Geschäftsleitung und Führungskräfte verweigern Dialog und setzen
auch im Jubiläumsjahr weiter auf Konfrontation!
Die Nördlinger Geschäftsleitung erkennt ganz offenbar nicht die
Zeichen der Zeit. Statt des Dialogs setzt man ganz offensichtlich weiter auf
Konfrontation, ohne Rücksicht auf Verluste! Anders kann man das Verhalten der
Nördlinger Geschäftsleitung nicht werten.
Zuerst lässt die Geschäftsleitung bzw. der neue Chef der Druckerei
Dr. Kranert die Tarifgespräche mit ver.di (trotz der weitreichenden
Zugeständnisse von ver.di) ohne sachliche Begründung und ohne nachvollziehbare
Gründe platzen.
Immer mehr betriebliche Stimmen sind der Ansicht, dass dies von
Anfang so eingeplant war. Wie sagte im Nachgang der Tarifgespräche eine
Führungskraft der Druckerei:
Den Wechsel in die
OT-Mitgliedschaft und die Zusatzverträge in 2011 haben wir von langer Hand
vorbereitet.
Welcher Coup ist als nächstes in Vorbereitung?
Mit der Entscheidung des Landesarbeitsgerichts
München vom 25. Juli wurde bestätigt, dass die Verträge vom Mai 2011 unwirksam
sind! Dies wäre auch die Chance für einen betrieblichen Neuanfang mit einem
Tarifvertrag für alle!
Anstatt nach den Urteilen des Arbeitsgerichts Augsburg und des
Landesarbeitsgerichts München darüber nachzudenken – das ist wohl für eine GL
nicht zu viel verlangt – ob der
eingeschlagene Weg von Zusatzverträgen und „Zukunftssicherungspaketen“ (
ein bewusst irreführender Begriff) der richtige ist, gibt die Geschäftsleitung –
frei von allen Selbstzweifeln und offensichtlich unfähig zur Selbstreflexion – die
Parole aus:
„Wir werden den Kurs halten und gemeinsam nach vorne blicken“!
Ja: sie halten weiter Kurs, ohne zu bemerken, dass dieser Kurs
geradewegs auf einen Eisberg führt.
Die Titanic
lässt grüßen: Sehenden Auges in den Totalcrash!!
Solange in der Druckerei C.H. Beck weiterhin auf Zusatzverträge
und „Zukunftssicherungs-pakete“ – ohne Beschäftigungssicherung – gesetzt wird
und Tarifverträge verweigert werden, bleibt es beim vogelfreien und tariflosen
Zustand für die Beschäftigten.
Wenn selbst der
Verleger Dr. Hans Dieter Beck in einem Augenblick unverhoffter Ehrlichkeit auf
der Betriebsversammlung das
„Zukunftssicherungspaket II“ der Geschäftsleitung als „schwammigen
Begriff“ bezeichnet und erklärt, dass man Zukunft nicht absichern kann, kann
dieses wohl nicht viel wert sein!
Die Nördlinger Geschäftsleitung verkennt ganz offensichtlich, dass
wir uns im 21. Jahrhundert befinden, es ein Grundgesetz, Tarifvertragsgesetz,
Tarifverträge und Gewerkschaften gibt.
Mit Beschäftigten des 21. Jahrhunderts kann man nicht umgehen wie
Gutsherren mit ihren Knechten im 18. und 19. Jahrhundert!
Wir brauchen wieder
einen Tarifvertrag mit einer Beschäftigungssicherung!
Wir
fordern die Geschäftsleitung auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und
den von ver.di vorgelegten Tarifvertragsentwurf zu verhandeln und zu
unterzeichnen.
Tarifvertrag für die
Beck’sche,
statt tarifloser und
vogelfreier Zustand!