Dienstag, 28. Juni 2016

Streikrecht ist ein Grundrecht!

Warum gibt es Streik(recht)?

Arbeitskampfmittel bzw. Streiks dienen vornehmlich der Schaffung von Verhandlungsgleichgewicht (auch Kampfparität).

Tarifverhandlungen bei Interessengegensatz ohne das Recht zum Streik sind nicht mehr als „kollektives Betteln“ (BAG vom 10.6.1980).



 Warnstreik am Münchner Flughafen 2016


Warnstreik Augsburger Druck- und Verlagshaus 2016

Warnstreik Augsburger Druck- und Verlagshaus 2016
 
 
Warnstreik Augsburger Allgemeine - Redakteure, 
Volontäre, Drucker und Verlagsangestellte 2016
 

Warnstreik der Rotationer - Augsburger Allgemeine 2016
 

 
Warnstreik und Kundgebung der Redakteure und
Volontäre an Tageszeitungen in Ulm 2016
 

Warnstreik um Erhalt der Tarifverträge 2013
 
 
Kundgebung vor dem C.H. Beck Verlag in München 2012
 
 
 Warnstreik der Buchbinderei und Versand
um den Erhalt der Tarifverträge 2016
 

Grundrecht auf Streik oder kollektives Betteln bei C.H. Beck...
 
 

Dienstag, 21. Juni 2016

Tarifverträge? Immer am Ball bleiben!



GEMEINSAM DURCHSETZEN
Wie gut unsere Arbeitsbedingungen sind und wie gut unsere Arbeit bezahlt wird, das handeln Gewerkschaften und Arbeitgeber in Tarifverhandlungen aus. Meist sind es harte Verhandlungen – und oftmals ist es sogar nötig, unsere Forderung mit einem Streik zu bekräftigen. Je stärker die Gewerkschaften sind, je mehr Kolleginnen und Kollegen sich in ihnen zusammenschließen, desto bessere Arbeitsbedingungen und desto bessere Löhne können wir gemeinsam durchsetzen und in einem Tarifvertrag absichern.

GUTE LÖHNE, GUTES LEBEN
Und das zahlt sich aus: Wer hierzulande nach einem Tarifvertrag bezahlt wird, verdient in aller Regel deutlich mehr Geld als Beschäftigte, für die kein Tarifvertrag gilt. Das zeigen Erhebungen des Statistischen Bundesamtes: Beschäftigte mit einem Branchentarifvertrag verdienen im Schnitt 5,6 Prozent mehr Lohn als Beschäftigte ohne gültigen Tarifvertrag.
Und Beschäftigte im Geltungsbereich eines Firmentarifvertrags verdienen sogar rund 8 Prozent mehr als die Beschäftigten ohne einen entsprechenden Tarifvertrag.
Gute Tarifverträge, gute Löhne, gutes Leben. Wer schlecht bezahlt wird, kann sich kein gutes Leben leisten.

ES GEHT UM MEHR
Aber es geht um weit mehr noch als um den guten Lohn. Kürzere und geregelte Arbeitszeiten, Pausen, Urlaub, Freistellungen zur Weiterbildung und für Familienangelegenheiten, Zulagen, mehr Arbeitssicherheit oder auch zusätzliche Rente
im Alter – all das kann in Tarifverträgen festgeschrieben werden. Und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat da schon sehr viel erreicht.

DER ERSTE TARIFVERTRAG
Hinter diesen Erfolgen steht ein langer gewerkschaftlicher Kampf – für gute Arbeit, für gute Löhne, für ein besseres Leben. Es war der Verband der Deutschen Buchdrucker, eine Vorläufer- Organisation der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, der vor genau 143 Jahren, anno 1873, eine Pausenregelung durchsetzen und in einem Tarifvertrag festschreiben konnte. Es war der erste Tarifvertrag in Deutschland überhaupt. Damals kämpften die Kolleginnen und Kollegen um eine Begrenzung der unerträglich langen Arbeitszeiten. „Die tägliche Arbeitszeit ist eine zehnstündige, incl. eine Viertelstunde Frühstück und eine Viertelstunde Vesper“, heißt es in dem Vertrag.

 
 
 


Donnerstag, 16. Juni 2016

Geschäftsleitung der Druckerei C.H. Beck verweigert jegliche Gespräche und Dialog mit Tarifpartner!



Angst und Verunsicherung ein ständiger Begleiter in der Buchbinderei!

Auf der ver.di-Informationsversammlung am Freitag, 10.06.2016 stand der von der Geschäftsleitung den Beschäftigten der Buchbinderei und des Versandes vorgelegten
Ergänzungsarbeitsverträge im Mittelpunkt der Diskussion. Die GL verlangt, dass bis zum 15. Juni die ausgegebenen Ergänzungsverträge unterschrieben zurückgegeben werden müssen.

Hauptkritikpunkte der Beschäftigten sind:

  • Erhöhung der Wochenarbeitszeit um 3,75 Std. unbezahlt pro Woche, bei gleichzeitiger Absenkung der Stundenlöhne um 10,8% (= Reduzierung der Schichtzuschläge)
  • Reduzierung des Weihnachtsgeldes bis zu 35%
  • Reduzierung des Urlaubsgeldes um 20%
  • dauerhafte bzw. unbefristete Verzichte der Beschäftigten
  • Arbeitsplatzsicherung nur bis Ende 2018
  • keinerlei Schutz vor weiteren Werkverträgen

Einschüchterung und Ängste um den Arbeitsplatz sind ein  Vertragspartner für die Ergänzungsverträge bei C.H. Beck!
Im Laufe der Diskussion kam klar und eindeutig zum Ausdruck, dass die Beschäftigten wieder einen Tarifvertrag haben wollen und Verzichte, soweit unvermeidbar, per Tarifvertrag mit ver.di geregelt werden sollen. Unverkennbar war aber auch, dass die Angst um den  Arbeitsplatz ein ständiger Begleiter in der laufenden Diskussion ist. Ganz offensichtlich zeigten „die Gespräche mit den Führungskräften“ in den letzten Tagen Wirkung. Wenn die Angst um den Arbeitsplatz auch ein Vertragspartner der Geschäftsleitung ist, man darauf auch noch stolz ist, dann ist es weit gekommen mit der Beck’sche!

Gotteslob – Die neue Lutherbibel - Tarifflucht!
2013 gab es das Zusammentreffen der Produktion des Gotteslobes, des Scheiterns der Tarifverhandlungen für die Druckerei durch die kompromisslose Haltung der Geschäftsleitung und des 250-jährigen Firmenjubiläums.

2016 geht erneut ein kirchlicher Großauftrag an die Druckerei C.H. Beck. Diesmal die neue Lutherbibel, die anlässlich des Lutherjahres 2017 in Nördlingen gedruckt wird.
Das Erscheinen dieser neuen Lutherbibel soll der Höhepunkt des Lutherjahres 2017 werden. Am Donnerstag, 16. Juni 2016 soll der Start des Druckes in Anwesenheit des Landesbischofs und EKD Vorsitzenden Prof. Dr. Bedford-Strohm erfolgen.
 
Brief an den Landesbischof und EKD-Vorsitzenden Prof. Dr. Bedford-Strohm
Mit dem aktuellen Hinweis auf die Tarifflucht, auf massive Einkommensverluste und Ängste der Beschäftigten um den Arbeitsplatz wendet sich die Gewerkschaft ver.di als Arbeitnehmervertretung an den Landesbischof der Evangelischen-Lutherischen Kirche in Bayern und EKD-Vorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm und bittet hier um Unterstützung. Es geht darum, dass die betroffenen Beschäftigten mit Würde, Respekt und Fairness behandelt werden. Dies schließt auch einen Tarifvertrag mit ein.



Samstag, 11. Juni 2016

2011-2016: 5 Jahre Zusatzverträge - eine Chronik der Schande! Teil II


 
Nach den positiven Urteilen am Arbeitsgericht wollten im Januar 2013 weitere Mitarbeiter ihre Zusatzverträge gerichtlich anfechten. Daraufhin legte die Geschäftsleitung den Beschäftigten einen neuen „Zusatzvertrag 2“ vor, in dem die Mitarbeiter auf juristische Schritte verzichten und dafür mit einer zusätzlichen Entgelterhöhung von 2,8% „entschädigt“ werden (2,5% und 2,8%).


Unter dem Druck der Beschäftigten erklärte die Arbeitgeberseite im Frühjahr 2013 ihre Bereitschaft mit ver.di über einen Haustarifvertrag für die Druckerei zu verhandeln. Obwohl ver.di und die Belegschaft hier zu Kompromissen bereit waren, ließ der Verleger diese Tarifverhandlungen nach elf Verhandlungsrunden im Juli 2013 scheitern.


 
Nachdem das Jubiläumsjahr 2013 (250 Jahre C.H. Beck) vorüber war, verschärften Unternehmens- und Geschäftsleitung ihre Gangart gegenüber den Beschäftigten der Druckerei.

Hier ein kurzer, keineswegs vollständiger Überblick:
  • 2014-2016 massive Werksvertragsvergabe von Buchbindereitätigkeiten (Falzmaschinen, Sammelhefter, Adressierung, Fadenheftung)
  • Januar 2015 Beitritt in die OT-Mitgliedschaft (ohne Tarifbindung) des Arbeitgeberverbandes der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie
  • 2015 Abzug der gesamten Zeitschriftenproduktion in der Weiterverarbeitung am Standort Nördlingen
  • 2015 Schließung des Korrektorats und des Korrekturversands
  • 2015 Kündigung des Überleitungstarifvertrags von 2008 für  Buchbinderei/Versand; Verhandlungen über einen neuen Überleitungs-TV ließ die Arbeitgeberseite scheitern


2016 Kündigung des Anerkennungstarifvertrags für die Buchbinderei und Versand von 2008 zum 31.10.2016. Zusagen des Chefs der Nördlinger Druckerei Dr. Kranert an die Beschäftigten, dass dieser Tarifvertrag nicht gekündigt wird, sind ganz offensichtlich wertlos.

Permanenter, schleichender Personalabbau in unterschiedlichen Bereichen; neuerdings besonders beliebt: verhaltens- und personenbedingte Kündigungen (z.B. wegen Krankheit), siehe Post vom 17.04.2016.

Systematische Senkung des Eingruppierungsniveaus bei Neueinstellungen und neuerdings auch bei langjährigen Beschäftigten

 

Behinderung der Betriebsratsarbeit (u.a. auch durch inszenierte flashmob-Aktionen durch Teile der erfolgreich gespaltenen Belegschaft)

Obwohl sich pausenlos Unternehmensberatungen die Klinke in die Hand geben, wird konsequent auf die Maßnahmen verzichtet, die die Zukunft der Druckerei sichern könnten: Modernisierung des Betriebes durch zukunftsorientierte Investitionen, Optimierung der betrieblichen Prozesse und Verringerung des Wasserkopfes der das Betriebsergebnis mit seinen umgelegten Kosten stranguliert (nichtsdestotrotz werden immer noch schwarze Zahlen geschrieben – ein Zeichen, dass der Betrieb im Kern gesund ist!).
 
Jetzt warten wir schon seit 2012. Wann soll's denn endlich losgehen...?
 
Und und und …

Die Perspektive der Belegschaft kann nur sein:

Überwindung der Spaltung und Rückkehr zur Geschlossenheit!

Den bisher nur zaghaft geführten Kampf gegen dieses ausbeuterische Verhalten wieder aufgreifen und intensivieren!

Gemeinsam kämpfen für eine Rückkehr zur Tarifbindung!

 

Noch ein Hinweis zu Kommentaren:
Als Blogredaktion sind wir der Auffassung, dass jeder, entsprechend dem Grundgesetz das Recht hat, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten. 
Das Gesetz sagt aber auch, dass ehrverletzende oder beleidigende Äußerungen nicht Inhalt eines Posts und/oder Kommentars sein dürfen. Bitte achtet darauf!


Dienstag, 7. Juni 2016

Tarifflucht und Ergänzungsverträge!


 
Ich werde den Anerkennungstarifvertrag für die
Buchbinderei und den Versand nicht kündigen…
Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern…

Geschäftsleitung trägt Tarifkonflikt wieder einmal in die Familien!

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
 
die Geschäftsleitung wendete sich nun auch in einem Mitarbeiterbrief vom 3. Juni 2016 an alle Beschäftigten der Buchbinderei und dem Versand und deren Familien. Die Geschäftsleitung lässt nichts unversucht, um die Beschäftigten weitern zu Verunsichern und trägt diese betriebliche Tarifauseinandersetzung auch in die Familien. Ziel solcher Schreiben an die Beschäftigten und deren Familien ist es, Menschen zu verunsichern, Ängste zu schüren und die gesetzliche Arbeitnehmervertretung und die Gewerkschaft in Misskredit zu bringen.

Solche Schreiben der GL oder Konzernleitung an die Mitarbeiter und deren Familien haben bei C.H. Beck traurige Tradition und sind ein Mittel, den Druck auf die Beschäftigten und deren Familien weiter zu erhöhen.

Wie auch nicht anders zu erwarten war, sucht die GL die Fehler bzw. den Schuldigen nicht in den eigenen Reihen. Vielmehr müssen wieder einmal Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Managementfehler,  schlechtes Krisenmanagement oder vielleicht auch gar Uneinigkeit in der Chefetage herhalten.  In dem Mitarbeiterbrief werden bewusst oder wider besseren Wissens Behauptungen aufgestellt bzw. falsch dargestellt, die der Richtig- und Klarstellung bedürfen.

Löhne und Arbeitszeiten
Bis zum Jahr 2008 unterlagen die Buchbinderei und der Versand den Tarifverträgen der Druckindustrie. Im Jahre 2008 wechselte die Buchbinderei und der Versand in die deutlich schlechteren Tarifverträge der Papierverarbeitung. Verluste bis zu 700 Euro/Monat wären die Folge gewesen. Auch bereits damals übte die GL massiven Druck auf die Beschäftigten aus. Man drohte sogar mit der Schließung bzw. Verlagerung der ganzen Buchbinderei. Trotz aller Gegensätze einigte sich ver.di mit der damaligen GL auf einen Überleitungstarifvertrag, der regelte, dass sich die Einbußen einigermaßen in Grenzen hielten.
Möglich war dieser Überleitungstarifvertrag aber in 2008 nur, weil die Beschäftigten der Buchbinderei und Versand zusammengehalten haben und sich auch damals durch solche Attacken der GL nicht haben einschüchtern lassen.

Dieser Überleitungstarifvertrag wurde nun von der GL zum 31.12.2015 gekündigt. Deshalb gibt es noch auch Altregelungen für ehem. Beschäftigte, die bereits 2008 in der Beck’sche beschäftigt waren.

Falsch ist die Behauptung der GL, dass es keine Buchbinderei mehr mit einer 35-Stunden-Woche gibt.

Die überwiegende Zahl der Beschäftigten in der Druckerei arbeiten deshalb 38,75 Stunden (vorher 35 Stunden), weil die GL in 2011, durchaus vergleichbar mit der heutigen Situation, den Beschäftigten in 2011 Zusatzverträge abgenötigt hat. Die Androhung mit dem Verlust des Arbeitsplatzes war bereits in 2011 ebenfalls ein gängiges Mittel, die Beschäftigten „weichzuklopfen“.  Hinzu kamen Versprechungen, wie z. B. ein Neubau im Werk II, auf deren Versprechungen die betroffenen Kollegen heute noch immer vergeblich warten. Gemachte Zusagen wurden also bis heute nicht eingehalten!
 
Erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang auch, auch, dass die damalige GL in 2011 die Beschäftigten informierte, dass 80% der Beschäftigten die Verträge unterschrieben haben.
Das Arbeits- wie auch das Landesarbeitsgericht haben das Auszählungsergebnis der GL der Abstimmung im Nachgang für nicht rechtens erklärt.

Die Geschäftsleitung hat Vereinbarungen mit einer 38- und 37-Stunden-Woche vorgelegt. Zum einen fehlten wichtige Punkte und gemachten Zusagen, welche die GL mündlich gegenüber den Beschäftigten bzw. der Bubi-Arbeitsgruppe gemacht hatte, fanden sich in der Vereinbarung der GL nicht wieder.

Im Klartext: Wesentliche Punkte dieser Zusagen wurden nach Aussagen der Beschäftigten von der GL nicht berücksichtigt.  Z. B. die Punkte: Bolero-Trendbinder und Werkverträge, Arbeitszeitregelung 2 Std. unbezahlt) mit ver.di, Sonderzahlungen, Zuschlagsregelungen, gesetzliche Nachwirkung, usw.
 
Deshalb übergab ver.di im Auftrag der Beschäftigten auf der Betriebsversammlung am 25, Februar 2016 Dr. Kranert eine Vereinbarung u. a. mit einer 37-Stunden-Woche und den von den Beschäftigten geforderten Punkten. Dies alles lehnte Dr. Kranert bereits in der Betriebsversammlung ab (nachzulesen: www.chbeck-verdi.blogspot.vom Post vom 26.02.2016).
 

Verhandlungen und Hinhaltetaktik
 
  • 02.09.2015: Entwürfe der Tarifverträge gehen an GL
  • 10.09.2015: Erste Verhandlungsrunde endete nach 45 Minuten durch die GL
  • 20.10.2015: Zweite Verhandlungsrunde geplant, abgesagt durch GL
  • 20.11.2015: Zweite Verhandlungsrunde
  • 11.12.2015: Dritte Verhandlungsrunde
  • 14.01.2016: Infoversammlung mit den Beschäftigte; diese stimmen darüber ab,  dass die vorgelegte Vereinbarung der GL vom 11.12.15 nicht akzeptiert wird.
 
Das waren nun nach Auffassung der Arbeitgeberseite 13 Monate Verhandlungen und die Hinhaltetaktik von ver.di. Beurteilt nun selbst, wer hier eine Verzögerungs- und Hinhaltetaktik angewandt hat.

Wirtschaftliches Gutachten
Zum einen ist die Gutachterin keine ver.di Gutachterin. Im Gegenteil, die GL war voll des Lobes über die Kompetenz der Gutachterin. Es ist durchaus nicht unüblich, dass wenn von den Beschäftigten Verzichte gefordert werden, dass ein wirtschaftliches Gutachten über den Betrieb erstellt wird und prüft, ob diese notwendig sind. Erst nach langer Weigerung erlaubte dies dann die GL ein Gutachten für die komplette Druckerei.
Das Gutachten stellte in aller Kürze fest, dass die Druckerei in Nördlingen weiterhin schwarze Zahlen schreibt. Aufgrund dem hohen Anteil von betrieblichen Umlagen, insbesondere auch dem  Overhead, kommt die Buchbinderei erst nach diesem enormen hohen Kostenblock in rote Zahlen. Wir wollten, dass das Gutachten oder wenigstens Teile des Gutachtens den Beschäftigten vorgestellt wird, was uns durch die GL nicht gestattet wurde. Übrigens in 2011 wurden Teile des damaligen Gutachtens im Klösterle den Beschäftigten, im Beisein von Dr. Hans Dieter Beck vorgestellt.
 

Kündigung Anerkennungstarifvertrag
Ins absolute Reich der Märchen und Fabeln gehört auch die Behauptung der GL, dass ver.di Sekretär Rudi Kleiber die GL gezwungen hat den Anerkennungstarifvertrag zu kündigen.
Tatsache ist aber, dass der Chef der Druckerei Dr. Kranert mehrmals gegenüber den Beschäftigten, dem Betriebsrat und ver.di ausdrücklich erklärt hat, diesen Tarifvertrag nicht zu kündigen. Das ist somit ein glatter Wortbruch des Chefs der Nördlinger Druckerei.

In der heutigen Zeit scheint es für Arbeitgeber  normal zu sein, sich nicht mehr an Verträge halten zu müssen bzw. diese zu kündigen. Mit erheblichem Druck werden aus unserer Sicht Beschäftige genötigt,  ihre tariflichen Rechte aufzugeben. Dieses radikale Vorgehen der GL ist bedauernswert, da ver.di immer für Verhandlungen zur Verfügung stand. Wir müssen und werden weiter für existenzsichernde Tarifverträge kämpfen.

Rudi Kleiber
Ver.di Augsburg

Einladung zur  
Mitglieder- und Informationsversammlung
am Freitag, 10. Juni 2016 – 17.15 Uhr
Goldener Schlüssel, Augsburger Str. 24, Nördlingen
 
Thema:
  • Rechtsfolgen bezüglich der geltenden Tarifverträge
  • Was ist bei den Ergänzungsverträgen zu beachten?
  • Einzelfragen
Verfasser/Autoren: unbekannt
Der Kriminalroman "Der Dachstuhl brennt" (liegt in der Beck'sche kostenlos aus) ist bedauerlicherweise schlampig recherchiert und beinhaltet eine Anzahl Halb- und Unwahrheiten. Andererseits werden hier Fakten, wie Effektivstundenlöhne und Aussagen über hohe Verluste der Buchbinderei veröffentlicht und kommentiert, die üblicherweise der Geheimhaltung unterliegen. Stellt sich die Frage: Kommen die Verfasser/Autoren gar selbst aus dem Führungskreis der Druckerei oder sind sie Auftraggeber dieses Kriminalromans?
Immer offenkundiger wird, dass der Geschäftsleitung in den Diskussionen mit den Beschäftigten die sachlichen Argumente immer mehr ausgehen. Das letzte Mittel sind ganz offensichtlich nur noch Drohungen mit Arbeitsplatzverlust und weiteren Werkverträgen!


Samstag, 4. Juni 2016

Dr. Kranert: Der Dachstuhl (der Beck’sche) brennt…


Verfasser/Autoren: unbekannt
Der Kriminalroman "Der Dachstuhl brennt" (liegt in der Beck'sche kostenlos aus) ist bedauerlicherweise schlampig recherchiert und beinhaltet eine Anzahl Halb- und Unwahrheiten. Andererseits werden hier Fakten, wie Effektivstundenlöhne und Aussagen über hohe Verluste der Buchbinderei veröffentlicht und kommentiert, die üblicherweise der Geheimhaltung unterliegen.
Stellt sich die Frage: Kommen die Verfasser/Autoren gar selbst aus dem Führungskreis der Druckerei oder sind sie Auftraggeber dieses Kriminalromans?

Geschäftsleitung will sich endgültig von den Tarifverträgen in Nördlingen verabschieden - Die Wunderwaffe der Geschäftsleitung: „Ergänzungsverträge“

In einer Mitarbeiterversammlung am Freitag, 3. Juni ließ der Chef der Nördlinger Druckerei, Dr. Kranert die Katze aus dem Sack. Nach seinem Willen sollen Tarifverträge für die Druckerei C.H. Beck, 3 Jahre nach dem 250jährigen Firmenjubiläum, endgültig der Vergangenheit angehören!

Unsere Mitarbeiter sind gute Leute!  Wir schätzen ihre Arbeit! Wir lügen Sie nicht an!
Die Druckerei bietet sehr gute Arbeit! Unsere Mitarbeiter verdienen richtig gutes Geld!
Den Wunsch der Beschäftigten nach einem Tarifvertrag lehnt Dr. Kranert jedoch ab. Dafür kommt es jetzt zu  Ergänzungsverträgen!

Wie nicht anders zu erwarten war, sucht man die Fehler bzw. den Schuldigen nicht in den eigenen Reihen, sondern muss wieder einmal die Gewerkschaft für Managementfehler und schlechtes Krisenmanagement in den eigenen Reihen herhalten.
 
Richtig ist, dass die Geschäftsleitung Vereinbarungen mit einer 37- und 38-Stunden-Woche vorgelegt hat, allerdings nicht auf Basis der gemachten Zusagen, welche gegenüber den Beschäftigten bzw. der Bubi-Arbeitsgruppe gemacht wurden.

Tarifverträge mit ver.di wird es nach der Aussage von Dr. Kranert nicht geben. Das „neue Zauberwort“ in der Beck’sche heißt jetzt Ergänzungsverträge. 2011 waren es noch Zusatzverträge. Ganz offensichtlich ist der Begriff Zusatzverträge seit 2011 das Unwort der Beck’sche.  

Die Inhalte der neuen Ergänzungsverträge sollen laut GL u. a. sein:
  • Erhöhung der Wochenarbeitszeit um 3,75 Std. pro Woche, unbezahlt
  • Reduzierung des Weihnachtsgeldes 70/60%; Urlaubsgeld 30% 
  • Im Gegenzug für die unbezahlte Arbeitszeit, das reduzierte Weihnachts- und Urlaubsgeld erhalten die Beschäftigten Lohnerhöhungen zum 01.01.2017 von 3%, und jeweils zum 01.07.2018 und 2019 von 2%.
  • Arbeitsplatzsicherung bis Ende 2018
  • Einige Werkvertrags-Aggregate können wieder zurückgeholt werden

Dabei ergeben sich u. a. folgende Fragen:
  • Wie erfolgt die Verteilung der 3,75 Stunden Mehrarbeit in der Woche?
  • Wie hoch sind die Verzichte beim Weihnachts- und Urlaubsgeld?
  • Wie sieht die Arbeitsplatzsicherung bis Ende 2018 konkret aus?
  • Wie lange ist die Laufzeit der Ergänzungsverträge bzw. der Verzichte?
  • Welche Aggregate per Werkvertrag kommen zurück? Zu welchem Zeitpunkt?
  • Wie sieht die konkrete Zusage der Rückführung der Werkverträge aus?
  • Bleiben die Stundenlöhne gleich oder werden diese aufgrund der Arbeitszeiterhöhung reduziert?
Offene Fragen, die die GL in der nächsten Woche, in den Gruppengesprächen sicherlich zur Zufriedenheit aller beantworten wird und in den Ergänzungsverträgen berücksichtigt werden.

In 2011 hat die damalige Geschäftsleitung trotz massivem Druck (Arbeitsplatzverlust) auf die Beschäftigten und Versprechungen, die wichtigsten Versprechungen sind bis heute noch nicht erfüllt, ihre vorgegebene Zustimmungsquote nicht erreicht bzw. wurde das veröffentlichte Zustimmungsergebnis der Geschäftsleitung zu den Zusatzverträgen vom Arbeitsgericht Augsburg und auch vom Landesarbeitsgericht München für nicht rechtens erklärt.

Vergleichbare Situation wie in 2011 - Druck auf Beschäftigte wird verstärkt!
Der Druck auf die Beschäftigten wird seitens der Führungskräfte, insbesondere durch Bereichs- und Personalleitung massiv verstärkt. Abgruppierungen, massive Einkommensverluste und Ängste um den Arbeitsplatz sind ein Mittel, welches in solchen Situationen in der Beck’sche gerne eingesetzt wird, so Rudi Kleiber.

Der Druckereileiter und ehem. Bertelsmann Manger Dr. Kranert weiß sehr wohl, dass sich Beschäftigte ohne sichere Tarifverträge wesentlich besser „lenken und dirigieren lassen“ als unter dem Schutz von Tarifverträgen!

ver.di-Beck Blog aktuell:
Geschäftsleitung trägt Tarifkonflikt mit Brief in die Familien!
Ausführliche Richtig- und Klarstellung folgt.

Bitte Termin vormerken:
10. Juni 2016, 17.15 Uhr
Info-Versammlung: Ergänzungsverträge 
Einladung folgt!

Euere Blog Redaktion



 
 

Freitag, 3. Juni 2016

Druckereileitung verweigert Tarifgespräche für Buchbinderei und Versand – passt diese Verweigerungshaltung ins 21. Jahrhundert?



In keinster Weise nachvollziehbar war für die Beschäftigten der Buchbinderei und des Versands die ablehnende Haltung der Geschäftsleitung, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die Tarifgespräche wieder aufzunehmen.

In einem Artikel der Rieser Nachrichten vom 11. Mai 2016 äußerte sich der Druckereileiter Dr. Kranert noch ganz anders bzw. wie folgt:

„Natürlich bestehe seinerseits weiterhin Gesprächsbereitschaft mit der Gewerkschaft“.
 


 Resolution der Streikenden an die Nördlinger Druckereileitung!

Als Antwort auf die Verweigerungshaltung der Geschäftsleitung, verfassten die streikenden Beschäftigten folgende Resolution, die alle Teilnehmer unterzeichnet haben.

Im Wortlaut lautet diese:
 
Sehr geehrter Herr Dr. Kranert, sehr geehrter Herr Zoller,
wir, die Beschäftigten der Buchbinderei und des Versands, fordern Sie auf, mit ver.di unverzüglich in Tarifverhandlungen einzutreten. Grundlage dieser Verhandlungen sind die übergebenen Vereinbarungen, die Sie Ende Februar 2016 von Herrn Kleiber auf der Betriebsversammlung überreicht bekommen haben. Geben Sie bitte Herrn Kleiber bis Freitag, 3. Juni 2016 bis 10 Uhr Bescheid! Wir wollen Tarifverträge und keine Einzel- oder Zusatzverträge!
 
Unterzeichnet wurde die Resolution von allen Streikenden.
 


„Wiedemann“ Tarifvertragsgesetz:

Es ist unstreitig, dass eine tariffähige Arbeitnehmervereinigung (Gewerkschaft) stets vorliegt, wenn diese den Abschluss von Tarifverträgen kampfweise erzwingen will und hierzu aufgrund ihrer Organisationsstärke auch in der Lage ist.
 
Ist ein Tarifvertrag wirksam gekündigt (beendet durch OT-Mitgliedschaft des Arbeitgebers), so ist ein Arbeitskampf für einen neuen Tarifvertrag (eventuell auch mit dem gleichen Inhalt) zulässig.

 Nur Zusammenhalt und Geschlossenheit

sichern Tarifverträge!
 
 
 

 

Donnerstag, 2. Juni 2016

Warnstreik geht weiter!


Druckereileitung verweigert Tarifgespräche!

In der heutigen Streikversammlung erreichte die Beschäftigten die Nachricht der Nördlinger Druckereileitung, dass die Geschäftsleitung sich weigert, mit ver.di die Tarifgespräche aufzunehmen. Stattdessen favorisiert die Druckereileitung Gespräche mit den Beschäftigten.

Was soll das bringen, war die einhellige Reaktion der streikenden Kolleginnen und Kollegen. Was sollen Gespräche, wenn uns Tarifverträge verweigert werden, wenn letztendlich die Konsequenz dann Zusatz- bzw. neue Einzelarbeitsverträge sind. Im Übrigen laufen diese Gespräche der Geschäfts- und Bereichsleitung schon seit Wochen und herausgekommen ist, dass uns die Geschäftsleitung zum Dank dafür, auch noch den letzten Tarifvertrag am Druckstandort Nördlingen gekündigt hat, so der Tenor der Streikenden.


In einem Artikel der Rieser Nachrichten vom 11. Mai 2016 äußerte sich der Druckereileiter Dr. Kranert noch ganz anders bzw. wie folgt: „Natürlich bestehe seinerseits weiterhin Gesprächsbereitschaft mit der Gewerkschaft“.
 
 
Resolution der Streikenden an die Nördlinger Druckereileitung!
Als Antwort auf die Verweigerungshaltung der Geschäftsleitung, verfassten die streikenden Beschäftigten folgende Resolution, die alle Teilnehmer unterzeichnet haben.

Im Wortlaut lautet diese:
 
Sehr geehrter Herr Dr. Kranert, sehr geehrter Herr Zoller,
wir, die Beschäftigten der Buchbinderei und des Versands, fordern Sie auf, mit ver.di unverzüglich in Tarifverhandlungen einzutreten. Grundlage dieser Verhandlungen sind die übergebenen Vereinbarungen, die Sie Ende Februar 2016 von Herrn Kleiber auf der Betriebsversammlung überreicht bekommen haben. Geben Sie bitte Herrn Kleiber bis Freitag, 3. Juni 2016 bis 10 Uhr Bescheid! Wir wollen Tarifverträge und keine Einzel- oder Zusatzverträge!
Unterzeichnet wurde die Resolution von allen Streikenden.



Streikverlängerung bis Freitag, 3. Juni 2016
Aufgrund dieser Verweigerungs-  und Blockadehaltung der Geschäftsleitung, votierten die streikenden Kolleginnen und Kollegen für eine Verlängerung des Warnstreiks bis Freitag, 3. Juni, 5.00 Uhr. Dieses Verhalten  des Arbeitsgebers lässt jegliche Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten vermissen, ist in keinster Weise für eine leistungsorientierte Belegschaft vertret- und nachvollziehbar.
 


„Wiedemann“ Tarifvertragsgesetz:

Es ist unstreitig, dass eine tariffähige Arbeitnehmervereinigung (Gewerkschaft) stets vorliegt, wenn diese den Abschluss von Tarifverträgen kampfweise erzwingen will und hierzu aufgrund ihrer Organisationsstärke auch in der Lage ist.

Ist ein Tarifvertrag wirksam gekündigt (beendet durch OT-Mitgliedschaft des Arbeitgebers), so ist ein Arbeitskampf für einen neuen Tarifvertrag (eventuell auch mit dem gleichen Inhalt) zulässig.

Nur Zusammenhalt und Geschlossenheit
sichern Tarifverträge!