Tarif bringt's!
Die OECD ist nicht als gewerkschaftsnahe Institution bekannt. Doch in einem aktuellen Bericht plädiert sie – gestützt auf Forschungsergebnisse – für eine Stärkung der Tarifvertragssysteme und der Mitbestimmung.
Tatsächlich haben
Tarifverträge handfeste Vorteile. Die OECD zeigt: Wer in einem tarifgebundenen
Betrieb arbeitet, verdient im Durchschnitt besser. Die Lohnspreizung in
Branchen mit Flächentarifverträgen ist geringer. In Ländern mit gut ausgebauten
Tarifvertragssystemen und Arbeitnehmer-Mitbestimmung sind zudem die
Arbeitsbedingungen besser – etwa beim Arbeitsschutz, der Arbeitszeit sowie der
Weiterbildung.
Und weil gerade Weihnachten vor der Tür steht: Während in Deutschland 76 Prozent der Beschäftigten mit Tarifvertrag Weihnachtsgeld erhalten, sind es bei den Beschäftigten ohne Tarifvertrag nur 42 Prozent. Das zeigen aktuelle Zahlen der Hans-Böckler-Stiftung. Genug Gründe also, die Tarifbindung auszuweiten!
Die Wirklichkeit ist eine andere: Immer weniger Betriebe und Beschäftigte werden von Tarifverträgen erfasst. Selbst die OECD fordert einen stärkeren Einsatz der Politik, um diese Entwicklung umzukehren. Zu Recht! Es gilt, atypische Beschäftigung zurückzudrängen. Tarifverträge müssen leichter allgemeinverbindlich erklärt werden können. Und bei der Vergabe öffentlicher Aufträge muss die Bezahlung nach Tarif vorgegeben werden.
Bereich Wirtschaftspolitik
ver.di Bundesverwaltung Berlin
wirtschaftspolitik@verdi.de
http://wipo.verdi.de
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