Kirchen rufen
gemeinsam zu Betriebsratswahlen auf/ "Arbeit muss den Bedürfnissen der
Menschen gerecht werden"
Zu den Betriebswahlen vom 1. März bis zum
31. Mai 2014 rufen die katholische und
die evangelische Kirche in Deutschland auf. "
Was wir heute brauchen, ist eine neue
Debatte darüber, wie die Arbeit humaner gestaltet werden kann. Die Arbeit muss
wieder stärker den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden", fordern der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch,
und der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD),
Dr. h.c. Nikolaus Schneider, in einem gemein-samen Aufruf. Damit dies möglich
werde, engagierten sich die Kirchen gemeinsam mit den gewählten
Arbeitsnehmervertretungen in den Betrieben für eine solidarische und gerechte
Arbeitswelt.
Die künftigen Herausforderungen für die
Arbeit der Betriebsräte werden von den Veränderungen der Erwerbsarbeit
vorgegeben, heißt es in dem Aufruf weiter. "Unsere Arbeitswelt hat heute
zwei Gesichter: Auf der einen Seite gibt die gestiegene Beschäftigungsrate den
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Sicherheit und ermöglicht vielen ein gutes
Einkommen." Auf der anderen Seite aber habe die gute wirtschaftliche
Entwicklung ihren Preis: "Der Druck auf die Beschäftigten nimmt weiter zu.
Leistungsverdichtung und Mehrarbeit sind zu ständigen Begleitern der heutigen
Erwerbsarbeit geworden.
Die Folgen von permanenter Überforderung und
Leistungsdruck äußern sich insbesondere in der Zunahme psychischer Erkrankungen,
einer Entwicklung, die in den letzten Jahren zum Teil alarmierende Ausmaße
erreicht hat", schreiben Erzbischof Zollitsch und der EKD-Ratsvorsitzende.
Sie fügen hinzu: "Um das Ziel einer Humanisierung
der Arbeit auf den Weg zu bringen, braucht es starke Interessensvertretungen in
den Betrieben".
Pressestelle der EKD