Dienstag, 2. April 2013

Auch die Dehner Kolleginnen und Kollegen streiken und kämpfen für ihren Tarifvertrag!


Seit fast vier Jahren kämpfen die Beschäftigten der Dehner Gartencenter für ihre Existenzsicherung durch Tarifbindung im Einzelhandel. Vor Ostern bzw. am Gründonnerstag wurden die Gartencenter in Augsburg Ackermannstr., Königsbrunn, Neu-Ulm, Senden, Memmingen, Kaufbeuren, Kempten und München Trudering in den Ausstand gerufen. Bewusst wurde das laufende Saisongeschäft für den Streik gewählt, da laut ver.di hier die Schere zwischen außergewöhnlichen Arbeitsbelastungen und Anerkennung für die Betroffenen am deutlichsten auseinandergeht.


„Gerade für Beschäftigte im Einzelhandel sind geschützte existenzsichernde Mindestbedingungen, wie sie Tarifverträge bieten, elementar, dies zeigen viele Beispiele aus anderen Konzernen. Tarifbindung schützt die Menschen und ihre Familien und stellt sich dem ruinösen Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel“, so Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter aus Augsburg.
„Die Beschäftigten ärgert auch, weil sie hervorragende Leistungen gebracht haben und sich die Unternehmensleitung auf Kosten der Belegschaft saniert hat, jedoch trotz hervorragender Gewinne die Tarifbindung verweigert wird,“ beschreibt Manuela Schraut, Streikleiterin in Kempten die Stimmung bei den Streikenden.

„Nun schon vor vier Jahren hat die Geschäftsführung die Tarifflucht beschlossen, trotzdem kämpfen die Beschäftigten weiter. Sie zeigen mit ihren Aktionen heute nicht nur Mut und Entschlossenheit, sie zeigen auch eine ungeheure Ausdauer in ihrem Kampf für Tarifverträge im Einzelhandel“, bewundert Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer, die Streikenden.

„Der Mut, die Entschlossenheit und die gemeinsame Betroffenheit machen die Streikenden bei Dehner zu einem guten Vorbild für den laufenden Tarifkonflikt im Einzelhandel“, so Thiermeyer weiter.

Weitere Informationen findet ihr unter: www.dehner-verdi.blogspot.com

Hintergrund:
Die Unternehmensleitung hatte am 20. März 2009 die Tarifbindung beim Landesverband des Bayerischen Einzelhandels (LBE) durch eine sogenannte OT-Erklärung (OT= ohne Tarifbindung) gekündigt.
Dies wurde den Betriebsräten und Beschäftigten aber erst nach der Landesgartenschau und nach dem Ende der Tarifrunde im bayerischen Einzelhandel am 20. August 2009 mitgeteilt.
Mit vielfältigen Aktionen der Beschäftigten haben sie immer wieder ihrer Forderung nach Existenzsicherung durch Tarifverträge mit Tarifbindung Nachdruck verliehen.
Auch Kunden solidarisierten sich in E-Mails, Briefen und Leserbriefen. Mit einer Protestkartenaktion, an der sich mehr als 30.000 Kundinnen und Kunden solidarisiert haben, wurde der Protest gegen die Tarifflucht fortgeführt.
Mittlerweile gibt es ein breites Bündnis an Solidarität für die Beschäftigten in ihrem Kampf um für geschützte Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge, welches von den Arbeitnehmerorganisationen der katholischen und evangelischen Kirche, anderen Gewerkschaften und Betriebsräten wichtiger Betriebe am Stammsitz des Unternehmens unterstützt wird.
In der Frühjahrssaison 2010 zeigten die Beschäftigten mit über 80 Streikaktionen bereits ihre Entschlossenheit im Kampf um die Tarifbindung.
2011 setzten sie die Streiks wieder während der laufenden Saison fort.


Kommt uns dies nicht alles bekannt vor…

1 Kommentar:

  1. Ich habe der Befürchtung das die uns wieder einmal hinhalten.Die sagen ja immer das es kein Tarif mehr geben wird und der neuer Chef kann sehr gut reden und ist auch noch Sympathisch da kann man ja für 5€ der Stunde arbeiten weil er ja soooo nett ist ;-)Die werden uns solange hinhalten bis wir weniger druck ausüben können!Aber manche Kollegen ist es recht weil wie es eh nicht aufhalten können!Klar wenn wir nichts machen!!!

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