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Sonntag, 14. Juli 2019

Glückliche Urlaubszeit!

Ist der Urlaub schon geplant? Wo soll die Reise hingehen? 
Wenn alle ganz beseelt sind von dem Gedanken an den Sommerurlaub, nutzen wir Gewerkschafter/innen gerne die Gelegenheit den Leuten die Stimmung zu verderben und darauf hinzuweisen, dass der Anspruch auf bezahlten Urlaub nicht vom Himmel gefallen ist.
Ganz im Gegenteil:
Er wurde von Gewerkschaften über viele Generationen hinweg hart erkämpft.
Foto: ver.di
Wer arbeitet braucht Erholung. Das liegt in der menschlichen Natur.
Und wie jedes Jahr freut man sich auf den Urlaub. Heute besteht ein gesetzlicher Mindestanspruch von 24 Werktagen.


Darf es etwas mehr sein? Habt ihr bei C.H. Beck 30 Tage? 

Genau! Denn das verdankt ihr dem Tarifvertrag der Druckindustrie. Dort wurden die zusätzlichen Tage ausgehandelt.

Foto: ver.di
Ein kleiner Rückblick in die Historie: 
Die Industrialisierung zu Beginn der 19. Jahrhunderts war geprägt von 16 Stunden Arbeitstagen an 52 Wochen im Jahr. Ab 1848 begannen die Gewerkschaften für höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten zu kämpfen.

Arbeitgeber zeigten ich manchmal großzügig und "gewährten" verdienten Arbeitern schon mal 2-3 Tage Urlaub im Jahr. Jedoch völlig nach eigenem Gutdünken. Kein Arbeiter hatte irgendeinen Anspruch darauf oder konnte das einfordern.

Um das Jahr 1900 erstritten erstmals Brauereiarbeiter, Berliner Straßenbahner, Buchdrucker u.a. tariflich verankerte Ansprüche auf ein paar Tage bezahlten Urlaub.

Bis 1929 gelang es den Gewerkschaften dann in den Tarifverträgen verschiedenster Branchen einen Urlaubsanspruch festzuschreiben.

Nach 1945 zog schließlich der Gesetzgeber der Bundesrepublik nach und schrieb allgemeinverbindlich 2 Wochen Mindesturlaub fest.


Foto: ver.di
Bis 1975 konnten die Gewerkschaften über Tarifverträge für die Hälfte aller Beschäftigten in der Bundesrepublik 4 Wochen Urlaub durchzusetzen. Also das Doppelte vom damaligen gesetzlichen Mindestanspruch!

Daraufhin war auch der Gesetzgeber gezwungen noch einmal nachzubessern.
Seit 1995 gilt im Bundesurlaubsgesetz die gesetzliche Mindestregelung von 24 Tagen.

Und das Urlaubsgeld? Bekommt ihr bei C.H. Beck Urlaubsgeld? 
Auch das Urlaubsgeld ist nicht vom Himmel gefallen, sondern in einem Tarifvertrag ausgehandelt worden. Erstmals wurde ein Urlaubsgeld übrigens 1966 in der Druckindustrie erstritten.

Foto: ver.di
Manchmal lohnt ein Blick auf die Geschichte
Und wer immer heute vermeidet in die Gewerkschaft einzutreten, weil man einen monatlichen Beitrag zahlen muss: Derjenige oder diejenige sollte beim Cocktail an der Strandbar gelegentlich drüber nachdenken, wie es heute mit einem erholsamen Urlaub aussähe, ohne das Engagement der Gewerkschaften.

Die Geschichte des Urlaubes ist nur einer von vielen

guten Gründen ver.di-Mitglied zu werden!


Donnerstag, 30. Mai 2019

Warnstreiks bringen Entgelterhöhungen im „OT-Betrieb C.H. Beck“!

 


Das ist euer Erfolg!

Die erfolgreichen vier Warnstreiks zwangen Verleger und Geschäftsleitung zum Nachdenken und Handeln. Geschlossenheit, Mut und Ausdauer der Kolleginnen und Kollegen brachten dann die überfälligen Entgelterhöhungen von durchschnittlich 2 % pro Jahr. Nur so ist es zu erklären, dass das tariflose Unternehmen C.H. Beck jetzt dieses Angebot vorgelegt hat und den Tarifabschluss der Druckindustrie – Entgelterhöhungen von 2,4 %, 2,0 % und 1,0% - zum Vorbild nimmt, so ver.di Sekretär Rudi Kleiber.

Mit einer Unterschriftenaktion fing alles an. Im Dezember 2018 machten die Beschäftigten der Nördlinger Geschäftsleitung deutlich, dass Entgelterhöhungen überfällig sind. Die letzte Entgelterhöhung gab es im Oktober 2017. Damals waren es je nach Arbeitsvertrag unterschiedliche Erhöhungen von 1,1 oder 2,0 Prozent. Nachdem diese Unterschriftenaktion auf taube Ohren stieß, legten die Beschäftigten am 22. März in einem 24-stündigen Warnstreik erstmals die Arbeit nieder. Drei weitere Warnstreiks, zuletzt am 13. Mai folgten. Dieser letzte Warnstreik brachte dann nach Ansicht der Kolleginnen und Kollegen den Durchbruch. Entgelterhöhungen im Durchschnitt von 2 Prozent.
Der kaufmännische Leiter der Druckerei Herr Zoller ist der Meinung, dass die jetzt angebotenen Lohnerhöhungen bei C.H. Beck über dem bundesweiten Tarifabschluss von ver.di in der Druckindustrie liegen. Das wäre schön und würde mich für die Beschäftigten freuen. Ist aber nicht so, so Rudi Kleiber. Der Branchendurchschnitt liegt bei 2,6 Prozent. Im Gegensatz zum Flächentarifvertrag der Druckindustrie werden bei C.H. Beck Sonderzahlungen weiterhin um bis zu 35% dauerhaft gekürzt. Eine Beschäftigungssicherung wird den Beschäftigten als Gegenleistung für die Verzichte bis heute verweigert.


Haustarif bei Lohn und Gehalt kein Cent an Mehrkosten!

Die Forderung der Beschäftigten nach einem Haustarifvertrag, also einer betrieblichen Regelung lehnt das Management ab. Würde man das aktuelle Lohnangebot in einen Haustarifvertrag z. B. 1:1 übernehmen, würde auf die Druckerei kein Cent an Mehrkosten zukommen. Warum also lehnt das Management so eine betriebliche Regelung bzw. einen Haustarifvertrag ab? Mit rationalen Gründen ist dies wohl kaum zu erklären. Will das Management keinen Verhandlungspartner auf Augenhöhe (oder fürchtet man sich sich so davor)?

Dreiklassengesellschaft „a la Beck“ im 21. Jahrhundert
Seit der Tarifflucht der Druckerei aus den Tarifverträgen der Druckindustrie im Jahr 2011 praktiziert die Druckerei eine Dreiklassengesellschaft bei Löhnen und Gehältern. So wird für die identisch gleiche Arbeit, z. B. zwei Druckern an einer Druckmaschine unterschiedliche Löhne bezahlt. Das gleiche gilt auch für Helferlöhne. Die Helferlöhne bei C.H. Beck beginnen bei 10,33 Euro, der Durchschnitt liegt bei ca. 13,45 Euro. Die Facharbeiterlöhne beginnen bei 16,21 Euro, der Durchschnitt liegt hier bei 18,45 Euro.

Es gibt noch viel zu tun für das Management. Anhebung der Niedriglohn- bzw. Helfergruppen und die Abschaffung der Dreiklassenklassen- gesellschaft sind nur ein Baustein für eine hochmotivierte und engagierte Belegschaft. Dazu gehören auch Tarifverträge und ein Mindestmaß an Rechtssicherheit, so Rudi Kleiber.

Wir sind es Wert! 
 
 
 

 

Mittwoch, 20. Februar 2019

Tarifrunde Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie

 
Unser Erfolg: 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt – Öffnungsklausel vom Tisch!

Am 20. Februar konnte in der fünften Verhandlungsrunde für die Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie ein Tarifergebnis erzielt werden.

Die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen steigen ordentlich und die von der Arbeitgeberseite geforderte Öffnungsklausel zur Verschiebung der Tarifsteigerungen wurde komplett verhindert.

Am späten Abend konnte folgendes Tarifergebnis erreicht werden:
  • Erhöhung der Löhne und Gehälter zum 1. März 2019 um 2,8%
  • Erhöhung der Löhne und Gehälter um weitere 2,7% zum 1. März 2020
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 90 Euro brutto monatlich zum 1.  März 2019
bei einer Laufzeit von 27 Monaten bis zum 31. Januar 2021.

Dieses Ergebnis konnte nur durch die überaus gute Warnstreikbeteiligung durchgesetzt werden. Dank dafür den Kolleginnen und Kollegen!

Ausführliche Infos unter: www.augsburg.verdi.de

 
 
 

Montag, 5. Februar 2018

Drucktarife bis 2021 gesichert - es ist also möglich!

Drucktarif und Beschäftigung bei Mayer & Söhne am Druckstandort Aichach gesichert!
 
Nach langen Verhandlungen einigten sich Geschäftsführung und ver.di Ende 2017 auf neue Tarifverträge für den Druckstandort Aichach. Unterzeichnet wurde ein Tarifvertrag zur Standort-, Struktur- und Beschäftigungssicherung. Beide Vertragsparteien haben mit diesem Tarifvertrag, den Druckstandort und damit die Arbeitsplätze der Kolleginnen und Kollegen in Aichach langfristig gesichert. So sind u. a. betriebsbedingte Kündigungen bis zum 30.06.2022 ausgeschlossen. Entsprechende Regelungen sind Ende November 2017 in Kraft getreten.
Im Gegenzug verzichten die Kolleginnen und Kollegen anteilig auf tarifliche Leistungen. Für die Beschäftigten in der Druckindustrie bleibt es jedoch bei der 35-Stunden-Woche. Auch Löhne und Gehälter, sowie die Erschwerniszuschläge werden entsprechend den Tarifverträgen der Druckindustrie bezahlt.

Zwischen Arbeitgeber und ver.di wurde gleichzeitig ein Firmentarifvertrag unterzeichnet, der die Drucktarife bis 30.06.2021 den Kolleginnen und Kollegen sichert.

Auf mehreren Mitglieder- und Informationsversammlungen informierten ver.di und der Betriebsrat die Kolleginnen und Kollegen über den jeweiligen aktuellen Stand, der teilweise sehr schwierigen Verhandlungen. In einer geheimen Abstimmung votierten zum Jahresende dann die Kolleginnen und Kollegen für die Annahme des Verhandlungsergebnisses bzw. der beiden Tarifverträge.

Dieses Beispiel macht wieder einmal deutlich, dass sich Arbeitgeber und ver.di auf Tarifverträge und eine Tarifbindung Druckindustrie einigen können, wenn man die Belange der Beschäftigten nicht ignoriert, sondern ernst nimmt und Tarifverträge nicht ideologisch verteufelt.

 
 

Montag, 28. August 2017

So doof muss man erst mal sein!

Gar nicht doof, sondern sehr cool!

Schaut her, was wir auf der Seite unserer Freunde von Hugendubel entdeckt haben...

Für alle Gewerkschafts-Interessierten lohnt sich der Blick auf den Verdi Hugendubel Blog ohnehin immer wieder. Dort findet man interessante Beiträge über die Situation im Buchhandel und vieles mehr.
Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Hier geht's zum Hugendubel Verdi Infoblog
 
 
 
 

Freitag, 28. Juli 2017

Beharrlichkeit und Mut zahlen sich aus – Warnstreiks bringen Erfolg!



 
Beschäftigte erkämpfen deutliche Einkommenssteigerungen durch Tarifwechsel!

Heute ist ein hervorragender Tag. Die Stimmung bei den Lidl-Beschäftigten im Logistikzentrum könnte kaum besser sein. Die rund 130 Beschäftigten des Lidl Lagers in Graben haben einen großen Erfolg erzielt. Das Unternehmen wechselt vom Tarifvertrag Logistik um Tarifvertrag Einzelhandel.

Im Februar 2017 forderte die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Geschäftsführung von Lidl in Graben auf, zukünftig den Einzelhandelstarifvertrag, anstatt den Logistiktarifvertrag, anzuwenden. Durch zahlreiche Aktionen und Solidaritätsstreiks gab Lidl am 21.Juli 2017 bekannt, den Tarifwechsel zu vollziehen. 



Mit unseren Aktionen und Warnstreiks, konnten wir mit unseren Aktionen einen großen Schritt gegen Altersarmut für unsere Kolleginnen und Kollegen herbeiführen. Durch deutlich bessere Regelungen des Einzelhandelstarifvertrags sind bis zu 30 % mehr Einkommen zukünftig für die Beschäftigten möglich “ so Thomas Gürlebeck, zuständiger ver.di Sekretär aus Augsburg.
„Die Entschlossenheit der organisierten Kolleginnen und Kollegen hat Lidl so beeindruckt und war das Fundament für diesen Erfolg. Lidl konnte es am Schluss auch niemanden mehr vermitteln, warum für gleiche Tätigkeiten im Lidl Konzern unterschiedlich bezahlt wird,“ so Gürlebeck weiter.
Abschließend sagt der Gewerkschafter: „Nachdem wir im Rahmen der Einzelhandelstarifrunde durch zahlreiche Aktionen, wie z.B. die Solidaritätsstreiks, auf uns aufmerksam machen konnten, werden wir jetzt versuchen, schnellst möglich zusammen mit der Geschäftsleitung die Überleitung in den Einzelhandelstarif zu vereinbaren.“ 
  

Eins ist wieder einmal deutlich geworden, nur dort, wo sich Beschäftigte in ver.di mehrheitlich organisieren, kann man solche Erfolge produzieren.“, ergänzte Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer für den Einzelhandel in Bayern.

Ansprechpartner:
Thomas Gürlebeck, ver.di Augsburg
Hubert Thiermeyer, ver.di München 



Mittwoch, 19. April 2017

Überzeugen, verhandeln, streiken

Wie die Belegschaft bei der Verpackungsfirma Freund in Nordhausen den Tarifvertrag durchsetzte

Die jüngste DRUCK+PAPIER steckte kaum im Briefkasten, da meldete sich André Jäger. »Mit großem Interesse und auch ein bisschen Begeisterung habe ich euren Aufruf in der neuen DRUCK+PAPIER gelesen. Das ist wirklich ein toller Vorstoß und ich möchte gleich etwas beisteuern.« Wir hatten die Leser/innen aufgefordert, uns Themen zu schicken, die wir recherchieren. Ist der Beitrag für viele interessant, wird der Text veröffentlicht.

André Jäger hat schon in etlichen Betrieben als Drucker gearbeitet. Aber »in fast 20 Arbeitsjahren bin ich noch nie in den Genuss des Tariflohns gekommen.« Wie kommt man raus aus der Tariflosigkeit? Wie wird eine Belegschaft so stark, dass sie Veränderungen erreichen kann? Das möchte er von DRUCK+PAPIER wissen.
 

Detlef Kreiter hat einen nach dem anderen für ver.di geworben. Nach fünf Jahren war es geschafft: Es gibt einen Haustarifvertrag.

Kaum ein Mitglied
Das hat sich auch Detlef Kreiter gefragt. Er ist Versandleiter bei der Verpackungsfirma Freund im thüringischen Nordhausen. Dort war die Belegschaft unzufrieden: dauernde Wochenendarbeit, unregelmäßige Schichten, eine 40-Stunden-Woche, nur vier Wochen Urlaub, kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld und schlechte Bezahlung. Die meisten der damals etwa 70-köpfigen Belegschaft verdienten um die 8,50 Euro, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Den gesetzlichen Mindestlohn gab es noch nicht.

Der Unterschied zum Tarifvertrag der Papierverarbeitung hätte kaum größer sein können. Wie sollte es gelingen, den Eigentümer zu Tarifverhandlungen zu bewegen? Zumal fast niemand Mitglied der Gewerkschaft war. Außer Detlef Kreiter war nur noch ein Kollege bei ver.di organisiert. Doch der blieb lieber unerkannt. Sieben Jahre ist das her.
Heute gilt ein Haustarifvertrag. Drei Viertel der Beschäftigten sind Mitglied bei ver.di. Dazwischen lagen mehr als fünf Jahre Überzeugungsarbeit: reden, werben, verhandeln. Allein die Verhandlungen mit der Geschäftsführung hatten zwei Jahre gedauert, hinausgezögert von den gegnerischen Anwälten, blockiert durch den Wechsel von drei Geschäftsführern. Die Firma Freund war zwischenzeitlich von der Weig-Gruppe übernommen worden.

Zurück ins Jahr 2010. Aus dem Stammsitz der Firma Freund im niedersächsischen Georgsmarienhütte waren Gerüchte nach Thüringen geschwappt. Unternehmensberater wären dort im Betrieb. Von Personalabbau war die Rede, die Standorte Krefeld und Dresden wurden geschlossen. Der Berater, den ver.di zur Unterstützung für Georgsmarienhütte hingezogen hatte, riet den Thüringern: »Ihr müsst rein in ver.di!«
Du, wir brauchen dich
Dem Rat ist Detlef Kreiter gefolgt. Einen nach dem anderen wirbt er für die Gewerkschaft, damals noch als Betriebsratsvorsitzender, später als Tarifkommissionsmitglied, heute macht er als Vertrauensmann weiter. Er ist auf die Kolleg/innen im Betrieb zugegangen, offen, ohne sich zu verstecken, du, wir brauchen dich. Stur sei er, zäh und hartnäckig, sagt Monika Helfensritter von ver.di in Erfurt.
»Mehr als fünf Jahre haben wir im Landesfachbereich daran gearbeitet, dass die Belegschaft heute einen Tarifvertrag hat.« ver.di lud zu Mitgliederversammlungen ein, wählte eine Tarifkommission, schulte die Mitglieder. Doch erst als die Belegschaft zwei Stunden lang die Arbeit niederlegte, hat die Geschäftsleitung den Haustarifvertrag unterzeichnet.

Arbeitszeit, Jahressonderzahlung und Lohn werden stufenweise verbessert. 2019 gibt es die 37-Stunden-Woche und die tarifliche Jahressonderzahlung von 95 Prozent; 30 Urlaubstage sind schon nächstes Jahr fällig. Dann gibt es auch den vollen Tariflohn. Ein Erfolg, sagt Monika Helfensritter. Stimmt, pflichtet ihr Detlef Kreiter bei. Allerdings ärgert ihn eines maßlos: Dass Kollegen, die nicht in ver.di eintreten, dennoch Tarifleistungen erhalten.
Gesprächsstoff
André Jäger wird die aktuelle DRUCK+PAPIER im Betrieb verteilen. Denn wenn etwas drinsteht über die Situation in anderen Betrieben, dann sei das am nächsten Tag Thema bei den Kolleg/innen. »Die Zeitung hat das Potenzial zum Aushängeschild der Gewerkschaft zu werden.«
Text: Michaela Böhm; Foto: privat

Wenn ihr selbst ein Thema habt – schreibt uns: Ihr bestimmt, wir recherchieren.  drupa@verdi.de
 
 
 

Donnerstag, 13. April 2017

Aktuelles zur Kündigung des Betriebsrats bei LIDL und dem Warnstreik bei Amazon!

Handelskonzern LIDL verliert am Arbeitsgericht Augsburg - Betriebsrat darf nicht gekündigt werden!

Das radikale Vorgehen des Handelskonzern LIDL gegen demokratisch gewählte Betriebsräte wurde am 13.4.2017 vom Arbeitsgericht Augsburg gestoppt. Lidl darf das betroffene Betriebsratsmitglied nicht kündigen. Das Arbeitsgericht Augsburg hat nach knapp einstündiger Verhandlung entschieden, dass die Zustimmung zur fristlosen Kündigung des Betriebsratsmitglieds nicht erteilt wird.

 


Der zuständige ver.di Gewerkschaftssekretär, Thomas Gürlebeck, und der Lidl Betriebsrat fühlen sich mit der Entscheidung des Arbeitsgerichts voll und ganz in ihrer Auffassung bestätigt. „Lidl durfte heute die Erfahrung machen, dass Betriebsratsmitglieder einen besonderen hohen Schutz auf Grund Ihrer Tätigkeit haben und nicht auf Verdacht fristlos gekündigt werden dürfen“, so Thomas Gürlebeck.

„ Demokratie und Mitbestimmung dürfen vor dem Betriebstor nicht enden. Der Betriebsrat und ver.di gehen jetzt davon aus, dass die Lidl Geschäftsführung die Jagd auf Betriebsräte beendet und zukünftig im Interesse der Beschäftigten auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Betriebsrat und ver.di wert legt“, so Gürlebeck ab-schließend.



Ver.di dankt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der heutigen Demonstration vor dem Arbeitsgericht Augsburg, sowie allen Unterstützerinnen und Unterstützern der Postkartenaktion.

Augsburg, 13.4.2017.
Thomas Gürlebeck, ver.di Augsburg


Streiks bei Amazon in Graben werden unermüdlich fortgesetzt - Tarifverträge schützen vor Altersarmut!

Im Kampf um existenzsichernde Arbeitsbedingungen und gegen die drohende Altersarmut durch Tarifverträge bei Amazon, werden die Beschäftigten am Amazon Standort in Graben bei Augsburg am Donnerstag, den 13.4.2017 mit der Frühschicht erneut zum Streik aufgerufen. Gerade im Kampf um gute und gesunde Arbeit sind diese existenzsichernden Tarifverträge ein zentraler Schritt.

 „Die Beschäftigten bei Amazon sind genau diejenigen, die im Alter von der Altersarmut betroffen sind und, dass Amazon nach wie vor Tarifverhandlungen ablehnt, ist schon frech. Höhere Einkommen z.B. durch tarifliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind für die Amazon Beschäftigten heute schon von Bedeutung. Zentral ist, dass solche tarifvertraglichen Leistungen ein wichtiger Schritt gegen die drohende Altersarmut darstellt “, erklärte Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter in Graben.

 


„Neben den monetären Aspekten sind Tarifverträge auch ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung für die Kolleginnen und Kollegen“, so Gürlebeck weiter. „Uns wurde berichtet, dass es in einzelnen Abteilungen ein Redeverbot für die Beschäftigten gibt. Andere Beschäftigte berichten uns, dass ihnen vorgerechnet wurde, wie lange sie für den Toilettengang brauchen dürfen. Das hat mit einem respektvollen und menschlichen Umgang nichts zu tun. Auch das muss sich ändern, “ so Gürlebeck abschließend.

 

 

Der Kampf um existenzsichernde Tarifverträge bei Amazon hat nicht nur elementare Bedeutung für die Beschäftigten bei Amazon selbst, sondern für den gesamten Einzelhandel. Wenn transnationale Konzerne sich Wettbewerbsvorteile auf dem Rücken der Beschäftigten verschaffen, heizt dies den ruinösen Verdrängungswettbewerb im Handel noch weiter an“, so Hubert Thiermeyer, Leiter in ver.di für den Han-del in Bayern.


„Amazon diktiert momentan einseitig die Löhne, überwacht die Beschäftigten und setzt sie gesundheitsschädlichem Leistungsdruck aus. Viele Kunden und Beschäftigte akzeptieren dies auf Dauer nicht“, erklärte Hubert Thiermeyer.

 


Graben bei Augsburg, 13.04.2017
Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter



 
Frohe Ostern und schöne Osterfeiertage
wünscht Euch Eure Bog-Redaktion