Mehr
Schatten als Licht!
In seiner
Eröffnung begrüßte der Betriebsratsvorsitzende Uwe Kneifel die
GBR-Vorsitzende, die KBR-Vorsitzende, sowie den Kollegen Rudi Kleiber, ver.di
Augsburg und die Herren der Geschäftsleitung. Für die Verlagsleitung in München
war Herr Piepelow anwesend.
Einleitend sagte der Betriebsratsvorsitzende in seinem
Geschäftsbericht, dass alle Kolleginnen und Kollegen über das Jahr 2014 einen
tollen Job gemacht haben, so dass das vielbefürchtete Loch nach dem
Gotteslobauftrag ausgeblieben ist.
Kritik
übte er an der Absicht der GL, die Lohnerhöhung für Buchbinderei und Versand von 2,4 Prozent mit den
übertariflichen Zulagen aus dem Haustarifvertrag von 2008 für diese Bereiche zu
verrechnen. Er
erinnerte daran, dass die tariflosen Bereiche Satz, Druck und Verwaltung
jederzeit streiken können, wenn sie dazu aufgerufen werden.
Aus der
Projektgruppe Satz ist der Betriebsrat ausgestiegen. Führungskräfte im Satz seien
auf Beschäftigte im Satz zugegangen und haben Ihnen geraten, sich bei
Leiharbeitsfirmen zu bewerben, die für die Druckerei tätig sind!
Die
Geschäftsleitung erklärte, dass im Satz keine neuen Azubis mehr eingestellt
würden, solange der Betriebsrat auf Eingruppierungen nach dem RTS-Vertrag
besteht. Nur zur Erinnerung: erst vor kurzem machte das
Landesarbeitsgericht nochmals deutlich, dass der RTS-Tarifvertrag bei
C.H. Beck Anwendung findet.
Weitere
Themen waren:
Werkvertragsvergabe
der Zeitschriftenproduktion am Sammelhefter und der Adressierung
Überlegungen
auch die Fadenheftung und die Zusammentragmaschine per Werkvertrag zu vergeben
Auf
Nachfrage erklärte Dr. Kranert , dass er keinerlei Zusage mache, dass es keine
weiteren Werkverträge geben werde. Einer entsprechenden Vereinbarung mit dem
Betriebsrat erteilte er eine klare Absage!
Kündigung
der Betriebsvereinbarung Arbeitszeit im Satz durch die GL
Ein sehr gutes Jahr für
die Druckerei – starker Umsatzzuwachs!
Einen
sehr positiven Bericht gab für die Geschäftsleitung Dr. Kranert ab. Sowohl die
Umsatzzahlen als auch die Produktivitätssteigerungen sind sehr positiv; weitere
Verbesserungen wären jedoch notwendig.
Einen
personellen Wechsel gibt es in der Bereichsleitung der Buchbinderei am
01.01.2015. Für den bisherigen Bereichsleiter wird eine neue,
"wichtige" Stabsstelle geschaffen.
Aufgrund
der positiven Zahlen ist in den nächsten Wochen mit einer
Sonderzahlung/Entgelterhöhung für einen Teil der Belegschaft zu rechnen.
Nämlich für die Beschäftigten, die einen Zusatzvertrag unterschrieben haben.
Damit will die GL die Einkommensverluste für diese Arbeitnehmergruppe
abmildern.
Wieder einmal zeigt sich, nur Tarifverträge garantieren
sichere
und planbare Entgelterhöhungen für alle Beschäftigten!
Für ver.di
erläuterte Rudi Kleiber die Sonderrolle der Buchbinderei in einem ansonst
tariflosen Unternehmen. Für Buchbinderei und Versand gilt seit 2008 ein
Haustarifvertrag, der den Beschäftigten die Tarifverträge der
Papierverarbeitung zusichert. Dies gilt für tarifliche Lohnerhöhungen, aber
auch für die 35-Stunden-Woche. Deshalb auch die Beteiligung der Kolleginnen und
Kollegen an den Warnstreiks vor wenigen Wochen. Keinerlei Verständnis könne man dafür haben, dass auf der einen Seite Überstunden und Sonderschichten
gefahren wurden und werden, die Produktivität steigt und gleichzeitig - trotz des wirtschaftlich erfolgreichen
Jahres - die tarifliche Lohnerhöhung mit den Besitzstandszulagen verrechnet werden.
Hier passt was nicht zusammen, so Rudi Kleiber.
Hinterfragt
wurde auch, wie denn jetzt der Stand bezüglich der Schließung des Korrektorates
und des Korrekturversandes sei. Auch nach der Zukunft des Satzbereiches bzw. von Media Solutions wurde gefragt.
Gibt es
schon eine Personalplanung? Was passiert mit den Betroffenen? Welche
Qualifizierungsmaßnahmen bietet die GL den betroffenen Mitarbeitern an?
Viele Fragen, die die Beschäftigten bewegen, aber keine
aussagekräftigen Antworten der Geschäftsleitung darauf!
Nachgefragt
wurde auch, welche Beschäftigungsmöglichkeiten man denn Mitarbeitern anbieten
kann, die z. B. über 30 Jahre Schichtarbeit geleistet haben und aus
gesundheitlichen Gründen ihre bisherigen Tätigkeiten nicht mehr ausüben können.
Auch darauf gab es keine Antwort.
Weiter
Fragen aus der Belegschaft waren u. a.:
Sieht die
GL Interessenskonflikte, wenn z. B. der stellvertr. Bereichsleiter Satz während
der Arbeitszeit für Fremdfirmen arbeitet?
Handhabung
der üppigen Dienstwagenausstattung für Führungskräfte
Mehrere
Anfragen aus dem Satz gab es zur künftigen Arbeitszeit, zu möglichen
Kündigungen und wie es in diesem Bereich grundsätzlich weitergeht?
Kritisch
Fragen wurden auch bezüglich des zahlenmässigen Verhältnisses von
Führungskräfte/Vorgesetzte und Beschäftigten im Satz gestellt: ca. 45
Arbeitnehmer – 1 Bereichsleiter, 1 stellvertr. Bereichsleiter plus 5
Gruppenleiter!
Abgerundet
wurde die Betriebsversammlung mit einem guten und erhellenden Vortrag der
GBR-Vorsitzenden zum Thema „BEM“ -
Betriebliches Eingliederungsmanagement.
Letztlich
blieben viele Fragen zur Zukunft der Druckerei in dieser Betriebsversammlung
offen.
Quo vadis C.H.Beck?