Dienstag, 26. Februar 2013

Stressreport Deutschland 2012 (1)

Fast jeder zweite Erwerbstätige klagt über mehr Stress im
Job! Wie sieht es in der Becksche aus?


Der erst kürzlich vorgestellte Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin bringt es zu Tage. Jeder zweite Erwerbstätige in
Deutschland arbeitet demnach unter starkem Termin- und Leistungsdruck.
Knapp 60 Prozent der Befragten geben an, verschiedene Tätigkeiten
gleichzeitig betreuen zu müssen. 44 Prozent werden bei der Arbeit durch
Emails oder Anrufe ständig unterbrochen.

Überlange Arbeitszeiten gelten mittlerweile als normal!
Aus der Studie geht weiter hervor, dass überlange Arbeitszeiten alltäglich
sind. Ein Vollzeit-Arbeitnehmer bringt es im Durchschnitt auf 43 Stunden in
der Woche. Fast die Hälfte überschreitet die 40-Stunden-Woche. 16 Prozent
kommen sogar auf mehr als 48 Stunden in der Woche. Nahezu jeder zweite
dieser besonders Fleißigen und Eifrigen lässt die Pause regelmäßig
ausfallen.

Stress und gesundheitliche Probleme nehmen zu!
43 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass der Stress im Arbeitsalltag eher
zugenommen hat. Immer mehr klagen über Rückenschmerzen, Kopfweh oder
Schlafstörungen. Auch diese psychisch bedingten Beschwerden gibt es bei
Akademikern, sowie bei Arbeitern.

Das Thema Angst muss raus aus der Tabuzone!
Der Arbeitsministerin Ursula von der Leyen geht es darum, das Thema aus
der Tabuzone zu holen. Es ist immer noch leichter, über einen hohen
Blutdruck zu sprechen, als über Angstzustände, so die Arbeitsministerin.
Die Bundesvereinigung der dt. Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften
wollten anlässlich der Vorstellung des Stressreports 2013 eine gemeinsame
Erklärung vorlegen. Die Gewerkschaften pochen auf klare Regeln durch eine
Anti-Stress-Verordnung. Die Arbeitgeber lehnen diese ab. Psychische
Störungen hätten nicht zugenommen, sie werden nur häufiger diagnostiziert,
so ihr Präsident Dieter Hundt.

Termindruck
Das Arbeiten unter Termin- und Leistungsdruck gehört zu den zentralen
Belastungen in der heutigen Arbeitswelt. So zeigt die Untersuchung des
Robert-Koch-Instituts, dass Zeit- und Leistungsdruck die am häufigsten
genannten Belastungen im Arbeitsalltag. Fest steht auch, dass eine auf Dauer
hohe Arbeitsintensität krank machen kann. Wer ständig unter Zeitdruck
beste Leitungen erbringen muss, ist irgendwann erschöpft. Herzinfarkt und
depressive Störungen sind die Folge. Experten raten Unternehmen,
Arbeitsabläufe zu verbessern, störungsfreie Arbeitszeiten einzuführen, die
berufliche Erreichbarkeit und die Emailflut zu begrenzen.

Wie sieht es bei uns im Satz, Druckerei, Buchbinderei und Verwaltung aus? Bei einer Krankheitsquote in den Produktionsabteilungen
von bis zu 11% Prozent, muss man sich auch in der Becksche fragen, woran liegt
dies?

Was kann verbessert werden?

Wir freuen uns auf Ihre Meinung und auf konstruktive
Vorschläge im Blog oder/und an Euren Betriebsrat!

Freitag, 22. Februar 2013

10 Argumente gegen das Streiken

Bald wird die spannende Frage aktuell:

Wie ernst meint es Dr. Hans Dieter Beck mit der zugesagten Bereitschaft zu Sondierungsgesprächen über tarifliche Regelungen in der Druckerei?

Klar ist: Wenn da nichts in die Gänge kommt, dann stellt sich wieder die Frage nach betrieblichen Aktionen, auch Streikaktionen!

Der Erfolg solcher Aktionen hängt ganz entscheidend davon ab, wie zahlreich sich die KollegInnen daran beteiligen.

Übrigens, nur der Vollständigkeit halber:
Wenn solche Aktionen notwendig werden, dann können sich selbstverständlich auch solche KollegInnen daran beteiligen, die den Zusatzvertrag 2 unterschrieben haben!

Die Streikposten vor dem Betrieb werden immer wieder mit den unterschiedlichsten Argumenten gegen einen Streik konfrontiert. Oft fehlte die Zeit für eine längere Diskussion. Manchmal fehlten einem/einer aber auch schlicht die Worte. Zum Beispiel, wenn mensch beim Überreichen des Streikaufrufs zu Hören bekommt: "Ich nicht. Ich bin wichtig!" Was will mensch da noch sagen?!

Es gab aber auch durchaus ernst gemeinte Argumente und Fragen, die KollegInnen an der Streikteilnahme gehindert haben. Mit diesen wollen wir uns hier mal auseinandersetzen. Wir laden Euch zum Diskutieren ein.

Nutzt die Kommentarfunktion unter diesem Artikel. Wir sind gespannt auf ALLE Meinungen. Um die Diskussion nachvollziehbarer zu machen, schreibt bitte am Anfang Eures Kommentars, auf welches der 10 Argumente ihr euch bezieht. Außerdem wäre es gut, wenn Ihr ein Pseudonym wählen würden, statt nur anonym zu antworten. Eure Identität bleibt auch so 100% geschützt, aber andere KommentatorInnen können sich leichter auf Eure Aussagen beziehen.



ARGUMENT 1: Der Firma geht es wirtschaftlich nicht gut, es gibt nichts zu verteilen. Aktuell gefährdet ein Streik nur unsere Arbeitsplätze.

Richtig ist: Unsere Branche hat Strukturprobleme. Diese Strukturprobleme sind weitgehend selbst durch die Schaffung enormer Überkapazitäten, die einen selbstmörderischen Preiskampf zur Folge haben, verursacht. Lohnverzicht bedeutet keine Entlastung struktureller Art. Die eingesparten Personalkosten werden nämlich sofort als Preisvorteil an die Kunden weitergeben. Nötig sind branchenpolitische Lösungen, auf allen Ebenen. Kaum ein Wirtschaftssektor in Deutschland ist gegen solche Lösungen so resistent wie die Druckindustrie.

C.H. Beck hat einen Wettbewerbsvorsprung: zum einen wegen seiner marktbeherrschenden Stellung auf dem Gebiet der juristischen Fachliteratur, zum anderen wegen der hervorragenden Leistungen seiner MitarbeiterInnen (als Beispiel sei nur auf das herausragende Know-how auf dem Gebiet des Dünndrucks verwiesen). Dafür dürfen wir eine entsprechende Bezahlung erwarten. 
Als Ergebnis dieses Wettbewerbsvorsprungs geht es C.H. Beck besser als den allermeisten Konkurrenten. Indizien dafür sind:
  • die Druckerei hat noch nie rote Zahlen geschrieben (Originalton Dr. H.D. Beck);
  • auch in der Krise gab es nicht einen einzigen Tag Kurzarbeit!
Im übrigen: Lohnverzicht rettet keine Arbeitsplätze. Kein Unternehmen dieser Welt bezahlt MitarbeiterInnen, die es nicht mehr zu brauchen meint. Egal wie "billig" diese sind. Restrukturierungen kosten Arbeitsplätze, ohne Ansehen der Person und der früheren Leistungen. Wer übrig bleibt kann mit Fug und Recht guten Lohn für gute Arbeit einfordern.

ARGUMENT 2: Ich kann die KollegInnen in meiner Abteilung mit der vielen Arbeit nicht allein lassen. Das wäre unsolidarisch.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer sich seinen KollegInnen verpflichtet fühlt und solidarisch denkt, unterstützt den Arbeitskampf um einen Tarifvertrag. JedeR darf an einem Streik teilnehmen, niemand muss währenddessen die Arbeit der anderen übernehmen. Jene, die das tun, nennt man Streikbrecher - und das ist genau das Gegenteil von Solidarität.

ARGUMENT 3: Ich arbeite sehr gerne hier. Mit meinem Gehalt komme ich zurecht. Warum sollte ich es auf einen Streit mit meinem Arbeitgeber ankommen lassen?


Streiken heißt nicht streiten. Streik ist ein Werkzeug, das die Väter des Grundgesetzes zur Klärung der unterschiedlichen Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in unsere Verfassung geschrieben haben (Artikel 9 GG). Streiks sorgen für das notwendige Gleichgewicht in einer Marktwirtschaft. Ein ordentlicher Arbeitgeber erkennt das Grundgesetz an und reagiert auf Arbeitsniederlegungen, wie es sich gehört: emotional gelassen und schließlich mit einem Angebot, mit dem beide leben können: die, denen die Produktionsmittel gehören, und jene, die bei C.H. Beck die Arbeit tun und für den Geschäftserfolg sorgen. 
Und übrigens: Was heißt "mit dem Gehalt zurecht kommen"? Am Ende muss jedeR mit dem auskommen, was er oder sie verdient. Ob die eigene Arbeitsleistung damit korrekt bezahlt ist, steht auf einem anderen Blatt.

ARGUMENT 4: Wenn ich heute streike, muss ich das morgen wieder reinarbeiten. Das bringt nichts und erzeugt keinen Druck auf den Arbeitgeber.

Der Arbeitgeber darf nach einem Streik keine Überstunden anordnen. Trotzdem ist der Rückstand nach einiger Zeit wieder aufgeholt. Und das ist auch gut so: Schließlich wollen wir "unseren" Laden nicht ruinieren.
Wie lange es dauert, bis die Geschäfte wieder normal laufen, hängt vor allem von der Streikdauer ab. Das weiß auch der Arbeitgeber, und er wird versuchen einzuschätzen, wie entschlossen die Belegschaft ist. Das wichtigste Signal für den Arbeitgeber ist dabei die Anzahl der Streikenden. Je mehr Leute beim Start eines Streiks dabei sind, umso größer ist der Druck auf den Arbeitgeber, weil er dann eine längere Arbeitsniederlegung fürchten muss. Wer also Wert auf einen kurzen Streik legt, macht am besten von Anfang an mit.

ARGUMENT 5: Streik ist was für die KollegInnen in der Produktion. Ich als AngestellterR kann mein Gehalt selber besser verhandeln.

Jetzt seien Sie einmal ganz ehrlich sich selber gegenüber: Wann haben Sie zum letzten Mal erfolgreich eine Höhergruppierung ausgehandelt? Aufgaben und Belastung nehmen Jahr für Jahr zu, aber immer, wenn Sie Geld haben wollen, hören Sie: "Das ist leider gerade jetzt ganz schlecht. Vielleicht nächstes Jahr." Und das nächste Jahr bleibt für die meisten auf ewig das nächste Jahr – gerade im kaufmännischen Bereich. Wenn Sie mehr Geld wollen, müssen Sie es sich holen: jetzt und zusammen mit den KollegInnen aus allen Bereichen!

ARGUMENT 6: Ich bin gerade mit einem ganz wichtigen und brandeiligen Projekt befasst. Streik geht ausgerechnet heute gar nicht.

Aus Arbeitgebersicht sind immer alle Projekte super wichtig und wahnsinnig dringend. Zumindest so lange, bis sie aufgegeben werden… Und sorry, wer alle Arbeit erledigt haben will, bevor er oder sie dieselbe niederlegt, hat das Prinzip Streik nicht verstanden. Ein bisschen wehtun muss der Arbeitskampf, sonst kommt nichts dabei raus.

ARGUMENT 7: Ich bin Führungskraft (z. B. Gruppenleiter), ich darf gar nicht streiken.

Spaß beiseite, es wirklich so: JedeR darf und jedeR sollte solidarisch sein und Streiks unterstützen. Ihr Ansehen bei Ihren MitarbeiterInnen wird steigen, weil Sie gezeigt haben, dass Sie die Anliegen Ihrer Leute respektieren und nach Kräften unterstützen. So führt es sich in Zukunft besser.
Ihr Ansehen beim Arbeitgeber wird vielleicht kurzfristig sinken – aber eben nur kurzfristig. Denn Ihr Arbeitgeber schätzt und braucht Sie in erster Linie wegen Ihrer Arbeitsleistung und Ihren Führungsqualitäten, nicht wegen Ihrer Streikverweigerung.

ARGUMENT 8: Ich bin bestimmt der oder die Einzige in meiner Abteilung beim Streik. Tut mir leid, aber das trau' ich mich echt nicht.

Stimmt, das könnte eine komische Situation sein. Aber Sie können selbst etwas dagegen tun: Streiks fallen nicht vom Himmel, sondern kündigen sich in der Regel schon Wochen vorher an. Sprechen Sie im Kreis Ihrer KollegInnen über den "Streikfall". Diskutieren Sie und stimmen Sie sich ab. Je mehr Leute dabei sind, umso leichter fällt es mitzumachen. Am Ende haben dann jene die Arschkarte, die sich unsolidarisch zeigen. Die meisten Streikbrecher bewundern übrigens den Mut der Aktiven. Fragen Sie doch mal in Ihrer Abteilung nach.

ARGUMENT 9: Streiken ist nur was für GewerkschafterInnen, und da bin ich aus verschiedenen anderen Gründen kein Mitglied.

Das ist sehr schade, schadet aber nichts. Streikrecht ist Grundrecht und hängt nicht von einer Gewerkschaftsmitgliedschaft ab. Gilt ein Tarifvertrag, so werden alle Beschäftigten entsprechend ihrer Tätigkeit in dieselben Tarifgruppen eingruppiert, egal ob organisiert oder nicht. Also profitieren Sie auch als Nicht-Mitglied vom Kampf der Gewerkschaften und Ihrer organisierten KollegInnen.
Streikgeld gibt's natürlich nur für Mitglieder, aber Sie können noch am Streiktag in die Gewerkschaft eintreten. Dann erhalten Sie ebenfalls Streikgeld.
Ein Wort noch zu unseren Mitgliedsbeiträgen: Bei ver.di führen Sie gerade mal 1% Ihres Monatslohns an die Gewerkschaft ab. Wenn wir mehr Lohn erkämpfen, dann zahlt sich dieser geringe Betrag schnell wieder aus. Und je mehr sich einreihen, umso bessere Lohnerhöhungen können erkämpft werden. Einigkeit macht stark und Solidarität lohnt sich, auch finanziell.  

ARGUMENT 10: Wenn die anderen streiken, reicht das doch. Nach dem Streik kriege ich automatisch mehr Geld und stehe vor meinem Chef auch noch gut da.

Ob Ihr Chef Sie wirklich so toll findet, oder ob er sich Gedanken über Ihren Teamgeist und Ihr Selbstbewusstsein macht, sei einmal dahingestellt. Fakt ist in jedem Fall: Je mehr streiken, umso besser die Lohnentwicklung, auch Ihre. 
Außerdem geht es bei vielen Streiks direkt oder indirekt um den Manteltarifvertrag. Ihre sechs Wochen Urlaub im Jahr, die 35-Stunden-Woche, Weihnachts- und Urlaubsgeld, Kündigungsschutz usw.: Alle Ihre Ansprüche und Rechte sind irgendwann einmal mit Streiks durchgesetzt worden. Und sie müssen immer wieder mit Streiks verteidigt werden.
Kann sein, dass Sie sonst auch persönlich ganz schön dumm aus der Wäsche gucken. Dann nämlich, wenn sie zwei Wochen mehr im Jahr arbeiten müssen, statt das Urlaubsgeld auszugeben, das Ihre solidarischen KollegInnen für Sie erkämpft haben. Aber das gibt's dann ja auch nicht mehr…  

Samstag, 16. Februar 2013

Tarifkommission und Betriebsräte treffen sich zur ersten gemeinsamen Sitzung!

Nach der Zusage von Verleger Dr. Hans D. Beck erwarten wir einen raschen Termin des Tarif-Sondierungsgesprächs mit dem Arbeitgeber!
 

Nachdem sich die "bisherige" Nördlinger Geschäftsleitung - seit dem 15. Februar gibt es mit Herrn Dr. Kranert einen neuen Geschäftsleiter - in ihren Positionen eingemauert hat und sich völlig unflexibel in Sachen Lösung des Tarifkonfliktes verhält, ist ein rascher Termin des Tarifsondierungsgesprächs dringend notwendig. Alles andere würde die betriebliche Situation weiter verschärfen, so die einhellige Meinung der Tarifkommissionsmitglieder!

Bestätigt wird dies durch die uneinsichtige Haltung der Nördlinger Geschäftsleitung, dass sowohl am Arbeitsgericht und als auch im Nachgang, keinerlei Kompromissbereitschaft bezüglich der erfolgreich angefochtenen Zusatzverträge möglich ist.

Wir sind diesmal vorbereitet!

Diskutiert wurden von der Kolleginnen und Kollegen beide möglichen Varianten. Sowohl ein positiver Verlauf des Tarifsondierungsgespräch, wie auch das Scheitern der Gespräche durch die Arbeitgeberseite. Weitere betriebliche Aktionen, aber auch Aktionen außerhalb des Betriebes werden vorbereitet. Denn wir wollen uns nicht mehr so überraschen lassen, wie im Frühjahr 2011.

Brief an politische Mandatsträger - Tarifflucht und prekäre Beschäftigung!

In einem Brief an die politischen Mandatsträger des Land- und Bundestages haben wir die für Nördlingen zuständigen Abgeordneten ( Georg Schmid, Gabriele Fograscher und Ulrich Lange) angeschrieben. In dem Schreiben verweisen wir auf die Tarifflucht der Druckerei, die Drohung mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und die weitere Zunahme von prekärer Beschäftigung, sowie das 250-jährige Jubiläum in 2013.
In einem Telefonat des Landtagsabgeordneten und Fraktionsvorsitzenden der CSU Georg Schmid mit dem ver.di Seretär Rudi Kleiber, stellte Schmid für die CSU fest, dass sich die CSU nicht in die Tarifhoheit der Tarifpartner einmischen werde.

Nicht "neutral" verhalte sich aber die Politik, wenn es um das Thema Leiharbeit und Werkverträge gehe.

Dazu Auszüge aus dem Papier der Arbeitstagung der CSU-Landtagsfraktion 2013 in Wildbad Kreuth, das ver.di übersandt wurde.

Faire Löhne und Prekäre Beschäftigung begrenzen!
"Deswegen bekämpfen wir Lohndumping sowie prekäre Beschäftigung und fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit! Zeitarbeitnehmer sollen nach einer Übergangszeit, die zwischen drei und sechs Monaten liegen sollte, grundsätzlich das gleiche Arbeitsentgelt ("Equal Pay") erhalten wie vergleichbare Arbeitnehmer des Entleihbetriebes.
Wir appellieren an die Unternehmen, ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen und Minijobs, Zeitarbeit und Befristungen nur im Rahmen des Unverzichtbaren zu nutzen.
Klar abzulehnen ist darüber hinaus die missbräuchliche Flucht in Werkverträge zur Umgehung von Arbeitnehmerrechten. Die Verdrängung von regulärer Beschäftigung ist zu stoppen. Ziel muss sein, dass aus prekären Beschäftigungen reguläre Arbeitsplätze entstehen".

Anmerkung der Blog-Redaktion: Allein solche Arbeitspapiere reichen nicht aus. Von einer Regierungspartei erwarten wir auch dementsprechende Gesetzesinitiativen zu Leiharbeit und Werkverträgen.

Sein CSU Kollege Ulrich Lange wird sich in dieser Sache nicht äußern, so Georg Schmid, da er die Druckerei C.H. Beck bzw. den Arbeitgeber anwaltlich berate. Rechtsanwalt Ulrich Lange vertritt die Druckerei in diversen Verfahren vor dem Arbeitsgericht u. a. gegen den Betriebsrat und ArbeitnehmerInnen.

Der Vollständigkeithalber muss allerdings auch erwähnt werden, dass die CSU weiterhin die Rente mit 67 Jahren favorisiert und daran festhält.


Tarifkommission und Betriebsräte sind sich einig,
dass der jetzige tariflose Zustand im Jubiläumsjahr 2013 beendet werden muss!

Nur tarifliche Regelungen garantieren dauerhaften betrieblichen Frieden und Rechtssicherheit für alle. Dies gilt für die Beschäftigten im Verlag in München, für die Beschäftigten der Nördlinger Verlagsauslieferung und für Buchhandlungen im Beck Konzern.  
 

Tarifverträge für die Druckerei C.H. Beck in Nördlingen!

Wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren!

Mittwoch, 13. Februar 2013

Pleiten, Pannen, Peinlichkeiten - Nachlese zum Neujahrsempfang der Stadt Nördlingen 2013!

“Näheres ist in der Beck’ schen Buchhandlung zu erfahren”

Zum 250. Jubiläum von der Druckerei und Verlag C. H. Beck




250 Jahre Geschichte, Tradition, Erfahrung und Wissen, fachliche Kompetenz, hochengagierte und motivierte Beschäftigte des Verlages in München, der Zeitschriftenredaktion in Frankfurt, der Verlagsauslieferung in Nördlingen, der zahlreichen Buchhandlungen in Deutschland, der Verlage in Polen, Tschechien, Rumänien und der Druckerei in Nördlingen machten den Beck Konzern zu dem anerkannten und führenden Konzern.

Die Stadt Nördlingen stellte das 250 jährige Bestehen von Druckerei und Verlag C. H. Beck in den Mittelpunkt des Neujahrsempfangs 2013!



Vertreten war Druckerei und Verlag durch Gesellschafter Dr. Hans Dieter Beck nebst Gattin. Die Druckerei wurde vertreten durch die Herren der Geschäftsleitung Höhn und Zoller, sowie durch weitere diverse Führungskräfte.

Gesetzliche Arbeitnehmervertretung der Druckerei erhielt keine Einladung!

War es ein Versehen der Stadt Nördlingen oder was war der Grund dafür,  dass der Betriebsrat der Druckerei keine Einladung zum Neujahrsempfang der Stadt Nördlingen erhielt? Diese Frage wollte der Betriebsrat durch eine Anfrage beim Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen aufklären. Mit Brief vom 16. Januar fragt der Betriebsrat beim Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen an, "weshalb zu diesem Empfang die Arbeitnehmervertretung der Beck'sche nicht eingeladen wurde. Befürchtete man vielleicht seitens der Stadt Nördlingen, dass die Arbeitnehmervertretung bzw. der Betriebsrat als Störfaktor in der ganz Harmonie auftreten würde? Wir möchten unsere Enttäuschung über die ganze Angelegenheit klar zum Ausdruck bringen und erwarten Ihre rasche Antwort".

Brief des Oberbürgermeisters bringt Aufklärung!

Auszug aus dem Brief des Oberbürgermeisters vom 23.01.2013: 

"Nachdem Herr Sponsel sich mit seinem Vortrag mit der Geschichte des Hauses C. H. Beck beschäftigt, hat die Stadt Nördlingen der Geschäftsleitung des Hauses C.H. Beck zunächst angeboten, 10 bis 15 leitende Mitarbeiter von C. H. Beck zum Empfang einzuladen. Die Geschäftsleitung des Hauses C. H. Beck hat der Stadt im Gegenzug vorgeschlagen, ihr 10 bis 15 Blanko-Einladungen zur Weitergabe an Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Diesem Wunsch ist die Stadtverwaltung nachgekommen. Auf die konkrete Auswahl der Gäste des Hauses C. H. Beck hat die Stadt selbst keinen Einfluss genommen. Selbstverständlich hätten von Seiten der Stadt Nördlingen keine Einwände gegen eine Berücksichtigung des Betriebsrats vorgelegen. Ich bedauere, sehr geehrter Herr Kneifel, dass es zu diesen Irritationen gekommen ist".


Die Verantwortung für die Nichteinladung des Betriebsrates liegt bei der Geschäftsleitung der Druckerei!

Als Betriebsrat empfinden wir es als einen einmaligen Vorgang, dass anlässlich eines Festvortrages zum 250 jährigen Bestehen der Druckerei und Verlages C. H. Beck die demokratisch gewählte Arbeitnehmervertretung durch die Geschäftsleitung bewusst ausgeschlossen wurde.
Nach welchen Kriterien jedoch weitere Beschäftigte für den Neujahrsempfang der Stadt Nördlingen ausgewählt wurden, hat sich bisher noch nicht erschlossen (z. B. Sekretärinnen, Mitglieder der von der Arbeitgeberseite eingesetzten sogen. Verhandlungskommission, usw.)

Dieses Verhalten zeigt ganz offenbar, welchen Stellenwert und Wertschätzung der Betriebsrat bzw. die gewählte Arbeitnehmervertretung, in den Augen der Geschäftsleitung hat!



Freitag, 8. Februar 2013

Weitere Geltendmachungen wegen des Zusatzvertrages bei der GL eingereicht!

Geschäftsleitung ignoriert völlig das Urteil des Arbeitsgerichts Augsburg!

Mehr als 30 weitere Geltendmachungen (bezüglich vorenthaltener Lohn-und Gehaltsansprüche) sind hinsichtlich des Urteils des Augsburger Arbeitsgerichts bei der Geschäftsleitung eingegangen. Die Kolleginnen und Kollegen begehren, nachdem das Arbeitsgericht Augsburg festgestellt hat, dass die im  Zusatzvertrag verbindlich festgelegte Zustimmungsquote von 70 Prozent nicht erreicht wurde und diese Zusatzverträge somit unwirksam sind, die Nachzahlung von Entgeltbestandteilen.

Geschäftsleitung sieht keinerlei Bedarf, ihre bisherige Haltung zu überdenken!

In ihrer Antwort an die Kolleginnen und Kollegen, sowie ver.di vertritt die Geschäftsleitung nach wie vor die Meinung,  „dass der zwischen  Ihnen und der Druckerei C. H. Beck geschlossene Ergänzungsvertrag gültig ist, können wir leider Ihre Forderung nur ablehnen.

Die Ablehnung der Forderung der Kolleginnen und Kollegen und keinerlei Versuch einer gütlichen Einigung (vorgeschlagen und angeregt bereits durch das Arbeitsgericht) macht deutlich, dass auf dieser Seite keinerlei Unrechtsbewusstsein über die Art und Weise des Zustandekommens der Zusatzverträge vorhanden ist. Ver.di wird den Kolleginnen und Kollegen zur Klärung dieser Angelegenheit Rechtsschutz erteilen.

Ganz offensichtlich ist das Management in Nördlingen der Meinung, mit der Spaltung der Belegschaft und einer Mehrklassengesellschaft gut gerüstet in das Jubiläumsjahr 2013 gehen zu können.

ArbeitnehmerInnen ohne jeglichen Zusatzvertrag
   ArbeitnehmerInnen mit dem Zusatzvertrag Nr. 1
      ArbeitnehmerInnen mit dem Zusatzvertrag Nr. 2
         Konditionen für neueingestellte ArbeitnehmerInnen ab Juli 2011
            Beschäftigte der Buchbinderei und des Versandes

Hinzu kommen prekäre Arbeitsverhältnisse wie Leiharbeit und die Zunahme von Werkverträgen am Standort Nördlingen.

Werkverträge die modernste Form der Ausbeutung!

Wohl ein offenes Geheimnis ist mittlerweile auch, dass die angekündigten Investitionen in der Buchbinderei (Fadenheftung) nur dann kommen sollen, wenn der Betriebsrat einer Erhöhung des vereinbarten Kontingents an Leiharbeitsstunden (von 7.500 auf 11.000 Stunden) zustimmt. Andernfalls ­ so  die Drohung, werden die neuen Maschinen bzw. die Aufträge über Werkvertrag - die modernste Form der Ausbeutung - vergeben. Gleichzeitig haben wir in der Buchbinderei die Situation, dass junge qualifizierte Buchbinder befristete Arbeitsverträge haben.

Werkverträge und Angela Merkel!

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte den Gewerkschaften Unterstützung im Kampf gegen unlautere Bedingungen für Arbeitnehmer in sogenannten Werkverträgen zu.

„Hier werden wir in Zukunft ein Auge darauf haben müssen, weil immer öfter auch Werkverträge ein Umgehungstatbestand sein können für vernünftige tarifliche Abmachungen“, so die Kanzlerin.

 Es zeigt sich immer deutlicher, dass nur tarifliche Regelungen diesem völligen Wahnsinn an Vergütungsregelungen und Arbeitsbedingungen - im Interesse der Beschäftigten und des Arbeitgebers - ein Ende setzen können!
 

Wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren!

Montag, 4. Februar 2013

Recht haben, Recht bekommen – Teil 2!

Gut geschützt auch im Sozialrecht!

Die DGB-Rechtsschutz GmbH bietet Gewerkschaftsmitgliedern eine umfassende Kompetenz in sozialrechtlichen Fragen.

Der Anteil sozialrechtlicher Fälle, bei denen die DGB-Rechtsschutz GmbH aktiv wird, hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Neben den Hartz IV Gesetzen sind dafür die stärker werdende körperliche und auch psychische Belastung am Arbeitsplatz und der damit häufig verbundene Anstieg berufsbedingter Erkrankungen verantwortlich.
Um den Gewerkschaften einen Wissenstransfer beim Thema Berufskrankheiten zu bieten, hat die DGB Rechtsschutz GmbH hierzu ein Kompetenz-Center eingerichtet.


Die Gewerkschaftsmitglieder erhalten durch die DGB Rechtsschutz GmbH kostenlosen Rechtsschutz im Sozial- und Arbeitsrecht. Dies umfasst bei sozialrechtlichen Problemen die Vertretung in sämtlichen gerichtlichen Auseinandersetzungen mit den Sozialleistungsträgern und Grundsicherungsträgern – bis zur letzten Instanz.


Ein Stück mehr Gerechtigkeit

Das sind die sozialrechtlichen Hauptthemen in der Arbeit der DGB Rechtsschutz GmbH: 
  • Erwerbsminderungsrente
  • Berufskrankheit
  • Krankenversicherung
  • Rechte von Schwerbehinderten
  • Arbeitslosengeld
  • Rentenversicherung
  • Pflegeversicherung

So geht’s

Mit einem Bescheid der Renten-, Kranken-, Pflege- oder Unfallversicherung nicht einverstanden? Streit ums Arbeitslosengeld? So funktioniert der gewerkschaftliche Rechtsschutz:

Erst zur Gewerkschaft …
… dann zur DGB Rechtsschutz GmbH
… wenn’s sein muss: zum Gericht



Das sind wir

Wir sind Spezialisten
Die DGB Rechtsschutz GmbH erbringt für die Mitglieder der DGB –Gewerkschaften an über 160 Standorten erreichbar.

Ausgewiesene Experten
Die Juristinnen und Juristen sind ausgewiesene Fachleute im Sozial- und Arbeitsrecht.

Gebündelte Kompetenz
In Kompetenz-Centern bündelt die DGB-Rechtsschutz GmbH das Know-how ihrer Experten.

Erfolgreiche Rechtsvertretung
Mehr als 85 Prozent aller arbeitsrechtlichen Verfahren,  die die DGB Rechtsschutz GmbH führt, werden erfolgreich für die Mandanten entschieden oder mindestens mit einem Vergleich abgeschlossen.



ver.di-Mitglieder sind gut geschützt in allen Belangen des Arbeits- und Sozialrechts!