Seit
gut einem Jahr gelten nun die abgepressten Zusatzverträge in der Druckerei C.H.
Beck. Der Drucktarif gehört der
Vergangenheit, so die Arbeitgeberseite.
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Rudi Kleiber |
Diese
Art der Tarifflucht in der Druckerei C.H. Beck gibt es nicht erst seit 2011.
Bereits 2007 forderte die
Arbeitgeberseite einen Tarifwechsel für die Bereiche Buchbinderei und Versand.
Streichung des Drucktarifes und Einführung des
schlechteren Tarifes der Papierverarbeitung.
Situation
Buchbinderei und Versand 2007:
- Tarifwechsel von der Druckindustrie in die
Papierverarbeitung
- Absenkung der Löhne und Gehälter um ca. 20 Prozent
Verhandlungen
zwischen Arbeitgeber und der Gewerkschaft ver.di. Die Kolleginnen und Kollegen
der Buchbinderei und des Versandes wählten eine Verhandlungs- und
Tarifkommission ihres Vertrauens. Die Legitimation war durch eine demokratische
Wahl und Beauftragung gegeben.
Ergebnis 2008:
Ver.di
und Arbeitgeber vereinbarten die Anwendung der Tarifverträge der
Papierverarbeitung. Vereinbart wurde auch ein Tarifvertrag, der die Besitzstände
der Kolleginnen und Kollegen weitgehend absichert. Die Kolleginnen und Kollegen
haben sich dann in einer demokratischen Abstimmung für die Annahme der
Tarifverträge entschieden.
Situation Druckerei
C.H. Beck 2011:
- Unbezahlte Erhöhung der Arbeitszeit um 3,75 Stunden
- Reduzierung der Stundenlöhne und damit Reduzierung der
Erschwerniszuschläge
- Massive Kürzungen der Jahresleistung und des
Urlaubsgeldes
- Streichung der Freischichten für Schichtarbeiter
- Streichung des Essensgeldzuschuss
Keine Verhandlungen mit
ver.di. Keine von der Belegschaft
gewählte Verhandlungs- und Tarifkommission.
Keine Abstimmung in der Belegschaft über die neuen Arbeitsbedingungen.
Das Ergebnis 2012:
Abgepresste
Einzelarbeitsverträge, Spaltung der Belegschaft, unterschiedlichste
Arbeitsbedingungen, Demotivation und hohe Krankenstände!
Tarifflucht
kann auch verhindert werden!
Der
Vorsitzende des ver.di Ortsvereins Ronsberg im Allgäu und
Betriebsratsvorsitzende von Huhtamaki, Werner Bareth informierte die
Kolleginnen und Kollegen über die beabsichtigte Tarifflucht bei Huhtamaki in Ronsberg.
Ziel des Arbeitgebers war dort ebenfalls, aus den Drucktarifen zu flüchten.
Drohungen mit Arbeitsplatzverlust, Einschüchterungen und Versuche die
Belegschaft zu spalten standen dort ebenfalls auf der Tagesordnung.
Den
Kolleginnen und Kollegen war schnell klar, dass eine erfolgreiche Gegenwehr nur
dann erfolgreich ist, wenn sie sich in der Gewerkschaft organisieren und sich
durch den Arbeitgeber nicht spalten zu lassen. Nach mehreren Verhandlungsrunden
mit ver.di, der Verweigerung von Überstunden durch die Beschäftigten und einem
erfolgreichen Warnstreik stand das Ergebnis fest:
Erhalt des Drucktarifes ohne
jegliche tarifliche Verschlechterungen!
Eine
anschließende Mitgliederbefragung zum Tarifergebnis brachte eine Zustimmungsquote
von 90,3 Prozent.
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Werner Bareth |
Werner Bareth: Haltet zusammen und lasst euch nicht gegeneinander ausspielen. Das ist
das Wichtigste. Vertraut eurem
Betriebsrat und ver.di, dann könnt ihr es auch schaffen. Viel Erfolg!
Es ist also möglich, Tarifflucht zu
verhindern. Es muss nur auch angepackt werden!
Unser Ziel
ist:
Rückkehr in den Drucktarif für die gesamte Druckerei!
Die Redaktion vom Dehner Info Blog gratuliert Euch zu dem mutigen Schritt, auch einen Blog zu eröffnen.
AntwortenLöschenLast Euch nicht einschüchtern von der Geschäftsleitung.
Kolleginnen und Kollegen, steht hinter euren Betriebsräten.
Nur gemeinsam werdet Ihr euer Ziel durchsetzen.
Wir dürfen uns diese Tarifflucht der Geschäftsleitungen nicht gefallen lassen.
Wir bei Dehner kämpfen auch um die Rückkehr zu dem Tarifvertrag.
Wir werden nicht aufgeben, und bis zu unserem Ziel weiterkämpfen.
Wir werden unsere Ziele gemeinsam durchsetzen.
Aber nur gemeinsam.
Vielen Dank für Eure Solidarität und Zuspruch. Finde ich klasse! Blogger unterstützen sich gegenseitig!!!
LöschenVon Huhtamaki lernen heißt siegen lernen!
AntwortenLöschenEinen heißen Herbst für Hans Dieter Beck!!