Beschäftigte
in der Buchbinderei und im Versand sollen bis zu 3 Stunden unbezahlte
Mehrarbeit pro Woche leisten!
Nun ist die
Katze aus dem Sack. Bisher waren es nur Gerüchte, jetzt ist es Tatsache. Die
Geschäftsleitung hat den Überleitungstarifvertrag zum 31.12.2015 gekündigt. Mit
dem Überleitungstarifvertrag war es der Wille der „alten Geschäftsleitung“, den
Tarifwechsel von den Tarifverträgen der Druckindustrie in die Tarifverträge der
Papierverarbeitung finanziell abzumildern. Nun steht der nächste Einschnitt
bevor. Nach dem Willen der Nördlinger Geschäftsleitung und auch nach den
Vorstellungen der Unternehmensleitung in München, sollen die rund 80 Beschäftigten
der Buchbinderei und im Versand ab 1. Juli 2015 in der Woche bis zu 3 Stunden
unbezahlte Mehrarbeit leisten; das entspricht einem Einkommensverzicht von
rund 8,6%.
Beschäftigte der Buchbinderei und im Versand sollen
erneut Opfer bringen!
Bei all dem muss
man wissen, welche Opfer gerade die Beschäftigten im Versand und der
Buchbinderei schon gebracht haben bzw. hinnehmen mussten.
2008
Tarifwechsel von der Druckindustrie in die Papierverarbeitung, Einführung von
Leiharbeit, Vergabe von Maschinen und Aufträgen per Werkvertrag, Wegfall der
Zeitschriftenproduktion - Entscheidung
der Geschäftsleitung 2014 - und nun noch 3 Stunden unbezahlte Mehrarbeit pro
Woche .
Betriebsrat hat keinerlei Gestaltungsmöglichkeit!Der Betriebsrat der Nördlinger Druckerei soll eine Betriebsvereinbarung mit 3 Stunden unbezahlter Mehrarbeit unterschreiben, obwohl im Überleitungstarifvertrag eine 35- bzw. 36-Stunden-Woche mit Bezahlung klar geregelt ist. Weitere Gestaltungsräume bzw. Möglichkeiten zur Ausweitung der Arbeitszeit oder gar unbezahlte Mehrarbeit sieht der Tarifvertrag nicht vor. Somit gibt es für den Betriebsrat auch keinerlei Regelungsmöglichkeit.
Die Kolleginnen
und Kollegen haben auf einer Mitglieder- und Informationsversammlung
beschlossen, dass sie aufgrund der jetzt schon enormen Belastungen (z.B. Schicht-
und Nachtarbeit, Überstunden, sehr schwere körperliche Arbeit, die großenteils
von Frauen zu bewältigen ist) und der Produktivitätssteigerungen in den letzten
Monaten nicht noch zusätzlich unbezahlte Arbeit leisten werden.
Geschäftsleitung ignoriert Verhandlungsangebot von
ver.di - wir lassen uns nicht alles gefallen!
Nachdem die
Geschäftsleitung das Angebot von ver.di, Verhandlungen in ungekündigten Zustand
aufzunehmen, mit der Kündigung des Überleitungstarifvertrages ganz
offensichtlich ignoriert, haben die Kolleginnen und Kollegen eigene
Tarifforderungen beschlossen. Es geht u. a. im Wesentlichen um folgende Forderungen:
Neuabschluss eines verbesserten Überleitungstarifvertrages, Regelungen zu den Themen Leiharbeit, Werkverträge, sowie Regelungen zur Maschinenbesetzung. Aufgrund der starken Belastungen, gerade im Schichtbetrieb fordern die Kolleginnen und Kollegen einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit.
Gute Arbeit – Guter Lohn!
Ohne Tarifvertrag sind
Beschäftigte
der Willkür des Arbeitgebers
ausgeliefert.