Dienstag, 29. Januar 2019

Tarifrunde und Warnstreiks in der Druckindustrie!

Wir in Bayern wollen endlich tarifliche Lohn- und Gehaltserhöhungen!

Wir in Bayern wollen die Wiederinkraftsetzung des Manteltarifvertrages!

Seit Mitte September 2018 verhandelt ver.di mit den Bundesverband Druck und Medien über Lohn- und Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten in der Druckindustrie. Die Arbeitgeber machen einen Lohn- und Gehaltsabschluss allerdings davon abhängig, dass ver.di massive Verschlechterungen im von den Arbeitgebern gekündigten Manteltarifvertrag vereinbart.

·         Erschwernis- und Schichtzuschläge sollen abgesenkt werden

·         die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich verlängert

·         tarifliche Sonderzahlungen gekürzt werden.

·         betriebliche Öffnungsklauseln sollen für Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen         für Neueingestellte und Altbeschäftigte Anwendung finden.

Kolleginnen und Kollegen des Augsburger Druck- und Verlagshaus am 25.01.2019. 
Wertschätzung für die Beschäftigten sieht anders aus!
Die Tarifkommission der Druckindustrie hat deshalb beschlossen, den Weg der Regionalisierung der Tarifverhandlungen zu gehen. Deshalb hat ver.di die regionalen Arbeitgeberverbände der Druckindustrie in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zu Tarifgesprächen über die Wiederinkraftsetzung der gekündigten Manteltarifverträge sowie Entgelterhöhungen aufgefordert.

Auch die OT-Betriebe in Bayern - wie die Druckerei C.H. Beck - wurden zu Lohnverhandlungen aufgefordert. Keine Antwort ist auch eine Antwort!

Kolleginnen und Kollegen der Mediengruppe Mayer & Söhne in Aichach am 29.01.2019.
 
 
 
 

Montag, 21. Januar 2019

Die Beschäftigten stärken!

Die internationale Arbeitsorganisation (ILO) feiert dieses Jahr ihren 100. Geburtstag. Diese UN-Sonderorganisation, an der Arbeitgeber und Gewerkschaften mitwirken, veröffentlicht jährlich einen Lohnreport. In ihrem jüngsten Bericht zeichnet die ILO ein trauriges Bild der Entwicklung der Arbeitseinkommen.

In den großen Industrieländern stiegen die preisbereinigten Löhne zwischen 1999 und 2017 um insgesamt nur neun Prozent. Dies entspricht einem jährlichen Plus von mickrigen 0,5 Prozent. Ursächlich dafür ist einerseits die schwache und krisenhafte Wirtschaftsentwicklung, andererseits die schlechte Durchsetzungsmacht der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften.

Bereits seit Anfang der 1980er Jahre ist der Anteil der Löhne am Volkseinkommen stark gesunken, der der Kapitaleinkommen gestiegen. Dies ist kein Ergebnis vermeintlicher Sachzwänge der Globalisierung oder Digitalisierung, sondern Ergebnis neoliberaler Politik.

Die Deregulierung der Arbeitsmärkte, Privatisierungen und der Umbau der sozialen Sicherungssysteme führten zu einem starken Zuwachs prekärer Jobs und von Niedriglöhnen. Die Tarifverträge wurden geschwächt. Wenn die Löhne wieder kräftiger steigen sollen, muss die Verhandlungsmacht der Beschäftigten politisch gestärkt werden. Der Neoliberalismus muss durch eine soziale Politik überwunden werden.
 
 
ver.di Bundesvorstand
Bereich Wirtschaftspolitik
10179 Berlin


Freitag, 11. Januar 2019

Auch Druckerei C.H. Beck verweigert Lohnverhandlungen!

 

 
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
 
Anfang Dezember hat ver.di Bayern auch die Geschäftsleitung der Druckerei C.H. Beck zu Lohnverhandlungen aufgerufen und für euch eine Erhöhung von 5 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten gefordert. Dies gilt sowohl für die Löhne der gewerblichen Arbeitnehmer/innen als auch für die Gehälter der Angestellten und die Ausbildungsvergütungen.

Wir können euch heute mitteilen, dass euer Arbeitgeber keine Verhandlungen mit ver.di führen will, denn er hat auf die von uns gesetzte Rückmeldungsfrist am 4. Januar 2019 gar nicht reagiert bzw. geantwortet.

Durch die Verweigerung von Verhandlungen besteht keine Friedenspflicht mehr!
Somit können sowohl ver.di-Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder von uns ab sofort zum Arbeitskampf aufgerufen werden.

Streikrecht ist Grundrecht!
Da das Streikrecht ein Grundrecht ist, steht es jedem Beschäftigten zu, sich durch die Teilnahme an einem Arbeitskampf für die Durchsetzung der Lohnforderung einzusetzen. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass nur Gewerkschaftsmitglieder im Fall eines Streiks Anspruch auf Streikgeld haben.

Wer mehr will,
       muss auch mehr werden,
             denn Tariffragen sind Machtfragen!

 
gez. Christa Hasenmaile                                                             
Landesfachbereichsleiterin Medien, Kunst und Industrie            
ver.di Bayern

 
Nahezu zeitlich mit ver.di Bayern fordern auch die Beschäftigten der Druckerei C. H. Beck eine Entgelterhöhung. Die Initiative dieser Unterschriftenaktion an die Geschäftsleitung gestartet haben die Beschäftigten aus dem Bereich Media.Solutions. Weitere Bereiche und der Betriebsrat haben sich ebenfalls der Forderung angeschlossen.
 

Wieder einmal bewahrheitet sich, dass tariflose Unternehmen willkürlich entscheiden, ob es überhaupt Lohn- und Gehaltserhöhungen gibt und wenn ja, in welcher Höhe.

Nur mit Tarif, gibt es kein kollektives betteln!
 

Freitag, 4. Januar 2019

Hartz IV überwinden!

Die Republik streitet wieder über die Hartz-Gesetze. Der Grünen-Chef Robert Habeck und die SPD-Chefin Andrea Nahles haben Alternativen zu Hartz IV vorgeschlagen, die Linke fordert das schon lange. Das ist gut so. Schröders Arbeitsmarkt- und Sozialgesetze fördern schlechte Arbeit und schützen nicht vor Armut.

Die Schutzfunktion der Arbeitslosenversicherung war einmal eine große Errungenschaft des Sozialstaats. Ein an der Lohnhöhe anknüpfendes Arbeitslosengeld, eine lange Bezugsdauer und ein Qualifikationsschutz sollten den Arbeitszwang lindern. Das stärkte die abhängig Beschäftigten auf dem Arbeitsmarkt und im Betrieb. Die Hartz-Gesetze brachen damit. Heute müssen Erwerbslose fast jeden Job annehmen, der ihnen angeboten wird.

Wer bei diesem Lohndumping nicht mitspielt oder einen Termin verpasst, riskiert massive Leistungskürzungen. Es ist an der Zeit, diesen arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Irrweg zu beenden.

ver.di will den Schutz der Arbeitslosenversicherung ausweiten. Wer zehn Jahre und länger gearbeitet hat, darf nicht in den Hartz-IV-Armutskeller stürzen, sondern muss Weiterbildungsangebote oder geförderte Beschäftigung bekommen. Ferner muss die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes verlängert, ein Mindestarbeitslosengeld und ein Qualifikationsschutz müssen eingeführt werden. Gleichzeitig müssen die Regelsätze der Grundsicherung erhöht und die Sanktionen abgeschafft werden.

VER.DI BUNDESVORSTAND
Berlin
www.wipo.verdi.de