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Sonntag, 8. März 2015

Beschäftigungsanspruch auch bei Nachtdienstuntauglichkeit!


 
Bundesarbeitsgericht bejaht Anspruch auf Beschäftigung auch ohne Nachtschichten!

Kann eine Krankenschwester aus gesundheitlichen Gründen keine Nachtschichten im Krankenhaus mehr leisten, ist sie deshalb nicht arbeitsunfähig krank. Sie hat Anspruch auf Beschäftigung ohne für Nachtschichten eingeteilt zu werden.

Wird die Arbeitsleistung dem Arbeitgeber mit dieser Einschränkung angeboten, handelt es sich um ein ordnungsgemäßes Angebot gegenüber dem Arbeitgeber nach dem BGB.

Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 09.04.2014

Bedeutung für die Praxis

Schichtarbeit und damit auch Nachtschicht greift in der Deutschen Wirtschaft immer mehr um sich.

Das Bedenkliche in diesem Fall ist das Handeln des Arbeitgebers. Nach Jahrzehnten anstandsloser Beschäftigung tritt dann eine gesundheitliche Einschränkung ein. Der Arbeitgeber ist der Auffassung, wer nur eingeschränkt (nicht mehr nachts) arbeiten kann, der soll (nach Hause) gehen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Nach dem vorliegenden Urteil hat das Bundesarbeitsgericht damit die Rechte der Schichtarbeiter/Innen deutlich gestärkt. Dieses Urteil hat eine „wegweisende Wirkung“ für alle Schichtarbeiter und nicht nur in der Krankenpflege, so eine Sprecherin des BAG.

Wenn, wie im vorliegenden Fall, Gesundheitsprobleme eine Arbeit nachts unmöglich machen, so ist der Beschäftigte nicht arbeitsunfähig. Es ist dann Sache des Arbeitgebers die Arbeit so einzuteilen, dass der/die Betroffene tagsüber beschäftigt wird.

Natürlich müssen auch die Besonderheiten des Falles gesehen werden:

Die Arbeitnehmerin war seit ca. 30 Jahren beschäftigt, das Krankenhaus hat ca. 2.000 Beschäftigte. Und die Klägerin hat insofern alles richtig gemacht, als dass sie sich nicht durch Briefe ihrer Vorgesetzten einschüchtern lies, die ihr einreden wollten, sie sei krank. Sie bot ordnungsgemäß ihre Arbeitskraft (schriftlich) an und verwies darauf, dass sie (außer nachts) weiterhin voll arbeitsfähig sei.
 
 

Dienstag, 6. Januar 2015

Alles zum Thema Pause - Mach mal Pause!


 
IN DER PAUSE
KANN MAN MIT
KOLLEGEN NICHT NUR
ÜBER FUSSBALL REDEN!
 
Arbeitspausen sind wichtig!

Arbeitspausen sind so wichtig, dass der Gesetzgeber sie sogar zwingend vorschreibt. Wer mehr als 6 Stunden an einem Stück arbeitet, muss eine Pause machen.

 Das Arbeitszeitgesetzt sagt: Wer mehr als sechs bis neun Stunden arbeitet, muss 30 Minuten Pause machen. Wer mehr als 9 Stunden arbeitet – was hoffentlich die Ausnahme ist – muss 45 Minuten Pause machen. Und die Pausen müssen im Voraus feststehen, sie dürfen sich also nicht nach dem Arbeitsanfall oder personeller Ausstattung richten. Pausen dienen der Erholung und jeder Beschäftigte kann selber entscheiden, wie er seine Pause verbringen will.

Das Bundesverfassungsgericht hat schon 1995 eine kluge Entscheidung getroffen:

Pausen dienen danach vorrangig der Erholung, Nahrungsaufnahme und dem Schutz vor Ermüdung und Arbeitsunfällen, aber: sie dienen auch der Kommunikation unter den Beschäftigten! Alles was uns bewegt, besprechen wir zukünftig in der

 

P  A   U   S   E

 

W  E  R  K  E I
N  E  P  A  U  S
E  M  A  C  H  T
D  E  R  S C  H
A  D  E  T  S  E  I
N  E  R  G  E  S
U  N  D  H  E  I  T
 

Montag, 10. November 2014

Verfassung des Freistaates Bayern!


Landesrecht Bayern!

 
„Ausbeutung, die gesundheitliche Schäden nach sich zieht,

ist als Körperverletzung

strafbar.“

Artikel 167 Abs. 2 der Bayerischen Landesverfassung

 
Recht so, denn die Bürger- und Menschenrechte müssen auch im Arbeitsleben geltend gemacht werden! Wie aber kann es dann geschehen, dass 45 Prozent der Beschäftigten in Deutschland der Meinung sind, dass sie unter ihren derzeitigen Arbeitsanforderungen nicht bis zur Rente durchhalten werden? *


* Ergebnis der bundesweiten Repräsentativumfrage zum DGB-Index Gute Arbeit 2013. Den Report dazu gibt es unter:
 
 
Gemeinsam für Gute Arbeit!
 
 

Mittwoch, 10. September 2014

Krankenkassen nehmen die Chefs in die Pflicht!

Kassen verteidigen den Feierabend gegen die Chefs!

Schon lange weisen Betriebsräte und Gewerkschaften auf die zunehmenden Belastungen der Beschäftigten in den Unternehmen hin. Jetzt schlagen auch die Krankenkassen Alarm. 


Die Welt

Die Welt

Mainpost


Die Arbeitgeber stehen in der Pflicht, die Gesundheit ihrer Beschäftigten besser zu schützen - und es ist auch in ihrem ureigenen Interesse sein, dass ihre Mitarbeiter gesund bleiben.

Aber was spielt das schon für eine Rolle, wenn man nur die Profitmaximierung im Kopf hat...


 

Donnerstag, 7. November 2013

Versprechungen ohne Ende ... aber keine Taten!



Was bleibt von den Versprechungen der Geschäftsleitung nach den Jubiläumsfeierlichkeiten übrig?

Welche Entlastungen gibt es für ältere Arbeitnehmer?

Nachdem die Geschäftsleitung die Tarifgespräche mit ver.di abgebrochen und für gescheitert erklärt hat, meint man anscheinend, dass gewisse Zusagen der Geschäftsleitung an die Beschäftigten einfach ignoriert werden können. 
Ist dies der neue Stil der Führungskräfte?
Nein das ist natürlich nicht der neue, sondern immer noch der alte Führungsstil!

Im Beck Intern vom 24. Mai stand u. a.:

Entlastungsmöglichkeiten für ältere Arbeitnehmer

Beschäftigte mit Vollendung des 55. Lebensjahres können nur noch zu 5 Samstagsschichten herangezogen werden, ab dem 60. Lebensjahr nur noch zu 3 Samstagsschichten.
Die Zuschläge für Flexischichten werden auf 50% erhöht.


Was ist daraus geworden?

War das alles nur heiße Luft? Ja, das war es wohl…


Noch in der 7. Verhandlungsrunde war seitens der Geschäftsleitung zugesagt worden, eine Umfrage zu machen, wer Interesse hat an einem vorzeitigen Ausstieg aus dem Berufsleben, inklusive einer Altersteilzeitregelung.

Was ist passiert? Nichts…!

Ganz offensichtlich werden die Belastungen der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von der Geschäftsleitung und den Führungskräften nicht ernst genommen. Wer heute 30 oder 40 Jahre Schichtarbeit geleistet hat oder anderen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt ist, wird wohl kaum einigermaßen gesund und fit das Rentenalter von 67 Jahren erreichen. Nicht umsonst liegt der Krankenstand in der Druckerei weiterhin deutlich über dem Branchendurchschnitt.

Machen sich die Geschäftsleitung und ihre Führungskräfte darüber Gedanken, wie insbesondere ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (z. B. über 60 jährige Arbeitnehmer an einer Rotation, einer Bogendruckmaschine oder an Anlagen der Weiterverarbeitung mit großer körperlicher Belastung) mit diesen Belastungen umgehen und fertig werden?

Ganz offensichtlich nicht….!

In ihrem Arbeitspapier vom 03.06.2013 hat die Geschäftsleitung allen Mitarbeitern der Bereiche Druck, Werkstatt, Satz/eMedien, kfm. Verwaltung/Vertrieb – bei Abschluss einer entsprechenden Vereinbarung – den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bzw. eine Garantie des Arbeitsplatzes bis 31.12.2015 zugesagt.

Was ist daraus geworden?

Schöne und salbungsvolle Worte auf Betriebsversammlungen oder Jubiläumsveranstaltungen werden auf Dauer nicht ausreichen.
Wann lassen Sie Taten folgen, Herr Dr. Kranert!

Dienstag, 26. Februar 2013

Stressreport Deutschland 2012 (1)

Fast jeder zweite Erwerbstätige klagt über mehr Stress im
Job! Wie sieht es in der Becksche aus?


Der erst kürzlich vorgestellte Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin bringt es zu Tage. Jeder zweite Erwerbstätige in
Deutschland arbeitet demnach unter starkem Termin- und Leistungsdruck.
Knapp 60 Prozent der Befragten geben an, verschiedene Tätigkeiten
gleichzeitig betreuen zu müssen. 44 Prozent werden bei der Arbeit durch
Emails oder Anrufe ständig unterbrochen.

Überlange Arbeitszeiten gelten mittlerweile als normal!
Aus der Studie geht weiter hervor, dass überlange Arbeitszeiten alltäglich
sind. Ein Vollzeit-Arbeitnehmer bringt es im Durchschnitt auf 43 Stunden in
der Woche. Fast die Hälfte überschreitet die 40-Stunden-Woche. 16 Prozent
kommen sogar auf mehr als 48 Stunden in der Woche. Nahezu jeder zweite
dieser besonders Fleißigen und Eifrigen lässt die Pause regelmäßig
ausfallen.

Stress und gesundheitliche Probleme nehmen zu!
43 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass der Stress im Arbeitsalltag eher
zugenommen hat. Immer mehr klagen über Rückenschmerzen, Kopfweh oder
Schlafstörungen. Auch diese psychisch bedingten Beschwerden gibt es bei
Akademikern, sowie bei Arbeitern.

Das Thema Angst muss raus aus der Tabuzone!
Der Arbeitsministerin Ursula von der Leyen geht es darum, das Thema aus
der Tabuzone zu holen. Es ist immer noch leichter, über einen hohen
Blutdruck zu sprechen, als über Angstzustände, so die Arbeitsministerin.
Die Bundesvereinigung der dt. Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften
wollten anlässlich der Vorstellung des Stressreports 2013 eine gemeinsame
Erklärung vorlegen. Die Gewerkschaften pochen auf klare Regeln durch eine
Anti-Stress-Verordnung. Die Arbeitgeber lehnen diese ab. Psychische
Störungen hätten nicht zugenommen, sie werden nur häufiger diagnostiziert,
so ihr Präsident Dieter Hundt.

Termindruck
Das Arbeiten unter Termin- und Leistungsdruck gehört zu den zentralen
Belastungen in der heutigen Arbeitswelt. So zeigt die Untersuchung des
Robert-Koch-Instituts, dass Zeit- und Leistungsdruck die am häufigsten
genannten Belastungen im Arbeitsalltag. Fest steht auch, dass eine auf Dauer
hohe Arbeitsintensität krank machen kann. Wer ständig unter Zeitdruck
beste Leitungen erbringen muss, ist irgendwann erschöpft. Herzinfarkt und
depressive Störungen sind die Folge. Experten raten Unternehmen,
Arbeitsabläufe zu verbessern, störungsfreie Arbeitszeiten einzuführen, die
berufliche Erreichbarkeit und die Emailflut zu begrenzen.

Wie sieht es bei uns im Satz, Druckerei, Buchbinderei und Verwaltung aus? Bei einer Krankheitsquote in den Produktionsabteilungen
von bis zu 11% Prozent, muss man sich auch in der Becksche fragen, woran liegt
dies?

Was kann verbessert werden?

Wir freuen uns auf Ihre Meinung und auf konstruktive
Vorschläge im Blog oder/und an Euren Betriebsrat!

Montag, 2. Juli 2012

Dem Burnout schon im Job vorbeugen

Vor ettlichen Tagen berichtete die Augsburger Allgemeine in Ihrem Artikel „Gute Chefs und Pausen schützen vor Burnout“ über ein sehr ernsthaftes Problem unserer Gesellschaft, den Burnout.
„Hohes Arbeitspensum, großer Zeitdruck, geringe Gestaltungsspielräume, paralleles Arbeiten an mehreren Aufgaben und ständige Erreichbarkeit lösen chronischen Stress aus. Zur totalen körperlichen und geistigen Erschöpfung komme es, wenn ein Arbeitnehmer nicht abschalten und sich auch in seiner Freizeit nicht mehr erholen könne“.

Die psychischen Erkrankungen, die vor allem arbeitsbezogene Ursachen haben, mehren sich. Diese verursachen viele Ausfallzeiten und Krankheitsfortzahlungen in den Betrieben.
Haben die Unternehmen dieses Problem bereits erkannt?
Wo sind denn die Ansätze?

Einer Studie zufolge schützt eine gute Führungskraft  ihre Mitarbeiter vor Überlastung. Eine gute Führungskraft gestaltet den Arbeitsalltag ihrer Mitarbeiter, schafft gezielte Pausen, achtet darauf, dass es nicht zur Überschreitung der täglichen Arbeitszeit kommt, lässt die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen zu, verteilt die Aufgaben klug je nach Qualifikationsgrad des Mitarbeiters etc.
Eine ideale Vorstellung, sagen Sie………
Einen solchen Vorgesetzten gibt es nicht, sagen Sie………..
Ein Unternehmen könne durchaus solche Führungskräfte haben, wenn es bereits bei den Einstellungen  einen großen Wert auf die gesunde Führung lege!

Die Augsburger Allgemeine beschreibt zudem einige Wege zur Lösung des bekannten Problems:
-    sich kurz ausklinken
-    nicht gleichzeitig an mehreren Projekten arbeiten
-    wenige bis keine Überstunden machen
-    bereits am Arbeitsplatz eine Hilfe für die Betroffenen schaffen
Eine  Beratungsstelle im Unternehmen soll geschaffen werden, wo
der Betriebsarzt und  der Facharzt Hand in Hand  arbeiten können.

Eine Beratungsstelle, die den Mitarbeiter zunächst mal ernst nimmt, ihn in einem anonymen Gespräch aufklärt und eine Soforthilfe bietet, oder aber Wege zur Selbsthilfe aufzeichnet.
Ein Unternehmen, das bereits für das Gesundheitsmanagement ausgezeichnet wurde, sollte schon längst solche Beratungsgespräche für die eigenen Mitarbeiter anbieten!