Lidl lohnt
sich? Nicht für Betriebsräte!
Der Handelskonzern LIDL geht radikal gegen
demokratisch gewählte Betriebsräte vor. An dem Lagerstandort Graben bei
Augsburg ist es der Gewerkschaft ver.di im Juli 2016 gelungen erfolgreich
Betriebsratswahlen durchführen. Schnell wurde deutlich, dass die Firma Lidl
nicht viel von Mitbestimmungs-rechten durch Betriebsräte hält. In kürzester
Zeit musste der Betriebsrat grundlegende Rechte der Beschäftigten anwaltlich
und arbeitsgerichtlich durchsetzten. Sehr zum Missfallen des Managements. Jetzt
soll einem Betriebsratsmitglied fristlos gekündigt werden.
„Was bei Lidl in Graben zurzeit passiert,
ist als Generalangriff auf Betriebsräte zu werten. Den Initiator der
Betriebsratswahlen und gewähltes Betriebsratsmitglied will Lidl mit allen
Mitteln loswerden. Angebliche, von Lidl unterstellte, geschäftsschädigende
Äußerungen sollen für die fristlose Kündigung des Kollegen reichen. In
Wirklichkeit möchte Lidl ein Exempel statuieren, um den Betriebsrat und die
Belegschaft einzuschüchtern, “ erklärt Thomas Gürlebeck, zuständiger
Handelssekretär, ver.di Augsburg. „Lidl lässt nach außen hin alle glauben, dass
man kein Problem mit Gewerkschaften und Betriebsräten hat, tatsächlich entsteht
jedoch der Eindruck, dass Demokratie und Mitbestimmung bei Lidl nach wie vor
kein Platz haben“, so Gürlebeck weiter.
Nachdem das Betriebsratsgremium der
fristlosen Kündigung die Zustimmung verweigerte, möchte Lidl sich die
Zustimmung des Betriebsrats durch das Arbeitsgericht Augsburg ersetzen lassen.
„Unserer Auffassung nach, wird Lidl keinen Erfolg haben. Das sieht Lidl wohl
selbst so, denn heute ging ein weiterer Antrag auf fristlose Kündigung des
betroffenen Kollegen beim Betriebsrat ein. Dieses Vorgehen verurteilen wir auf
das Schärfste. Anstatt mit Betriebsräten vertrauensvoll zusammenzuarbeiten,
will Lidl diese aus dem Unternehmen entfernen, “ sagt Gürlebeck abschließend.
Am
28.11.2016 um 11 Uhr findet der erste Arbeitsgerichtstermin statt.
Von
10 Uhr bis 10:45 Uhr ruft die Gewerkschaft ver.di vor dem Arbeitsgericht
Augsburg, Frohsinnstr. 2, zu einer Solidaritätskundgebung auf.
Sie haben dort die Möglichkeit mit den
Betroffen zu sprechen.
Graben bei Augsburg, 24.11.2016.
Ansprechpartner:
Thomas
Gürlebeck, ver.di Augsburg