Wenig zufriedenstellend war auch die Aussage der Geschäftsleitung, dass aus „heutiger Sicht“ es keine weitere Werkvertragsvergabe geben wird.
Informationen der Gewerkschaft ver.di zum C.H. Beck Konzern. Zu C.H. Beck gehören u.a. die Verlagsdruckerei in Nördlingen, der Verlag in München, die Zeitschriftenredaktion in Frankfurt, die Verlagsauslieferung in Nördlingen und zahlreiche Buchhandlungen in ganz Deutschland. In diesem Blog finden MitarbeiterInnen Informationen zu C.H. Beck und der Gewerkschaft ver.di sowie die Möglichkeit sich auszutauschen und zu aktuellen Problemen zu diskutieren. Aktuell brisant: Tarifflucht von C.H. Beck.
Mittwoch, 17. September 2014
Arbeitgeber verteidigt Werkvertragsvergabe von Sammelhefter und Adressierung!
Fragen der Beschäftigen bleiben unbeantwortet!
Wenig zufriedenstellend war auch die Aussage der Geschäftsleitung, dass aus „heutiger Sicht“ es keine weitere Werkvertragsvergabe geben wird.
Auf der Abteilungsversammlung für die Buchbinderei und den Versand am
16.09.2014 ging es schwerpunktmäßig um die Werkvertragsvergabe der kompletten
Tätigkeiten am Sammelhefter und an der Adressierung.
Mit dieser Vergabe per Werkvertrag an einen externen Dienstleister wird
ein Teil des Kerngeschäftes der Druckerei C.H. Beck und des Beck Verlages einer
Fremdfirma überlassen. Dadurch werden weitere Tarifverträge ausgehebelt. Ganz
offensichtlich geht es auch hier darum, arbeits- und tarifrechtlichen Standards
zum Zweck der Profitmaximierung zu unterlaufen!
Als weitere Negativbeispiele nannte der ver.di Sekretär Rudi Kleiber die
Vergabe von Rotationen und Klebebinder oder des kompletten Helferbereichs per
Werkvertrag.
Profitmaximierung und Umgehung von Tarifverträgen
Die rund 50 verlagseigenen Zeitschriftentitel sollen weiterhin unter dem
Dach der Beck’sche bzw. der Buchbinderei hergestellt werden – um so die
größtmögliche Einflussmöglichkeit auf Termine, Produktionsabläufe usw. zu haben
– aber eben mit deutlich billigerem Personal, also unter Umgehung von
Tarifverträgen.
Das Argument der Geschäftsleitung, dass die Leiharbeiter die Stammarbeitsplätze
sichern, greift hinsichtlich dieser Werksvertragsvergabe offensichtlich nicht
mehr. Wurde doch 2014 das Leiharbeitskontingent erhöht und nur wenige Monate
später die Entscheidung über die nun anstehende Werkvertragsvergabe getroffen.
Offene Fragen und Ungereimtheiten bleiben
Die marktüblichen Preise für 1.000 Zeitschriften liegen laut
Geschäftsleitung angeblich zwischen 5 und 8 Euro. Die Produktionskosten in der eigenen
Buchbinderei liegen hier deutlich höher, so die Geschäfts- und Bereichsleitung.
Schuldig blieb man allerdings den Beschäftigten nach wie vor konkrete Zahlen,
von angeblichen Konkurrenten.
Insbesondere kann man nicht die speziellen, sehr hohen Anforderungen bei
der Produktion der Fachzeitschriften des Beck Verlages so ohne weiteres mit der Produktion anderer
Zeitschriften vergleichen. Die Vermutung liegt sehr nahe, dass die
Arbeitgeberseite hier mit Statistik-Zahlen argumentiert, die nicht vergleichbar
sind bzw. auf Basis eines vor kurzem im
Hause tätigen Unternehmensberaters errechnet wurden.
Antworten auf diese Fragen/Ungereimtheiten blieben die Geschäfts- und Bereichsleitung
den Anwesenden schuldig.
Werkverträge in der Grauzone
Große Zweifel wurden auch laut, ob die Produktion der Beck-Zeitschriften
de facto entsprechend den gesetzlichen Vorgaben für Werkverträgen von statten
gehen wird oder ob sich hier nicht vieles in einer rechtlichen „Grauzone“ bewegen
wird (z.B. Eingriffe der Buchbindereileitung in konkrete Produktionsabläufe).Wenig zufriedenstellend war auch die Aussage der Geschäftsleitung, dass aus „heutiger Sicht“ es keine weitere Werkvertragsvergabe geben wird.
Bekanntlich verfährt man ja hier gerne nach der Devise:
„Was schert mich mein Geschwätz von gestern“!
Tarifrunde 2014 – Haustarife erstmals in 2015 kündbar!
In engem Zusammenhang mit den Haustarifverträgen für die Buchbinderei
und Versand – die erstmals in 2015 kündbar sind - steht die aktuelle Tarifrunde
in der Papierverarbeitung. Die Arbeitgeber der Papierverarbeitung unterbreiteten
ein völlig unzureichendes Angebot von 1,3 % bei 12 Monaten Laufzeit. Erste
Warnstreiks finden zu dem Verhandlungstermin am 17. September statt.
Die Beschäftigten in der Papierverarbeitung sind mehr
wert und lassen sich nicht von den Löhnen anderer Branchen abhängen!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Da lach ich doch nur, wer kann die Beck Zeitschriften zwischen 5 und 8 Euro produzieren; verarschen kann ich mich selber!
AntwortenLöschenDa haben unser Big-Boss und unser B-Leiter auf der Abteilungsversammlung nicht gut ausgeschaut. All ihre Versuche, die Werkvergabe unserer Zeitschriften zu begründen war nicht stichhaltig und lief ins Leere. Also eine reine Willkürentscheidung; schade!
AntwortenLöschenEines ist mir mittlerweile klar geworden. Unsere Chefs die machen was sie wollen, ohne Rücksicht auf langjährige Mitarbeiter. Das Jubiläum ist ja vorbei. Jetzt kann man gegen uns wieder ganz offen Fouls begehen! Wenn schert es schon, es sind ja nur wir.
AntwortenLöschenDu hättest vielleicht mal vor dem Jubiläum anfangen sollen zu überlegen und nicht jetzt jammern
AntwortenLöschenWenn man die beiden letzten Einträge liest (18.9., 22:01, und 19.9., 15:31) bekommt man den Eindruck, dass die Strategie eurer GL ganz gut funktioniert.
AntwortenLöschenWenn wir schon gegen die Werkverträge nichts machen können, dann lass uns wenigstens für eine gescheite Lohnerhöhung kämpfen.
AntwortenLöschen1,3 % sind ein Hohn. Dann streiken wir eben auch. Wir dürfen es und wir können es! Dann sollen die Herren mal sehen, dass wir uns wehren können und in der Beck'sche es noch Widerstand gibt!
Ihr bei Beck seid dauernd am Jammern! Schaut euch mal in den anderen Druckereien um! Ihr würdet euch wundern! Werksverträge und Auslagerung von Arbeitsabläufen und sogar ganzen Abteilungen sind bei uns längst an der Tagesordnung. Was ich so mitbekommen habe, seit ihr bei der Druckerei Beck noch sehr gut aufgestellt Wenn man euren Blog so liest, kommen einem beinahe die Tränen!
AntwortenLöschenJa es wäre mal wieder an der Zeit Luft abzulassen. Also streiken wir mal wieder. Gründe gibt es genügend und Ärger hat sich über unsere Chefs auch genügend angestaut. Ich wäre dabei!
AntwortenLöschenAus meiner Sicht wäre dies auch die richtige Antwort, auf die Vorkommnisse der letzten Wochen;
AntwortenLöschen