Nach der Entscheidung der Geschäftsleitung in
Nördlingen und der Unternehmensleitung in München den kompletten Bereich der
Fachzeitschriften des C.H. Beck Verlages künftig nicht mehr am Standort durch
die Buchbinderei der hauseigenen Druckerei herstellen zu lassen, folgt der
unverzüglich nächste Schritt, um die Stammbelegschaft weiter auszudünnen.
Als Nächstes werden die Fadenheftung und die
dazugehörige Zusammentragmaschine, in die erst vor zwei Jahren investiert
wurde, über einen Werkvertrag an einen Dienstleister vergeben werden.
Tariferhöhung in der Buchbinderei wird auf
übertarifliche Zulage angerechnet!
Die am 1. Dezember 2014 fällige Tariferhöhung von 2,4 Prozent wird auf die übertariflichen Zulagen
(Besitzstand aus dem Haustarifvertrag von 2008) der Beschäftigten angerechnet. Dies
ist rechtlich möglich, weil die Anrechnung dieser Besitzstandsregelung nur bis
zum 30.06.2014 im Tarifvertrag geschützt war.
In Anbetracht der Vielzahl von Überstunden und Sonderschichten
der letzten Wochen und Monate – u.a. im Zusammenhang mit der Produktion des
„Gotteslobs“ – muss jetzt die Verrechnung der Lohnerhöhung mit den bestehenden
Zulagen wie ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten wirken. Was sind angesichts dieses Schrittes die billigen Lobesworte wert, die Geschäftsleitung und Führungskräfte so freigebig verteilen? Genau: einen Dreck!
Tarifliche 35-Stunde-Woche in Bubi soll geknackt
werden!
Im Rahmen der Tarifverhandlungen 2013 wurde von der
Geschäftsleitung der Tarifvertrag für die Buchbinderei und den Versand bis
31.12.2015 verlängert. Trotzdem wurde den Beschäftigten jetzt von der Geschäftsleitung
angekündigt, dass die Arbeitszeit auf 38,75 Stunden in der Woche verlängert
werden und noch weiter flexibilisiert werden soll.
Klar ist, dass dieser Tarifvertrag frühestens zum
31.12.2015 gekündigt werden kann. Abweichungen sind nur zwischen den
Tarifvertragsparteien möglich. Dies ist der wesentliche Unterschied zu der
Tarifflucht im Frühjahr 2011 und den daraus folgenden Zusatzverträgen.
Nach dem groß gefeierten Jubiläum 250 Jahre C.H.
Beck, stehen nun auf der Agenda von Unternehmensleitung und
Geschäftsleitung:
Lohndumping, Reduzierung der
Stammbelegschaft und die Ausweitung der prekären Beschäftigung.
Ist das nicht eine tolle Advents-
und
Weihnachtszeit bei C.H. Beck…