Dienstag, 8. Juli 2014

Die Folgen der Tarifflucht, der abgepressten Zusatzverträge und Prämien der GL sind bis heute ein Thema bei C.H. Beck!



 Richtungsweisender Spruch der Einigungsstelle:
Der Benachteiligung von Arbeitnehmern ohne Ergänzungsvertrag sind Grenzen gesetzt!

Im August 2013 schüttete die Druckerei C.H. Beck wegen des guten wirtschaftlichen Verlaufs des Geschäftsjahres eine Sonderzahlung in Höhe von 500 € (für Arbeitnehmer in Vollzeit; Teilzeit anteilig) an die Beschäftigten aus.

Allerdings nur an Arbeitnehmer, welche die schändlichen Ergänzungsverträge mit teilweisem Verzicht auf tarifliche Jahresleistung und Urlaubsgeld, sowie unbezahlter Arbeitszeitverlängerung im Jahr 2011 oder später unterschrieben hatten. Die anderen Arbeitnehmer (das sind gut 40% der Belegschaft, einschließlich der Beschäftigten in der Buchbinderei, die noch Tarifbindung haben) gingen leer aus.

Der Betriebsrat, der hierbei nicht beteiligt wurde, war mit dieser Verteilung nicht einverstanden und rief, da der Arbeitgeber Verhandlungen über eine andere Verteilung verweigerte, die Einigungsstelle an. Der Versuch des Arbeitgebers, die Einigungsstelle zu verhindern, scheiterte:
die Einigungsstelle wurde vom Arbeitsgericht eingesetzt.

In der Einigungsstelle vertrat der Betriebsrat die Auffassung, dass zu dem guten wirtschaftlichen Ergebnis alle Beschäftigten beigetragen haben und somit auch jeder Mitarbeiter in den Genuss dieser Sonderzahlung kommen muss.

Dieser Argumentation schloss sich der Vorsitzende der Einigungsstelle schlussendlich an und so fällte die Einigungsstelle nunmehr am 2. Juli, nach zwei Sitzungen, folgenden Spruch (gegen die Stimmen der Arbeitgeberseite):

Die vom Arbeitgeber für die Sonderzahlung zur Verfügung gestellte Summe (rund 85.000 €) wird an alle Mitarbeiter entsprechend der individuell vereinbarten bzw. tariflich geltenden Wochenarbeitszeiten verteilt. Voraussetzung ist, dass diese Mitarbeiter/innen sowohl zum 31.08.2013 als auch zum 31.12.2013 betriebszugehörig waren.

D.h., an die Mitarbeiter, die nichts erhalten haben, muss eine entsprechende Nachzahlung erfolgen (natürlich nicht in Höhe von 500 €, da der Arbeitgeber das Gesamtbudget nicht erhöhen muss). Diejenigen Mitarbeiter, die bereits 500 € erhalten haben, haben logischerweise zuviel bekommen. Allerdings dürfte eine Rückforderung der Überzahlung durch den Arbeitgeber individualrechtlich kaum durchzusetzen sein!

Dieser Spruch der Einigungsstelle ist ein Meilenstein im Kampf gegen die vom Arbeitgeber notorisch betriebene Diskriminierung von Mitarbeitern ohne Ergänzungsvertrag!

11 Kommentare:

  1. Na also, wer sagt's denn; steter Tropfen höhlt den Stein oder so ähnlich!
    Gratulation an den Betriebsrat, dass ihr nicht aufgegeben habt. Tarifflucht und die Folgen bei uns sind sch.......!

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  2. 7:1 für Deutschland! Klasse!! Und dann noch eine "Siegprämie" für uns von unserer GL - entschieden durch die Einigungsstelle! Was kann da noch schöner sein!

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  3. Der bekannte Beck- Verlag ist nach allem, was ich so gelesen habe, viel besser als es in euren Blog-Einträgen zum Ausdruck kommt! Schon die Tatsache , dass überhaupt 500 Euro an Prämien für Mitarbeiter bezahlt wurden, ist im Verlagsbereich absolut einmalig! So etwas ist eigentlich nur in der Automobilbranche möglich.
    Euch kann man dazu nur gratulieren! Euer andauerndes Lamentieren und Jammern wirkt auf Außenstehende schon etwas jämmerlich!

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  4. Ist es gerecht, dass rund 40% der Beschäftigten der Druckerei C.H. Beck in Nördlingen diese Prämie verweigert wurde?
    Haben diese Mitarbeiter nicht auch zum Erfolg beigetragen?
    Ist es gerechtfertigt, dass u. a. eine ganze Abteilung (Buchbinderei und Versand) von dieser Prämie ausgeschlossen wird?

    Noch gibt es Richter, Gerichte und Betriebsräte in diesem Land, die dafür sorgen, dass solche Willkür unterbunden wird! Danke!

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  5. Soweit ich mich erinnere wurde die Erfolgsprämie im Zuge der Verhandlungen zu den Zusatzverträgen als Vertragsbestandteil festgelegt. Dies sollte auch ein Ausgleich für die veringerten Sonderzahlungen (Weihnachts- und Urlaubsgeld) darstellen. Ausserdem wird sie auch nur ausgeschüttet, wenn positive Betriebsergebnisse vorliegen. Ich finde es jetzt schon etwas dreist von den Nichtunterzeichnern, es als ungerecht aufzufassen, wenn sie an dieser Zahlung nicht beteiligt werden, die sicherlich nicht passiert wäre, wenn nicht 70% der Belegschaft auf erhebliche Geldbeträge verzichtet hätten und zu Mehrarbeit bereit waren!

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  6. Schreib doch am besten deine Meinung und die Auslegung deines Sachverstandes an den Richter bzw. den Vorsitzenden der Einigungsstelle....; die Adresse bekommt du bestimmt von unserer Geschäftsleitung!

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  7. Ist ja schön und gut was ihr alle so schreibt, aber von außen betrachtet verwundert euer Jammern schon. Ihr solltet euch mal klar machen, dass solche Prämien überhaupt keine Pflichtzahlungen an die Beschäftigten sind und ich kenne derzeit keinen deutschen Verlag, der auch nur annähernd so großzügig ist wie euer Beck- Verlag. Wer wann auch immer Verträge unterzeichnet hat oder eben auch nicht, der muss eben mit den Folgen jetzt klar kommen. Das haben Verträge so an sich!

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    1. Herr Dr Beck hat gesagt sein Gewinn ist zurück gegangen.....mein`s auch, ich habe auch nicht`s zum verschenken.Du anscheinend schon......Arbeit als Zeitvertreib mein Glückwunsch.Bist schon bei 8,50? Du hast soviel Verständnis 5 € wird auch reichen

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  8. Der Druckerei-Mitarbeiter, der da in den letzten Tagen so fleißig schreibt und bemüht ist, als Außenstehender zu wirken, liegt weder bei 8,50 noch beim Doppelten, sondern ein kleines Stückchen drüber. - Diese doch recht plumpe Art der Stimmungsmache und die durchaus vertraute Wortwahl ist ja mittlerweile derart bekannt, dass derjenige getrost, statt "anonym" auch seinen Namen daruntersetzen könnte.

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  9. Kann es sein, dass ihr beim Beck- Verlag schon etwas betriebsblind geworden seid? Ihr solltet mal über euren Nördlinger Tellerrand hinausschauen!
    Ich jedenfalls bin kein Mitarbeiter des Beck- Konzerns interessiere mich jedoch für Betriebsvereinbarungen und bin eigentlich zufällig auf euren Blog gestoßen. Wenn ihr keine Kritik ertragen könnt, dann schließt doch einfach den Blog!

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