Dienstag, 26. Februar 2013

Stressreport Deutschland 2012 (1)

Fast jeder zweite Erwerbstätige klagt über mehr Stress im
Job! Wie sieht es in der Becksche aus?


Der erst kürzlich vorgestellte Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin bringt es zu Tage. Jeder zweite Erwerbstätige in
Deutschland arbeitet demnach unter starkem Termin- und Leistungsdruck.
Knapp 60 Prozent der Befragten geben an, verschiedene Tätigkeiten
gleichzeitig betreuen zu müssen. 44 Prozent werden bei der Arbeit durch
Emails oder Anrufe ständig unterbrochen.

Überlange Arbeitszeiten gelten mittlerweile als normal!
Aus der Studie geht weiter hervor, dass überlange Arbeitszeiten alltäglich
sind. Ein Vollzeit-Arbeitnehmer bringt es im Durchschnitt auf 43 Stunden in
der Woche. Fast die Hälfte überschreitet die 40-Stunden-Woche. 16 Prozent
kommen sogar auf mehr als 48 Stunden in der Woche. Nahezu jeder zweite
dieser besonders Fleißigen und Eifrigen lässt die Pause regelmäßig
ausfallen.

Stress und gesundheitliche Probleme nehmen zu!
43 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass der Stress im Arbeitsalltag eher
zugenommen hat. Immer mehr klagen über Rückenschmerzen, Kopfweh oder
Schlafstörungen. Auch diese psychisch bedingten Beschwerden gibt es bei
Akademikern, sowie bei Arbeitern.

Das Thema Angst muss raus aus der Tabuzone!
Der Arbeitsministerin Ursula von der Leyen geht es darum, das Thema aus
der Tabuzone zu holen. Es ist immer noch leichter, über einen hohen
Blutdruck zu sprechen, als über Angstzustände, so die Arbeitsministerin.
Die Bundesvereinigung der dt. Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften
wollten anlässlich der Vorstellung des Stressreports 2013 eine gemeinsame
Erklärung vorlegen. Die Gewerkschaften pochen auf klare Regeln durch eine
Anti-Stress-Verordnung. Die Arbeitgeber lehnen diese ab. Psychische
Störungen hätten nicht zugenommen, sie werden nur häufiger diagnostiziert,
so ihr Präsident Dieter Hundt.

Termindruck
Das Arbeiten unter Termin- und Leistungsdruck gehört zu den zentralen
Belastungen in der heutigen Arbeitswelt. So zeigt die Untersuchung des
Robert-Koch-Instituts, dass Zeit- und Leistungsdruck die am häufigsten
genannten Belastungen im Arbeitsalltag. Fest steht auch, dass eine auf Dauer
hohe Arbeitsintensität krank machen kann. Wer ständig unter Zeitdruck
beste Leitungen erbringen muss, ist irgendwann erschöpft. Herzinfarkt und
depressive Störungen sind die Folge. Experten raten Unternehmen,
Arbeitsabläufe zu verbessern, störungsfreie Arbeitszeiten einzuführen, die
berufliche Erreichbarkeit und die Emailflut zu begrenzen.

Wie sieht es bei uns im Satz, Druckerei, Buchbinderei und Verwaltung aus? Bei einer Krankheitsquote in den Produktionsabteilungen
von bis zu 11% Prozent, muss man sich auch in der Becksche fragen, woran liegt
dies?

Was kann verbessert werden?

Wir freuen uns auf Ihre Meinung und auf konstruktive
Vorschläge im Blog oder/und an Euren Betriebsrat!

1 Kommentar:

  1. Es gibt einen Begriff, der heisst "Burnout". Ich bin selbst Betroffene und kann nur sagen, dass es nicht nur um die Arbeitstunden und Druck geht, sondern um WIE man mit seiner Arbeit umgeht. Ich hatte nur Angst, dass ich an einer Depression litt so suchte sofort nach Hilfe. Das Problem in Deutschland ist es, dass man nicht sofort Hilfe bekommt, sondern muss man einige Zeit warten, bis man sich behandeln lassen darf.
    In der Zwischenzeit hab ich alles versucht: viel lesen, Selbsthilfegruppen beitreten, etc. Mir hat damals diesen Test auch geholfen: Burnout Test .
    Wichtig ist es, dass man die Situation sofort handelt, wenn man die erste Symptome fühlt.
    Ich wünsche euch alles Gute und viel Gesundheit,
    liebe Grüße aus Spanien,
    Rocio

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