Prekäre Beschäftigung
bei C.H. Beck weiter auf dem Vormarsch. Tarifflucht, Zusatzverträge,
Leiharbeit und jetzt die deutliche
Ausweitung der Werkvertragsvergabe!
Völlig
überraschend wurden die Beschäftigten der Buchbinderei und der Betriebsrat von C.H.
Beck in Nördlingen vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Geschäftsleitung hat
die Entscheidung getroffen, die Produktionsbereiche Sammelheftung und
Adressierung als Werkvertrag an ein externes Unternehmen zu vergeben. Die
entsprechenden Maschinen werden an dieses Unternehmen vermietet. Der
komplette Bereich der Fachzeitschriften des C.H. Beck Verlages wird künftig
nicht mehr von der hauseigenen Druckerei in der Buchbinderei fertiggestellt.
Als
Grund gibt die Geschäftsleitung an, dass diese Bereiche in den letzten Jahren
wohl nicht mehr kostendeckend betrieben werden konnten. Weitere Informationen
erhielten die betroffenen Beschäftigten nicht.
In
einer ersten Informationsversammlung des Betriebsrats am 25.08. 2014, wurde
diese Entscheidung der Geschäftsleitung, die Endproduktion der Zeitschriften in
Nördlingen einzustellen, mit den zehn betroffenen Beschäftigten diskutiert. Kritisiert
wurde, dass weder dem Betriebsrat noch den betroffenen Arbeitnehmern
nachvollziehbare Zahlen bzw. Argumente über die wirtschaftliche Situation bzw.
Rentabilität der Zeitschriftenproduktion vorgelegt wurden. So wird den
betroffenen Beschäftigten auch von der Bereichsleitung bestätigt, dass die Laufleistung
bzw. die Produktivität an den Maschinen sich ständig verbessert. So bleiben
offene Fragen, warum die Zeitschriftenproduktion jetzt eingestellt werden soll.
Was
wurde seitens der Bereichs- und Geschäftsleitung unternommen, um die
Zeitschriftenproduktion mit den Beschäftigten der Beck’sche weiterhin zu
ermöglichen?
Warum
wurden mit dem Auftraggeber, dem Verlag C.H. Beck, keine kostendeckenden Preise
für diese wichtige Produktion vereinbart?
Laut
Geschäfts- und Bereichsleitung müssen sich die Mitarbeiter an der Sammelheftung
und Adressierung keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen. Bleibt abzuwarten,
wie diese Angebote der Geschäftsleitung aussehen; Skepsis ist angebracht.
Tarifflucht,
Zusatzverträge, Leiharbeit und nun die Ausweitung der prekären Beschäftigung
sowie die befürchtete und die mögliche Ausgliederung von einzelnen Abteilungen
sind ein Stil des Managements, den viele Kolleginnen und Kollegen wohl so nicht
erwartet haben, so ver.di Sekretär Rudi Kleiber.
Weitere
Informationen auch unter: www.chbeck-verdi.blogspot.com