinandersetzung aktiv eingebracht und gestreikt haben, waren hoch.

Nach Jahren der Auseinandersetzung um den Erhalt des Manteltarifvertrages und den damit verbundenen schlechten Lohnerhöhungen gab es vor allem aus streikenden Belegschaften die berechtigte Erwartung, diesmal ein Lohnergebnis zu erstreiten, das auf dem Niveau anderer Branchen liegt. Dieses Ziel konnte nur teilweise erreicht werden.

Wir haben dennoch einiges erreicht!
In mehr als 50 Betrieben haben über 2.000 Beschäftigte in mehreren Streikwellen für einen Tarifabschluss gekämpft. Wenngleich das erzielte Gesamtergebnis nicht den Erwartungen dieser Belegschaften entspricht, hätten wir ihnen und vor allem den Belegschaften, die sich nicht beteiligt haben, nicht vermitteln können, warum wir die Verhandlungen scheitern lassen, nachdem bereits 3 Prozent mehr für dieses Jahr erreicht worden waren!

Respekt und Anerkennung für die streikenden Kolleginnen und Kollegen!
Das uns dies überhaupt so gelungen ist, ist nur dem engagierten Einsatz vieler Kolleginnen über mehrere Streiktage in den Betrieben zu verdanken. Diesem Einsatz gebührt Dank, Respekt und Anerkennung.

Ein weiteres Erkenntnis aus dieser Tarifrunde - Arbeitgeber haben die Balance verloren!
Die Druckarbeitgeber haben jede Balance zwischen wirtschaftlicher Situation der Branche und Wertschätzung für die Leistungen der Beschäftigten verloren.

Sie orientieren nur noch darauf, die von ihnen verursachten Fehlentwicklungen und wirtschaftlichen Verwerfungen von den Beschäftigten bezahlen zu lassen oder mit aller Macht an ihren Renditezielen festzuhalten.

Insgesamt ist eine wichtige Erfahrung aus dieser Tarifrunde:
Die Arbeitgeber scheinen nur noch begrenzt Interesse an einem Flächentarifvertrag zu haben. Dies alles muss für die kommenden Tarifauseinandersetzungen von Anfang an berücksichtigt werden.

Tarifverträge fallen nicht vom Himmel, auch nicht vom weißblauen in Bayern!
 
Jede Belegschaft muss sich in Zukunft wieder mehr auf die eigene Kraft besinnen!
 
Zuschauen und abwarten reicht angesichts unserer Erfahrungen in dieser Tarifrunde nicht mehr aus!
 
 

9 Kommentare:

  1. Hat es Euch die Sprache verschlagen oder seid Ihr mit Nachdenken beschäftigt? - Die letzten drei Sätze des Beitrags sollten zu denken geben!

    AntwortenLöschen
  2. Es hat niemand die Sprache verschlagen, aber ich denke, dass die Betriebsversammlung in Kombination mit denTarifabschlüssen in der Druckindustrie besser ausgefallen sind als viele befürchtet haben!
    So schlecht- wie von einigen behauptet- ist es also bei uns dann doch nicht!
    Unser Arbeitgeber ist bei weitem nicht der schlechteste!
    Vielleicht kommt daher die momentane Zurückhaltung im Blog!?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Die "momentane" Zurückhaltung im Blog hat eine andere Ursache: Resignation. Früher zogen alle - Arbeiter wie Untermehmensleitung - am selben Ende von Seil. Alle wollten ja, dass es dem Unternehmen, und damit ALLEN Mitarbeitern, gut geht. Heute sind Arbeiter und Unternehmensleitung - ja: Feinde.

      Löschen
  3. Nein, ich sehe das anders! Deine Denkweise entspricht dem Kapitalismusverständnis des 19. Jahrhunderts. Wir sind inzwischen im 21. angekommen! Da helfen die alten Kampfparolen nicht mehr!
    Ich denke es ist sinnvoller mit den Arbeitgebern zu verhandeln und nach Kompromissen zu suchen. Dass bei Beck kein blanker Kapitalismus herrscht, ist inzwischen den meisten klar geworden, das hat mit Angst überhaupt nichts zu tun, eher mit der Einsicht, dass wir bei Beck noch lange nicht den schlechtesten Arbeitgeber haben!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Da Stimme ich absolut zu. Beck ist ein super Arbeitgeber, nur leider haben noch nicht alle kapiert. Leider.

      Löschen
    2. Stimmt schon das schlimmerer Arbeitgeber gibt aber es war schon besser und ich glaube es wird noch schlimmer wenn wir nicht zusammen halten! Bitte Posten was du nimmst und wie viel Milligramm.....

      Löschen
    3. Ich nehme jeden Tag, einbißchen Spass und Lebensfreude zur Arbeit mit. Das hilft mir, nicht alles schwarz zusehen, wie einige Kollegen von mir. Wenn wir wirklich zusammen halten wollen dann müssen wir auch verstehen dass der Betrieb nur Gut da stehen kann, wenn wir auch alles an den Maschinen geben um so die Wirtschaftlichkeit des Betriebs zu gewährleisten. Ach ja ich glaube es wird nur dann schlimmer wenn wir uns immer nur Bockig stellen.

      Löschen
    4. Na wenigstens einer was noch Spaß hat...

      Löschen
  4. Die Kompromisse werden durch ein Richterspruch erzwungen.Wenn du so mit ihnen verhandeln willst nur zu.

    AntwortenLöschen

Sie können Ihre Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählen Sie dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Sie unter einem Pseudonym schreiben wollen, wählen Sie die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.