Informationen der Gewerkschaft ver.di zum C.H. Beck Konzern. Zu C.H. Beck gehören u.a. die Verlagsdruckerei in Nördlingen, der Verlag in München, die Zeitschriftenredaktion in Frankfurt, die Verlagsauslieferung in Nördlingen und zahlreiche Buchhandlungen in ganz Deutschland. In diesem Blog finden MitarbeiterInnen Informationen zu C.H. Beck und der Gewerkschaft ver.di sowie die Möglichkeit sich auszutauschen und zu aktuellen Problemen zu diskutieren. Aktuell brisant: Tarifflucht von C.H. Beck.
Dienstag, 27. November 2012
Es war einmal ein Overhead...
Im Mai 2010 geschah das, was bis zu diesem Zeitpunkt bei der Druckerei C.H.Beck kaum vorstellbar war: 17 Kündigungen wurden ausgesprochen. Kündigungen bei denen die soziale Auswahl ignoriert wurde, bei denen weder das Alter der Mitarbeiter noch die Beschäftigungsjahre Berücksichtigung fanden. Eine schändliche Aktion! Nur zum Wohle der Firma, so wollte man allen Glauben machen. Der Overhead sie viel zu groß. Untersuchungen der Unternehmensberater hätten dies verdeutlicht.
Inzwischen sind über 2 Jahre vergangen. Ein erneuter Blick auf den Overhead lässt mich stutzen. Wurde im Mai 2010 die Stelle der Geschäftsleitungs-Assistentin noch als streichungswürdig,und entbehrbar erachtet, so leistet man sich jetzt wieder eine Assistenz-Stelle in der Geschäftsleitung. In der Abteilung EDV kündigte man einen Mitarbeiter im Mai 2010, um dann im März 2011 diese Stelle wieder zu besetzen. Die Abteilung Vekauf traf es besonders hart. Hier verloren gleich 3 Kolleginnen ihren Arbeitsplatz. Immerhin sind aktuell wieder die gleiche Anzahl von Mitarbeitern im Verkauf beschäftigt, wie vor den Kündigungen.
Die Liste der Abteilungen, in denen das gekündigte Personal wieder – wenn auch manchmal nur teilweise – aufgestockt wurde, könnte noch fortgesetzt werden. Allerdings gibt es auch Abteilungen, in denen kein Ersatz eingestellt wurde und nun die Mehrbelastung auf die verbleibenden Schultern verteilt wird.
Letztendlich ist erkennbar, dass die Kündigungsaktion im Mai 2010 die Vorbereitung auf den Ausstieg aus dem Tarifvertrag war. Die Schrecken waren verbreitet und die Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes war präsenter denn je.
Man darf gespannt sein, wann der nächste Unternehmensberater auf die Idee kommt, den Overhead wieder zu verkleinern.
Inzwischen sind über 2 Jahre vergangen. Ein erneuter Blick auf den Overhead lässt mich stutzen. Wurde im Mai 2010 die Stelle der Geschäftsleitungs-Assistentin noch als streichungswürdig,und entbehrbar erachtet, so leistet man sich jetzt wieder eine Assistenz-Stelle in der Geschäftsleitung. In der Abteilung EDV kündigte man einen Mitarbeiter im Mai 2010, um dann im März 2011 diese Stelle wieder zu besetzen. Die Abteilung Vekauf traf es besonders hart. Hier verloren gleich 3 Kolleginnen ihren Arbeitsplatz. Immerhin sind aktuell wieder die gleiche Anzahl von Mitarbeitern im Verkauf beschäftigt, wie vor den Kündigungen.
Die Liste der Abteilungen, in denen das gekündigte Personal wieder – wenn auch manchmal nur teilweise – aufgestockt wurde, könnte noch fortgesetzt werden. Allerdings gibt es auch Abteilungen, in denen kein Ersatz eingestellt wurde und nun die Mehrbelastung auf die verbleibenden Schultern verteilt wird.
Letztendlich ist erkennbar, dass die Kündigungsaktion im Mai 2010 die Vorbereitung auf den Ausstieg aus dem Tarifvertrag war. Die Schrecken waren verbreitet und die Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes war präsenter denn je.
Man darf gespannt sein, wann der nächste Unternehmensberater auf die Idee kommt, den Overhead wieder zu verkleinern.
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Ja, und man darf auch gespannt sein, was dieser dann unter Overhead versteht.
AntwortenLöschenWenn in 2010 durch die Unternehmensberatung, Geschäftsleitung und Dr. Beck festgestellt wurde, dass zuviel Personal in der Nördlinger Druckerei ist, Kündigungen unvermeidbar sind und heute nahezu jetzt wieder alle Stellen nachbesetzt sind, warum hat es dann die Kündigungen gebeben?
AntwortenLöschenKann mir das eine Geschäftsleitung, Personalleitung oder ein Dr. Beck erklären?
Schön dass wieder neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, aber der Verdacht liegt sehr nahe, schon sehr nahe, dass die Kündigungen in 2010 die Vorarbeit für die beabsichtige Tarifflucht im Mai 2011 waren.
Eine eingeschüchterte Belegschaft, welche Angst vor Kündigungen hat und so etwas noch nicht erlebt hat, lässt sich natürlich leicht erpressen. So kam es dann auch...
Gut gemacht Herr Dr. Beck und Geschäftsleitung!
Ob aber diese Erpressung dauerhaft Motivation, Engagement und Betriebsfrieden fördern, ist meines Erachtens sehr zweifelhaft.
Es sei denn, man findet sich damit ab? Dann wäre es ein Armutszeugnis für die komplette Führungsmannschaft dieses Unternehmens!
Traurig vor allem für die betroffenen Kollegen/innen, denn das würde bedeuten, daß sie lediglich als Spielball benutzt wurden
AntwortenLöschenJa das stimmt, es ist traurig und zugleich beschämend für unsere Führung, inkl. der Führung in München, dass die gekündigten Beschäftigten in 2010 als Spielball für Einschüchterung, Tarifflucht und Erpressung ein Jahr später herhalten mussten!
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