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Dienstag, 27. Juni 2017

Prekäre Beschäftigung - Werkverträge, Befristungen und Leiharbeit


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

heute stellen wir Euch das nächste Seminar aus dem ver.di-Bildungsprogramm für die Mitglieder vor.
Nähere Infos finden sich auch unter www.verdi-bildungsportal.de.

Zur 
Erinnerung:
ver.di hat für die Mitglieder ein umfangreiches Bildungsprogramm, meist kostenlos und meist mit Fahrtkostenzuschuss.
Prekäre Beschäftigung -
Werkverträge, Befristungen und Leiharbeit

Hintergründe, Auswirkungen und gewerkschaftliche Handlungsmöglichkeiten 
vom 22.09.2017 bis 24.09.2017 in Brannenburg 
Beginn: Freitag um 18:00 Uhr
Ende: Sonntag nach dem Mittagessen
Veranstaltungsnummer: BA 03170922 12 

Teilnahmegebühr für Nicht-Mitglieder: € 189,00 
(für ver.di Mitglieder aus Bayern trägt der
ver.di Landesbezirk die Teilnahmegebühr)

Kooperationsseminar von ver.di Bayern und dem ver.di Bildungszentrum Brannenburg. 
 *Bitte beachten: für dieses Seminar entstehen für Nicht-Mitglieder abweichende Kosten im Vergleich der anderen Seminare. 
Bitte richtet eure Anmeldung an das Bildungszentrum Brannenburg und verwendet das Anmeldeformular auf Seite 20. 

Unsichere Beschäftigungsverhältnisse haben in den letzten Jahren stark zugenommen. So hat sich die Anzahl der Leiharbeitnehmer_innen in den letzten Jahren fast verfünffacht, während sich der Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse im selben Zeitraum nahezu verdoppelt hat. Viele Unternehmen weichen aufgrund neuer Regulierungen für die Leiharbeit auf die Vergabe von (Schein-) Werkverträgen aus.


Allzugern wälzen Geschäftsleitungen das unternehmerische Risiko auf die Beschäftigten ab. Die Unternehmen befreien sich so von ihrer Verantwortung gegenüber den ArbeitnehmerInnen und verschaffen sich Freiräume auf Kosten der Beschäftigen. Denn wenn es konjunkturell wieder bergab geht, stehen Werkvertragsnehmer und LeiharbeiterInnen wie schon bei der letzten Krise schutzlos da. Sie werden die ersten sein, die gehen müssen.

Welche Argumente und Mittel haben die Gewerkschaften gegen diese Entwicklung zu kämpfen?


  • Was ist prekäre Beschäftigung?
  • Werkverträge, Befristungen und Leiharbeit - was sind die Unterschiede?
  • Hintergründe und Ursachen prekärer Beschäftigung
  • Folgen für Beschäftigte, Gewerkschaften und Gesellschaft
  • Handlungsmöglichkeiten für Gewerkschaften 
 
 

Sonntag, 30. Oktober 2016

253 Jahre C.H. Beck – Tarifvertrag Good Bye

Traurig, beschämend – aber leider eine wahre Geschichte!

Gut 5 Jahre nach der ersten Tarifflucht (und massiven Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen) der Druckerei in den Abteilungen Verwaltung, Satz und Druck und drei Jahre nach dem großartigen 250- jährigen Verlagsjubiläum, haben die Unternehmensleitung in München, sowie die Geschäfts- und Bereichsleitung der Buchbinderei in Nördlingen erneut allen Grund zum Feiern. Zum 1. November verliert der Druckstandort bzw. verlieren die Beschäftigten in Nördlingen ihren letzten noch gültigen Tarifvertrag. Das heißt: die Beschäftigten bezahlen einmal mehr die Kosten der Feier in der Chefetage.

Deshalb bedankte sich verständlicherweise der Interims-Chef der Druckerei, Ernst Zoller auf der letzten Mitarbeiterversammlung bei allen Beschäftigten, die die Ergänzungsverträge unterschrieben haben. Es sei eine gute und richtige Entscheidung gewesen, zur Sicherung der Arbeitsplätze. Auch die Kunden der Druckerei wüssten die Verzichte der Mitarbeiter zu schätzen, so Ernst Zoller.

Die „gute und richtige Entscheidung“ zum 01.11.2016 lautet u. a. wie folgt:
  • 3,75 Stunden unbezahlte Mehrarbeit pro Woche, verbunden mit einer Absenkung der Stundenlöhne um 10,8% (gleichbedeutend mit einer entsprechenden Reduzierung der Erschwerniszuschläge)
  • Reduzierung des Urlaubsgeldes um 20%
  • Reduzierung des Weihnachtsgeldes um 25% in 2016, um 35% ab 2017

Mit Druck, dem Schüren von Ängsten um die Arbeitsplätze, Kündigungen und dem Gespenst weiterer Werkverträge haben die Geschäfts- und Bereichsleitung den Boden für die Unterzeichnung der neuen Ergänzungsverträge bereitet.
Übereinstimmend bestätigten die Beschäftigten, dass in den Gruppen- und Einzelgesprächen immer wieder die sattsam bekannten Schlagworte wie: „Arbeitsplätze, Arbeitsplatzabbau und Werkverträge“ ins Spiel gebracht wurden und in den darauf folgenden Diskussionen die Runde machten. Auch die zahlreichen Kündigungen der letzten Monate taten ihr Übriges.

Realitätsverlust oder Wirklichkeit?
Gegenüber der Presse bestreitet Interims-Geschäftsführer Ernst Zoller die Vorwürfe und äußerst sich wie folgt: „Es war die freie Entscheidung der Mittarbeiter, ob sie den Vertrag unterschreiben“. „Dabei wurde kein Druck ausgeübt“.

Da redet sich einer die Welt schön!

Weitere Informationen unter:
http://www.augsburger-allgemeine.de/noerdlingen/Es-rumort-weiter-bei-C-H-Beck-id39429207.html?view=print

Keinerlei Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten!                                                       Ganz offensichtlich ist dies der neue Führungsstil, der im Beck Konzern Einzug gehalten hat. Der Mensch zählt wenig bis nichts, Kapital und Rendite sind alles! Die Konzernleitung in München sieht all dem tatenlos zu, ja ist vermutlich die treibende Kraft dahinter.

Ergänzungsverträge - Werkvertragsvergabe – weiterer Personalabbau!
Dass rund 80 Prozent der Beschäftigten von Buchbinderei und Versand die Ergänzungsverträge unterschrieben haben, hat auch damit zu tun, dass die Hoffnung der Beschäftigten groß war, dass damit mal Schluss mit der Arbeitsplatzvernichtung durch weitere Werkverträge ist.

Weit gefehlt! Die Warenannahme im Versand (Bergerstraße) soll künftig auch per Werkvertrag vergeben werden. Zwei langjährig Beschäftigte im Alter zwischen 56 und 61 Jahren und Betriebszugehörigkeiten von 35 und mehr Jahren stehen auf der „Roten Liste“ der Geschäftsleitung und haben nun die Wahl, ihre letzten Arbeitsjahre als Buchbindereihelfer im Schichtdienst zu verbringen oder die Kündigung zu erhalten. Rein zufällig, haben diese beiden Beschäftigten die massiven Verschlechterungen bzw. Ergänzungsverträge nicht unterschrieben.
Ein Trauerspiel, eine wahre Geschichte – traurig und beschämend!
 
 
 
 

Sonntag, 7. August 2016

Ära des Druckereileiters endet nach bereits knapp 3 ½ Jahren.



Die Bilanz aus Arbeitnehmersicht: ernüchternd und enttäuschend!

Die letzten Chefs der Traditionsdruckerei C.H. Beck hatten im Durchschnitt rund 15 ½ Jahre die Leitung der Druckerei inne. Nach nur knapp 3 ½ Jahren als Druckerleiter verlässt Dr. Kranert die Druckerei C.H. Beck und wechselt zum direkten Wettbewerber CPI. Mit Schreiben vom 22.07.2016 wurde Dr. Kranert inzwischen von seiner Tätigkeit freigestellt.

Von der Unternehmensleitung beweihräuchert und mit jeder Menge Vorschusslorbeeren bedacht, trat der neue Druckereileiter im Frühjahr 2013 sein Amt an. In der örtlichen Presse wurde der ehemalige Bertelsmann-Manager im April 2013 als herzerfrischend offen im Wesen und bestimmt in seinen Aussagen bezeichnet. So gab er sich dann auch auf seiner ersten Betriebsversammlung 2013. Thema dieser Betriebsversammlung war u. a.  die Tarifflucht der Druckerei und die den Beschäftigten abgenötigten Zusatzverträge. Die Rechtmäßigkeit dieser Zusatzverträge wurde bereits im Dezember 2012 durch das Arbeitsgericht Augsburg gekippt und in der Folge dann auch vom Landesarbeitsgericht München.

Geschäftsleitung vergibt Chance und lässt Verhandlungen platzen!
Nach Zustimmung des Verlegers Dr. Hans Dieter Beck zu Tarifverhandlungen mit ver.di, setzten nicht wenige Beschäftigte Hoffnungen in den neuen Druckereileiter, die Chancen für einen Haustarifvertrag mit ver.di zu nutzen, einheitliche Arbeitsbedingungen zu schaffen und den Betriebsfrieden wieder herzustellen.
In einem durchaus konstruktiven Spitzengespräch zwischen der Konzernleitung in München und ver.di, wurden Lösungswege erörtert und weitere Verhandlungen vereinbart. Aber bereits am 10. Juli ließ die Geschäftsleitung dann unvermittelt die Verhandlungen scheitern und setzte somit weiter auf Zusatzverträge und einzelvertragliche Regelungen. Ganz offensichtlich behielten hier die Scharfmacher auf Seiten der Konzernleitung die Oberhand!

Die Mutter aller Übel: Werkverträge
Begonnen hatte alles mit der Vergabe von einer Falzmaschine und einem Kleinklebebinder unter dem früheren Druckereileiter Hans Höhn.
Unter Dr. Kranert folgte dann die komplette Vergabe der Zeitschriftenproduktion (Sammelhefter, Beilageneinsteckmaschine und Adressierung) per Werkvertrag. In Folge die restlichen Falzmaschinen und Teile der Fadenheftung. Der Chef der Nördlinger Druckerei, Dr. Kranert, forcierte wie kein anderer Druckereileiter zuvor die Vergabe von Herzstücken der Produktion durch Werkverträge. Und immer deutlicher wurde, dass diese Werkverträge auch als entscheidendes Druckpotential gegenüber den Beschäftigten in der Buchbinderei dienen sollten!

Schleichender Personalabbau
Seit 2015 war auch erkennbar, dass Geschäfts- und Personalleitung im Personalabbau einen Schwerpunkt ihrer Arbeit sahen. Bisher haben schon 21 Beschäftigte aufgrund  personen- und verhaltensbedingter Kündigungen, die teilweise dann in Aufhebungsverträge umgeschönt wurden, ihren Arbeitsplatz verloren. Darunter viele MitarbeiterInnen mit Betriebszugehörigkeiten von 40 und mehr Jahren und einem Lebensalter von 55+ Jahren. Ganz offensichtlich hat man auch keinerlei Hemmungen, Beschäftigte die jahrzehntelang ihre Gesundheit in Schicht- und Nachtarbeit zu Markte getragen haben, hinauszuwerfen.

Kündigung der letzten Tarifverträge am Druckstandort Nördlingen
Inzwischen wurden die letzten in der Druckerei C.H.Beck geltenden Tarifverträge durch die Geschäftsleitung gekündigt (der Überleitungstarifvertrag zum 31.12.2015 und der Anerkennungstarifvertrag für Buchbinderei und Versand zum 31.10.2016).

Die fragwürdigen Methoden des Erfolgs –
wie der Weg für Ergänzungsverträge freigeräumt wurde
Mit massivem Druck auf die Beschäftigten, Arbeitsplatzängsten und der Drohung mit weiteren Werkverträgen haben Druckerei- und die Bereichsleitung der Buchbinderei  den Weg für die neuen Ergänzungsverträge „freigeräumt“.

  • 3,75 Stunden unbezahlte Mehrarbeit pro Woche (rund 165 Std./Jahr)
  • Absenkung der Jahresleitung auf 70% bzw. 60%
  • Absenkung des Urlaubsgeldes auf 30%
In diesem Umfeld und dieser Atmosphäre konnte jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin in Bubi und Versand „eine freie Entscheidung über Annahme des Ergänzungsvertrages treffen“. Denn, so die Führungskräfte des Unternehmens und der Buchbinderei: es wurde ja zu keinem Zeitpunkt Druck auf die Beschäftigten ausgeübt.

Aber: auch die abgepressten Zusatz- oder Ergänzungsverträge stehen unter der Einschränkung des Tarifvertragsgesetzes
Trotz unterschriebener Ergänzungs- oder Zusatzverträge – dies gilt für den kompletten Standort der Druckerei - können die Beschäftigten jederzeit einen Tarifvertrag fordern.
Denn ein (besserer) Tarifvertrag hat rechtlichen Vorrang vor einem Einzel- oder einem Ergänzungsvertrag und würde somit Anwendung finden und die Verzichte des Ergänzungsvertrages außer Kraft setzen.
Auch das Streikrecht ist durch die Ergänzungsverträge in keinster Weise für die Beschäftigten eingeschränkt. Es liegt somit bei den Beschäftigten selbst, wie lange sich Arbeitsbedingungen behaupten können, die nur über Druck, Angst und Arbeitsplatzverlust durchgesetzt wurden. Auf ein Unrechtsbewusstsein der Führungskräfte wird man hier vergeblich warten!

Ergebnis:
Tarifloser Standort Nördlingen bedeutet:
kollektives Betteln ist angesagt (so das Bundesarbeitsgericht).

Auf der letzten Betriebsversammlung bezeichnete ver.di-Sekretär R. Kleiber dies als die einmalige und erbärmliche Bilanz von rund 3 ½ Jahren Tätigkeit von Dr. Kranert als Leiter der C. H. Beck’schen Druckerei in Nördlingen.
 
 
 
 
 

Dienstag, 7. Juni 2016

Tarifflucht und Ergänzungsverträge!


 
Ich werde den Anerkennungstarifvertrag für die
Buchbinderei und den Versand nicht kündigen…
Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern…

Geschäftsleitung trägt Tarifkonflikt wieder einmal in die Familien!

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
 
die Geschäftsleitung wendete sich nun auch in einem Mitarbeiterbrief vom 3. Juni 2016 an alle Beschäftigten der Buchbinderei und dem Versand und deren Familien. Die Geschäftsleitung lässt nichts unversucht, um die Beschäftigten weitern zu Verunsichern und trägt diese betriebliche Tarifauseinandersetzung auch in die Familien. Ziel solcher Schreiben an die Beschäftigten und deren Familien ist es, Menschen zu verunsichern, Ängste zu schüren und die gesetzliche Arbeitnehmervertretung und die Gewerkschaft in Misskredit zu bringen.

Solche Schreiben der GL oder Konzernleitung an die Mitarbeiter und deren Familien haben bei C.H. Beck traurige Tradition und sind ein Mittel, den Druck auf die Beschäftigten und deren Familien weiter zu erhöhen.

Wie auch nicht anders zu erwarten war, sucht die GL die Fehler bzw. den Schuldigen nicht in den eigenen Reihen. Vielmehr müssen wieder einmal Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Managementfehler,  schlechtes Krisenmanagement oder vielleicht auch gar Uneinigkeit in der Chefetage herhalten.  In dem Mitarbeiterbrief werden bewusst oder wider besseren Wissens Behauptungen aufgestellt bzw. falsch dargestellt, die der Richtig- und Klarstellung bedürfen.

Löhne und Arbeitszeiten
Bis zum Jahr 2008 unterlagen die Buchbinderei und der Versand den Tarifverträgen der Druckindustrie. Im Jahre 2008 wechselte die Buchbinderei und der Versand in die deutlich schlechteren Tarifverträge der Papierverarbeitung. Verluste bis zu 700 Euro/Monat wären die Folge gewesen. Auch bereits damals übte die GL massiven Druck auf die Beschäftigten aus. Man drohte sogar mit der Schließung bzw. Verlagerung der ganzen Buchbinderei. Trotz aller Gegensätze einigte sich ver.di mit der damaligen GL auf einen Überleitungstarifvertrag, der regelte, dass sich die Einbußen einigermaßen in Grenzen hielten.
Möglich war dieser Überleitungstarifvertrag aber in 2008 nur, weil die Beschäftigten der Buchbinderei und Versand zusammengehalten haben und sich auch damals durch solche Attacken der GL nicht haben einschüchtern lassen.

Dieser Überleitungstarifvertrag wurde nun von der GL zum 31.12.2015 gekündigt. Deshalb gibt es noch auch Altregelungen für ehem. Beschäftigte, die bereits 2008 in der Beck’sche beschäftigt waren.

Falsch ist die Behauptung der GL, dass es keine Buchbinderei mehr mit einer 35-Stunden-Woche gibt.

Die überwiegende Zahl der Beschäftigten in der Druckerei arbeiten deshalb 38,75 Stunden (vorher 35 Stunden), weil die GL in 2011, durchaus vergleichbar mit der heutigen Situation, den Beschäftigten in 2011 Zusatzverträge abgenötigt hat. Die Androhung mit dem Verlust des Arbeitsplatzes war bereits in 2011 ebenfalls ein gängiges Mittel, die Beschäftigten „weichzuklopfen“.  Hinzu kamen Versprechungen, wie z. B. ein Neubau im Werk II, auf deren Versprechungen die betroffenen Kollegen heute noch immer vergeblich warten. Gemachte Zusagen wurden also bis heute nicht eingehalten!
 
Erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang auch, auch, dass die damalige GL in 2011 die Beschäftigten informierte, dass 80% der Beschäftigten die Verträge unterschrieben haben.
Das Arbeits- wie auch das Landesarbeitsgericht haben das Auszählungsergebnis der GL der Abstimmung im Nachgang für nicht rechtens erklärt.

Die Geschäftsleitung hat Vereinbarungen mit einer 38- und 37-Stunden-Woche vorgelegt. Zum einen fehlten wichtige Punkte und gemachten Zusagen, welche die GL mündlich gegenüber den Beschäftigten bzw. der Bubi-Arbeitsgruppe gemacht hatte, fanden sich in der Vereinbarung der GL nicht wieder.

Im Klartext: Wesentliche Punkte dieser Zusagen wurden nach Aussagen der Beschäftigten von der GL nicht berücksichtigt.  Z. B. die Punkte: Bolero-Trendbinder und Werkverträge, Arbeitszeitregelung 2 Std. unbezahlt) mit ver.di, Sonderzahlungen, Zuschlagsregelungen, gesetzliche Nachwirkung, usw.
 
Deshalb übergab ver.di im Auftrag der Beschäftigten auf der Betriebsversammlung am 25, Februar 2016 Dr. Kranert eine Vereinbarung u. a. mit einer 37-Stunden-Woche und den von den Beschäftigten geforderten Punkten. Dies alles lehnte Dr. Kranert bereits in der Betriebsversammlung ab (nachzulesen: www.chbeck-verdi.blogspot.vom Post vom 26.02.2016).
 

Verhandlungen und Hinhaltetaktik
 
  • 02.09.2015: Entwürfe der Tarifverträge gehen an GL
  • 10.09.2015: Erste Verhandlungsrunde endete nach 45 Minuten durch die GL
  • 20.10.2015: Zweite Verhandlungsrunde geplant, abgesagt durch GL
  • 20.11.2015: Zweite Verhandlungsrunde
  • 11.12.2015: Dritte Verhandlungsrunde
  • 14.01.2016: Infoversammlung mit den Beschäftigte; diese stimmen darüber ab,  dass die vorgelegte Vereinbarung der GL vom 11.12.15 nicht akzeptiert wird.
 
Das waren nun nach Auffassung der Arbeitgeberseite 13 Monate Verhandlungen und die Hinhaltetaktik von ver.di. Beurteilt nun selbst, wer hier eine Verzögerungs- und Hinhaltetaktik angewandt hat.

Wirtschaftliches Gutachten
Zum einen ist die Gutachterin keine ver.di Gutachterin. Im Gegenteil, die GL war voll des Lobes über die Kompetenz der Gutachterin. Es ist durchaus nicht unüblich, dass wenn von den Beschäftigten Verzichte gefordert werden, dass ein wirtschaftliches Gutachten über den Betrieb erstellt wird und prüft, ob diese notwendig sind. Erst nach langer Weigerung erlaubte dies dann die GL ein Gutachten für die komplette Druckerei.
Das Gutachten stellte in aller Kürze fest, dass die Druckerei in Nördlingen weiterhin schwarze Zahlen schreibt. Aufgrund dem hohen Anteil von betrieblichen Umlagen, insbesondere auch dem  Overhead, kommt die Buchbinderei erst nach diesem enormen hohen Kostenblock in rote Zahlen. Wir wollten, dass das Gutachten oder wenigstens Teile des Gutachtens den Beschäftigten vorgestellt wird, was uns durch die GL nicht gestattet wurde. Übrigens in 2011 wurden Teile des damaligen Gutachtens im Klösterle den Beschäftigten, im Beisein von Dr. Hans Dieter Beck vorgestellt.
 

Kündigung Anerkennungstarifvertrag
Ins absolute Reich der Märchen und Fabeln gehört auch die Behauptung der GL, dass ver.di Sekretär Rudi Kleiber die GL gezwungen hat den Anerkennungstarifvertrag zu kündigen.
Tatsache ist aber, dass der Chef der Druckerei Dr. Kranert mehrmals gegenüber den Beschäftigten, dem Betriebsrat und ver.di ausdrücklich erklärt hat, diesen Tarifvertrag nicht zu kündigen. Das ist somit ein glatter Wortbruch des Chefs der Nördlinger Druckerei.

In der heutigen Zeit scheint es für Arbeitgeber  normal zu sein, sich nicht mehr an Verträge halten zu müssen bzw. diese zu kündigen. Mit erheblichem Druck werden aus unserer Sicht Beschäftige genötigt,  ihre tariflichen Rechte aufzugeben. Dieses radikale Vorgehen der GL ist bedauernswert, da ver.di immer für Verhandlungen zur Verfügung stand. Wir müssen und werden weiter für existenzsichernde Tarifverträge kämpfen.

Rudi Kleiber
Ver.di Augsburg

Einladung zur  
Mitglieder- und Informationsversammlung
am Freitag, 10. Juni 2016 – 17.15 Uhr
Goldener Schlüssel, Augsburger Str. 24, Nördlingen
 
Thema:
  • Rechtsfolgen bezüglich der geltenden Tarifverträge
  • Was ist bei den Ergänzungsverträgen zu beachten?
  • Einzelfragen
Verfasser/Autoren: unbekannt
Der Kriminalroman "Der Dachstuhl brennt" (liegt in der Beck'sche kostenlos aus) ist bedauerlicherweise schlampig recherchiert und beinhaltet eine Anzahl Halb- und Unwahrheiten. Andererseits werden hier Fakten, wie Effektivstundenlöhne und Aussagen über hohe Verluste der Buchbinderei veröffentlicht und kommentiert, die üblicherweise der Geheimhaltung unterliegen. Stellt sich die Frage: Kommen die Verfasser/Autoren gar selbst aus dem Führungskreis der Druckerei oder sind sie Auftraggeber dieses Kriminalromans?
Immer offenkundiger wird, dass der Geschäftsleitung in den Diskussionen mit den Beschäftigten die sachlichen Argumente immer mehr ausgehen. Das letzte Mittel sind ganz offensichtlich nur noch Drohungen mit Arbeitsplatzverlust und weiteren Werkverträgen!


Dienstag, 31. Mai 2016

Warnstreik auf 48 Stunden ausgeweitet!


Wir wollen und brauchen Tarifverträge!

Ver.di hat den vorerst auf 24 Stunden befristeten Warnstreik auf 48 Stunden ausgeweitet. Damit läuft der Warnstreik derzeit bis Donnerstag, 2. Juni, 5.00 Uhr. Auf einer Streikversammlung am Dienstag, 31. Mai votierten die Kolleginnen und Kollegen einstimmig für die Ausweitung des Warnstreiks.
 


Die Stimmung unter den streikenden Kolleginnen und Kollegen ist hervorragend, so ver.di Sekretär Rudi Kleiber. Mittlerweile hat sich die Meinung bei den Beschäftigten auch durchgesetzt, dass das Stillhalten der Belegschaft in den letzten Monaten und Wochen, von der Geschäftsleitung in keinster Weise honoriert wurde.

Im Gegenteil: weitere Maschinen (Fadenheftmaschinen) werden per Werkvertrag vergeben, Abgruppierungen und damit massive Lohnminderungen werden umgesetzt. Und zuletzt kündigte die Geschäftsleitung – trotz mehrfacher anderslautender Zusagen des Chef‘s der Nördlinger Druckerei  Dr. Kranert – den Anerkennungstarifvertrag für die Tarifverträge der Papierverarbeitung.


In einem Brief an die Nördlinger Geschäftsleitung fordert ver.di im Auftrag der Kolleginnenund Kollegen die GL auf, über die  gekündigten bzw. offenen Tarifverträge umgehend in Verhandlungen einzutreten bzw. ver.di bis zum 1. Juni 2016, 10 Uhr mitzuteilen, ob die GL dazu bereit ist.
Als Verhandlungstermine hat ver.di angeboten: Donnerstag, 02.06.2016, 9.00 Uhr – 17.00 Uhr oder Freitag, 03.06.2016,  9.00 Uhr – 14.00 Uhr.


Tarifverträge oder neue Zusatzverträge in der Beck’sche?
Nun liegt es an der Geschäftsleitung, ob Sie daran Interesse hat, die gekündigten und offenen Tarifverträge zu unterschreiben und damit den Tarifkonflikt zu beenden.
Oder ob sich die Hardliner im Beck Konzern durchsetzen und die letzten Tarifverträge am Standort Nördlingen eliminieren wollen.
Die Konsequenzen wären neue Zusatz- bzw. Einzelverträge in der Beck‘sche, wo Beschäftigte dann ein leichtes Opfer sind, gegeneinander ausgespielt zu werden, so wie z.B. in dem Rest der Druckerei in Nördlingen. Das haben die streikenden Kolleginnen und Kollegen ganz offensichtlich erkannt, so Rudi Kleiber.

Weitere Infos auch unter:


 
 
 
 

Freitag, 13. Mai 2016

Nach Tarifflucht kommen weitere Werkverträge!


 
Werkverträgen und deren Folgen– ganz offensichtlich wollen Geschäfts- und Konzernleitung Menschen dritter Klasse!

Nur kurze Zeit nach der Kündigung des letzten Tarifvertrages bei C.H. Beck in Nördlingen forciert die Geschäfts- und auch mit großem Eifer die Abteilungsleitung der Buchbinderei, die weitere Vergabe von Werkverträgen und das Kosteneinsparungsprogramm, welches wohl mit massiven Einkommensverlusten der Beschäftigten verbunden ist.

 
 Werkverträge und deren Folgen...

Ausverkauf der Buchbinderei!
Gerade am Standort Nördlingen des C.H. Beck Konzerns spielen Werkverträge in der Druckerei C.H. Beck bzw. der Buchbinderei eine immer größere Rolle. Der Chef der Nördlinger Druckerei Dr. Kranert forciert die Vergabe von Werkverträgen in nie gekanntem Maße. Begonnen hatte alles mit der Vergabe von ein/zwei Falzmaschinen, dann folgten ein Kleinklebebinder und  dann die komplette Zeitschriften Produktion (Sammelhefter, Beilageneinsteckmaschine und Adressierung. Nun folgen die restlichen Falzmaschinen und die Fadenheftung.

Es ist nicht überzogen zu sagen, dass der Druckereileiter hier den Ausverkauf der Buchbinderei betreibt.
Personalabbau, Abgruppierungen, massive Einkommensverluste!      
Kaum ist der Tarifvertrag für die Buchbinderei und den Versand gekündigt, laufen nach Informationen aus der Belegschaft schon die ersten Personalgespräche. Ganz offen spricht man von einem Stellenabbau von bis zu 5 Beschäftigten. „Großzügige Alternativen“ der Personal- und Abteilungsleitung sind Änderungskündigungen bzw. neue Arbeitsverträge mit massiven Einkommensverlusten. Man spricht hier von rund 700 Euro brutto pro Monat. Eine weitere Alternative wäre, so das großzügige Angebot der Personal- und Abteilungsleitung, das Arbeitsverhältnis bei C.H. Beck zu beenden und ein neues Arbeitsverhältnis  bei der Werkvertragsfirma zu beginnen. Mit Wertschätzung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat dies alles sicherlich nichts zu tun!

Und was meint dazu Dr. Kranert: "Wir und die Mitarbeiter sollten jetzt erst mal entspannt sein"... http://www.augsburger-allgemeine.de/noerdlingen/Tarifstreit-bei-Beck-sche-geht-weiter-id37742782.html

Das Ganze erinnert sehr an das Jahr 2011, als die damalige Geschäftsleitung mit der Druckerei in eine OT-Mitgliedschaft wechselte und somit aus den Tarifverträgen ausstieg. Die Beschäftigten wurden aufgefordert die neuen Zusatzverträge, verbunden mit ebenfalls massiven Einkommensverlusten zu unterschreiben. Die Drohung von Arbeitsplatzverlusten war auch damals ein durchaus gängiges Instrument.    
Noch ist der gekündigte Tarifvertrag bis zum 31.10.2016 in der zwingenden Nachwirkung. Doch wenn die Nördlinger Druckereileitung schon jetzt keinerlei Skrupel hat, so mit den (teilweise langjährigen) Beschäftigten umzugehen, was passiert dann erst ab 1. November 2016. All dies, in einem der anerkanntesten Verlage (Konzern) für Rechtsliteratur!


 
 
„Wiedemann“ Tarifvertragsgesetz:

Es ist unstreitig, dass eine tariffähige Arbeitnehmervereinigung (Gewerkschaft) stets vorliegt, wenn diese den Abschluss von Tarifverträgen kampfweise erzwingen will und hierzu aufgrund ihrer Organisationsstärke auch in der Lage ist.
 
Ist ein Tarifvertrag wirksam gekündigt (beendet durch OT-Mitgliedschaft des Arbeitgebers), so ist ein Arbeitskampf für einen neuen Tarifvertrag (eventuell auch mit dem gleichen Inhalt) zulässig.

Aber es muss ein Streikaufruf durch ver.di erfolgen!

Ein solcher Streikaufruf ist jederzeit möglich, wenn die Belegschaft ihre Streikbereitschaft signalisiert!

Nur Zusammenhalt und Geschlossenheit

sichern Tarifverträge!
 
 

Montag, 2. Mai 2016

Geschäftsleitung kündigt Tarifverträge für Buchbinderei und Versand und forciert weiteren Ausverkauf der Buchbinderei durch Werkverträge!

Jetzt geht’s ums Ganze!

Die Geschäftsleitung hat nach dem Überleitungstarifvertrag nun auch den Anerkennungstarifvertrag für die Buchbinderei und den Versand zum 31.10.2016 gekündigt.

 Damit stehen alle tarifvertraglichen Leistungen zur Disposition:

  •  35-Stunden-Woche
  • 95% Jahresleistung
  • zusätzliches Urlaubsgeld
  • Schichtzuschläge
  • Freischichten für Schichtarbeiter
  • 6 Wochen Urlaub
Das geht jetzt alle an!

Die Gewerkschaft ver.di lädt deshalb alle ver.di-Mitglieder und interessierte Kolleginnen und Kollegen zu dieser wichtigen 

Mitglieder- und Informationsversammlung
am Samstag, 7. Mai 2016 – 9.30 Uhr
Goldener Schlüssel, Nördlingen
 
recht herzlich ein.

Die Aussagen der Geschäftsleitung in den vergangenen Monaten, dass dieser Anerkennungstarifvertrag für die Buchbinderei und Versand nicht zur Kündigung ansteht, ist somit wieder einmal nichts wert!
 
 
 
 

Sonntag, 10. April 2016

Impressionen – Kundgebung gegen Werkverträge und Leiharbeit in München!

Schluss mit der Zuhälterei!
 Gesetzliches Verbot von Leiharbeit
und Werkverträgen

 
 
 

 













 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Samstag, 2. April 2016

Werkverträge und Leiharbeit - Missbrauch stoppen!

Der Missbrauch von Leiharbeit nimmt immer mehr zu.
Viele Arbeitgeber reduzieren die Leiharbeit nicht, sondern bauen sie sogar weiter aus. Im Juni 2015 waren in Deutschland über 960.000 Menschen in Form von Leiharbeit beschäftigt. Im Vergleich zum Juni 2013 sind das fast 100.000 Beschäftigte mehr.

Problem Werkverträge
Neben zeitlich befristeten Arbeitsverträgen und Leiharbeit haben die Arbeitgeber mit dem Werkvertrag einen weiteren Weg für sich entdeckt, die Schutzmechanismen des Arbeitsrechts auszuhebeln. Eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung stuft viele Werkverträge als rechtlich problematisch ein.

Alle Branchen betroffen
Der DGB Bayern stellt branchenübergreifend eine zunehmende Spaltung der Beleg-schaften durch Leiharbeit und Werkverträge fest. Es besteht eine Art Mehrklassengesellschaft in den Betrieben und Dienststellen. Hunderttausende Kolleginnen und Kollegen werden schlechter bezahlt und schlechter behandelt als die Stammbelegschaft, sei es in der Automobilindustrie, im Baugewerbe oder im Krankenhaus. Lohndumping und geringere Sozialstandards sind die Folgen. Damit nimmt auch der Druck auf die Stammbelegschaften zu.

Regulierung notwendig
Eine sinnvolle Nutzung der Leiharbeit und Werkverträge stellt niemand in Frage. Wo jedoch Löhne gedrückt, Arbeitnehmerrechte unterlaufen und Mitbestimmungsrechte ausgehebelt werden, ist die Grenze deutlich überschritten. Leiharbeit muss auf seine Kernfunktion der Spitzenabdeckung zurückgeführt werden. Werkverträge müssen besser von der Leiharbeit abgegrenzt werden. Der DGB Bayern fordert von den politisch Verantwortlichen, dem systematisch betriebenen Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen endlich ein Ende zu setzen.
 
Wir lassen uns nicht spalten!
Kommt zur Kundgebung am
9. April 2016 in München
11 Uhr, Odeonsplatz

Für die Musik haben wir mit Samy Deluxe, Markus und Geyer Sturzflug drei Bands gewinnen können, die für gute Stimmung sorgen werden.

Anmeldungen bei ver.di Augsburg (bz.augsburg@verdi.de) oder bei Eurem Betriebsrat zwingend bis Mittwoch, den 6. April 2016 erforderlich.

Bitte gebt neben Eurem Namen bei der Anmeldung auch eine Erreichbarkeit (Telefon, Mail) an, damit man Euch in Notfällen z.B. über geänderte Abfahrtzeiten informieren kann.

Nördlingen, Kaiserwiese 07:15 Uhr
Donauwörth, Parkplatz Schwabenhalle 07:55 Uhr

Die oben genannten Abfahrtzeiten sind vorläufige Abfahrtzeiten und können sich noch geringfügig verändern.