Donnerstag, 30. April 2015

1. Mai 2015 in Nördlingen

Arbeit der Zukunft gestalten

Seit dem letzten 1. Mai konnten die Gewerkschaften zwei große Reformen durchsetzen: Die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren nach 45 Beitragsjahren und den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro. Hiermit wurden wichtige Schritte zu einer Neuen Ordnung der Arbeit durchgesetzt.
Weitere Schritte müssen aber folgen: Wir wollen Befristungen auf sachlich begründete Fälle beschränken, Leiharbeit einschränken und gleiche Löhne und Bedingungen für die Beschäftigten durchsetzen. Der Missbrauch von Werkverträgen zur Lohndrückerei muss bekämpft und die Tarifverträge gestärkt werden. Auch geringfügig Beschäftigte und Selbstständige müssen voll in die Sozialversicherungen einbezogen werden.

Dazu der folgende Link: http://wipo.verdi.de

1. Mai 2015 in Nördlingen

Im Kulturzentrum Ochsenzwinger

Beginn der Maikundgebung: 10. 30 Uhr

Es spricht: Tim Lubecki, NGG Schwaben


ver.diArbeit der Zukunft gestalten

Eine besondere Herausforderung ist die drastische Veränderung der Arbeitswelt durch die Digitalisierung. Dazu gehören der zunehmende psychische Stress am Arbeitsplatz, die 24-Stunden-Verfügbarkeit, oder auch die wachsende prekäre Beschäftigung bei Solo-Selbstständigen wie „Click-“ oder Crowdworkern“ oder Putzhilfen, die von Online-„Arbeitgebern“ oder Vermittlern abgezockt werden. Hier ist die Situation vergleichbar mit der Vereinzelung von Beschäftigten im 19. Jahrhundert vor Gründung der Gewerkschaften. Es droht ein digitales Proletariat ohne jeden sozialen Schutz.
Wir haben viel erreicht, aber es bleibt auch viel zu tun. Eine gute Zukunft der Arbeit gibt es nur mit starken Gewerkschaften. Mach mit!

 
 

Donnerstag, 23. April 2015

Betriebsversammlung der Druckerei C.H. Beck!


 
Prekäre Beschäftigung weiter auf dem Vormarsch!

In seiner Eröffnung begrüßte der Betriebsratsvorsitzende Uwe Kneifel die KBR-Vorsitzende, sowie den Kollegen Rudi Kleiber, ver.di Augsburg, und die Herren der Geschäftsleitung. Für die Verlagsleitung in München war Herr Piepelow anwesend.
Die Schwerpunktthemen im Bericht des Betriebsrats:
  • Arbeitszeitregelungen, Beschäftigungssicherung und die Zukunft des Satzes (Media Solutions)
  • OT-Mitgliedschaft im Verband Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie (für die Buchbinderei)
  • Ausweitung von Leiharbeit und Werkverträgen (Scheinwerkverträge?)
  • Wegfall der Zeitschriftenproduktion in der Buchbinderei
  • Investition in eine Bogendruckmaschine
  • Wegfall der Zeitschriftenproduktion im Druck
  • Deutliche Überschreitungen bei den Überstunden, Gleitzeitkonten und der tgl. Arbeitszeit
  • Überbelastungen und Burnout
  • Ungleichbehandlung durch unterschiedliche Entgelterhöhungen
  • Unternehmensberatungen im Hause C.H. Beck

Im Bericht der GL erläuterte Dr. Kranert aktuelle Zahlen zu Produktivität, Krankenstände, Wegfall der Zeitschriftenproduktion im Druck und Bubi, sowie Zukunftsaufgaben in den einzelnen Bereichen. Verteidigt wurden seitens der GL die exzessive Beauftragung von  Unternehmensberatungen. Die Differenzierungen bei den beabsichtigten Entgelterhöhungen findet die GL vollkommen in Ordnung.

Für ver.di ging Rudi Kleiber kurz auf die angesprochenen Themen des Betriebsrats ein und kritisierte dabei insbesondere die Ausweitung der prekären Beschäftigung durch Leiharbeit und Werkverträge, die aus seiner Sicht unzureichende Beachtung der Informations- und Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats, sowie die möglichen Folgen der OT-Mitgliedschaft im Falle der Buchbinderei und des Versands. Hier will die GL in den nächsten 4 Wochen klären, „wohin die Reise hinsichtlich Arbeitszeit und Flexibilität gehen soll“.

Einstellungen und die richtige Eingruppierung
Ein wichtiges Instrument der Betriebsverfassung ist die Beteiligung des Betriebsrats bei Einstellungen, Ein- und Umgruppierungen. Der Betriebsrat hat das Recht, z. B. einer Einstellung sein ok zu geben, die Zustimmung zur Eingruppierung zu verweigern, sofern Gründe dafür gegeben sind. Werden z. B. Einstellungen mit falschen Eingruppierungen akzeptiert, haben die betroffenen Arbeitnehmer ein massives Problem, diese unzutreffende Eingruppierung wieder wegzubekommen. Außerdem wird durch systematisch zu niedrige Eingruppierungen auch das bisherige Entgeltniveau insgesamt untergraben bzw. gefährdet.

Rechtskräftiges Urteil und die betriebliche Praxis
Deutliche Kritik übte Rudi Kleiber auch an den Aussagen von GL und Führungskräften, dass im Satz keine neuen Azubis mehr eingestellt bzw. übernommen würden, solange der Betriebsrat auf Eingruppierungen nach dem RTS-Vertrag besteht.

Nur zur Erinnerung: Die GL stellte beim Arbeitsgericht Augsburg den Antrag, die verweigerte Zustimmung des Betriebsrat zu einer entsprechenden Eingruppierung ersetzen zu lassen. In der Folge stellte das Arbeitsgericht fest, dass der RTS-Tarifvertrag Anwendung findet. Die Beschwerde beim Landesarbeitsgericht München hat die GL dann in der Folge zurückgezogen, wodurch das Urteil rechtskräftig wurde.
Nun wird anscheinend seitens des Arbeitgebers versucht, rechtskräftige Urteile eines Gerichts dadurch auszuhebeln, dass Druck gegenüber der Arbeitnehmervertretung in der Frage der Ausbildung und Übernahme aufgebaut werden soll.

Entgelterhöhungen der GL in 2015 - Wieder einmal zeigt sich: nur Tarifverträge garantieren sichere und planbare Entgelterhöhungen für alle Beschäftigten!
Die vorgesehenen Entgelterhöhungen zwischen 2 % und 2,5% für Teile der Beschäftigten – wer keinen Zusatzvertrag unterschrieben hat, soll zum wiederholten Mal leer ausgehen - bezeichnete Rudi Kleiber als nicht ausgewogen. Ganz offenbar will die GL den Betriebsrat hier durch den Abschluss einer (nicht erforderlichen!) Betriebsvereinbarung ins Boot zwingen, um sich aus der eigenen Verantwortung für diese Politik zu stehlen. Ursächlich für diese differenzierten Entgelterhöhungen sind immer noch die abgepressten Zusatzverträge und die Tarifflucht der Druckerei im Jahr 2011. Im Verlag hat die Arbeitgeberseite ab 01.10.2014 Entgelterhöhungen in Höhe von 2,5 Prozent - ohne Betriebsvereinbarung - an alle Beschäftigten weitergegeben.  

Rudi Kleiber bezeichnete Gewerkschaften als alternativlos. Auch im Betriebsverfassungsgesetz steht u. a. zum Thema Gewerkschaften: „Das Recht der Gewerkschaft dient der Unterstützung von Betriebsrat und Arbeitnehmern durch Beratung. Es ist Ausdruck der Verbundenheit bei gemeinsamer Interessensvertretung“.  (Fitting BetrVG, Verlag Franz Vahlen).
Auch Arbeitgeber sind Mitglied in Gewerkschaften, nur nennen die sich Arbeitgeberverband, so Rudi Kleiber.

Gewerkschaften sind alternativlos!

Mittwoch, 15. April 2015

Die Druckerei C.H. Beck eine gute und lukrative Adresse für Unternehmensberatungen…


 
 
Wieder einmal gibt sich eine Unternehmensberatung in Nördlingen die Ehre. Diesmal die Unternehmensberatung T & O aus München. Ganz offensichtlich will die Münchner Unternehmensleitung wieder einmal klären lassen, wie sinnvoll eine Zusammenlegung der Produktionsstandorte Berger- und Augsburger Straße ist.

Die Beschäftigten stellen sich natürlich die Frage, wie oft diese Maßnahme schon untersucht wurde (... und in Zukunft noch untersucht werden wird...).

Bereits im Jahr 2011 war das Argument der „zukunftssichernden" Zusammenlegung der beiden Standorte ein wichtiges Motiv für die Unterzeichnung der Zusatzverträge im Zuge der Flucht aus den Tarifverträgen der Druckindustrie. Nicht wenige Arbeitnehmer unterzeichneten die Zusatzverträge in dem (blinden) Glauben daran, dass die beiden Standorte umgehend zusammengelegt werden und die notwendigen Investitionen, insbesondere im Rotationsbereich, erfolgen.         

Wie heißt es u. a. in der Präambel aus dem Zusatzvertrag aus 2011:
„…und insbesondere die Zusammenlegung der Standorte an der Augsburger Straße voranzutreiben mit dem Ziel eines Baubeginns im Jahr 2012“. Mittlerweile haben wir April 2015…

Damals wurde die Unternehmensberatung Apenberg mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt, das nicht zuletzt dazu dienen sollte, die Beschäftigten so zu beindrucken (oder besser gesagt: einzuschüchtern), dass man die angestrebte hohe Zahl von Unterschriften unter die Zusatzverträge realisieren konnte. Zu spät kamen die Zweifel bei den Kolleginnen und Kollegen. Gesehen wurde die Unternehmensberatung Apenberg ... wohl nie mehr in der Druckerei C.H. Beck! Der Mohr hatte seine Schuldigkeit getan…

Unternehmensberatung  für die Neuausrichtung der Bereiche Satz und e-Medien!

Im Frühjahr 2014 wurden die Beschäftigten im Satz und e-Medien auf einer Mitarbeiterversammlung informiert, dass die SDZeCOM GmbH & Co. KG – namentlich der Geschäftsführer Franz Schwarz – die Aufgabe hat, alle Programme und Produkte „zu durchleuchten“.

Anscheinend sind die Nördlinger Geschäftsleitung wie auch die Unternehmensleitung in München unzufrieden mit der Positionierung der Bereiche Satz und e-Medien.

Was kommt nach Tarifflucht und Zusatzverträgen?

Die Beschäftigten im Satz und in den e-Medien sind verunsichert. Nach wie vor bleiben viele Fragen offen:

·       Welchen genauen Auftrag hat die Unternehmensberatung? Welche Ziele?
      Welche Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele?
      Wie werden – auch personelle – Maßnahmen zur Erreichung der erarbeiteten Ergebnisse umgesetzt?
      Kommt nach Tarifflucht und Zusatzverträgen nun die Ausgliederung der Bereiche Satz und e-Medien in ein eigenes Unternehmen? Ist dies der erste Schritt?

Eine erste personelle Maßnahme wurde bereits entschieden. Die Geschäftsleitung schließt die Bereiche Korrektorat und Korrekturversand spätestens zum 31.08. 2015. Betroffen von der Schließung sind 6 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Zuvor war bereits der Korrekturversand (3 MitarbeiterInnen) geschlossen worden.

Bleibt die Aussage des Nördlinger Betriebsleiters Dr. Kranert auf der letzten Abteilungsversammlung, dass es kein Ziel ist, im Satz Mitarbeiter abzubauen!

Inzwischen schieden 3 Mitarbeiter mit "Abfindungsverträgen" aus, 5 wurden mehr oder minder freiwillig bzw. mit Änderungskündigungen in die Buchbinderei versetzt.

Und noch eine Unternehmensberatung…

Diesmal ist die Buchbinderei im Visier eines Unternehmensberaters. Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass dieser Einsatz des Unternehmensberaters Michael Köhnlein von der Steinbeis Media Publishing & Management GmbH aus Altusried im Allgäu direkt von ganz oben aus der Münchner Zentrale kommt.

Auch hier sollen wohl nach Satz und e-Medien alle Bereiche der Buchbinderei durchleuchtet werden.
  • Was kann verbessert werden?
  • Was kann noch mehr optimiert werden?
  • Gibt es weitere Investitionen?
Nach dem Drucktarif kamen die Tarifverträge der Papierverarbeitung. Dann kamen Leiharbeit, und Abrufkräfte. Maschine um Maschine wird per Werkvertrag vergeben. Sind Leiharbeit und Werkverträge die einzige Allzweckwaffe von Unternehmensberatungen?

Wurde eigentlich schon einmal die Frage gestellt, was die Unternehmensberatungen bisher gekostet haben, wo doch im Unternehmen bzw. im Beck Konzern doch so sorgsam mit Geld umgegangen wird?

Billig sind sie sicher nicht, die zahlreichen Unternehmungsberatungen, die sich im Hause Beck tummeln – billig sind nur ihre „Problemlösungen“ (leider kommen diese der Belegschaft teuer zu stehen!).
 
 

Dienstag, 7. April 2015

16. Tage der Typografie vom 4. bis 7. Juni in Lage-Hörste!


Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

 
vom  4. bis 7. Juni 2015 treffen sich wieder Mediengestalter/innen, Auszubildende und Studierende, Freiberufler/innen und Künstler/innen, um in Workshops  gestalterisch neue Erfahrungen zu sammeln.

Es gibt ausreichend Zeit für die Konzeption und Ausarbeitung kreativer Ideen, es wird großteils analog und unabhängig vom Computer gearbeitet.

Wir haben wieder ein attraktives Programm zusammengestellt und hoffen auf eine erfolgreiche Veranstaltung.

Weitere Informationen auch im Netz: