Kundgebung und Demonstration gegen
Tarifflucht und den Augsburger Irrweg!
Bei der Augsburger Allgemeine tut sich
Merkwürdiges. Noch im Juli dieses Jahres verhandelten ver.di und die
Geschäftsleitung über eine Standortsicherung in Augsburg-Lechhausen, vom
Management als „Augsburger Weg“ bezeichnet.
Heute ist alles anders. Das Unternehmen hat die Verhandlungen mit ver.di
abgebrochen, bereits zugesagte Verhandlungstermine abgesagt, sich aus der
Tarifbindung gestohlen, trifft nun allein Vereinbarungen mit dem Betriebsrat
und präsentieren den rund 50 Beschäftigten in der Rotation neue (Zusatz-) Einzelarbeitsverträge.
Erstes Ergebnis: Sie verlieren Geld und wieder einmal kostet der „Augsburger Weg“ der Geschäftsführung –
Irrweg – den Beschäftigten bei der Augsburger Allgemeinen die Tarifbindung.
Diesmal trifft es die Drucker. Es sind die Beschäftigten, die jede Nacht und am
Wochenende dafür sorgen, dass wir am Frühstückstisch die Zeitung auf dem Tisch
liegen haben. Schon zu viele Arbeitnehmer arbeiten bei Presse-Druck im
Druckzentrum Augsburg-Lechhausen ohne Tarifverträge. Der Augsburger Weg entpuppt sich als Sackgasse
für die Belegschaft.
Noch während der Verhandlungen um einen Standortsicherungstarifvertrag
will die Geschäftsführung aus angeblich produktionstechnischen Gründen den
Schichtplan ändern. ver.di und die Anwältin des Betriebsrats empfehlen dem
Betriebsrat, die Änderung abzulehnen. Schichtarbeiter würden dadurch einen vierstelligen
Betrag im Jahr verlieren, die Belastung würde steigen, die Unterbesetzung wäre
nicht gelöst. Die Anwältin des Betriebsrats verweist auf das
Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats und zeigt seine Möglichkeiten auf: Der
Betriebsrat kann der Schichtplanänderung die Zustimmung verweigern; dann muss
der Arbeitgeber die Einigungsstelle anrufen; dort würde die Begründung des
Arbeitgebers bewertet.
Doch die Mehrheit des Betriebsrats beschließt,
auf die Mitbestimmungsrechte zu verzichten, und hofft darauf, dass der
Arbeitgeber sein Versprechen einlöst und für den finanziellen Verlust einen
Ausgleich bezahlt. Das sei unklug, sagt Rudi Kleiber. Wer während laufender
Tarifverhandlungen der Geschäftsleitung nachgibt, schwächt die
Verhandlungsposition für die Beschäftigten und signalisiert dem Arbeitgeber,
dass mit Gegenwehr nicht zu rechnen ist.
Tatsächlich bricht die Geschäftsleitung die
Tarifverhandlungen ab, storniert die Termine mit ver.di und teilt der
Gewerkschaft mit, dass das Unternehmen fortan keinen Tarifvertrag mehr anwenden
wird und in die OT-Mitgliedschaft (ohne Tarifbindung) im Verband Druck und
Medien Bayern wechselt.
„Der Verlag der Augsburger Allgemeinen war
einst Garant für tarifliche Normalarbeitsverhältnisse, das ist vorbei«, sagt
Rudi Kleiber. ver.di bietet allen Mitgliedern Beratung an und empfiehlt, die
Einzelarbeitsverträge nicht zu unterschreiben, da sie die schlechtere
Alternative zu Tarifverträgen sind.
Weitere ausführliche Infos unter:
So darf ein Medienkonzern nicht mit den Beschäftigten umgehen.
Die Augsburger Allgemeine
ist die Nummer 2 gemessen an der Auflage in Bayern. Fasst man Augsburger
Allgemeine und Allgäuer Zeitung zusammen, ist sie dir Nummer 1 in Bayern.
Während andere am Augsburger Presseball
feiern und bis in die Morgenstunden tanzen, demonstrieren wir für Tarifbindung
und existenzsichernde Tarifverträge bei der Augsburger Allgemeinen.
Kundgebung und Demonstration:
Samstag, 10. November 2018
17:30 Uhr: Wir treffen uns alle in der Bahnhofstraße 2 / kleiner Königsplatz
18:00 Uhr: Demonstrationszug zur Kongresshalle
18:45 Uhr: Kundgebung vor der Kongresshalle
Aufstehen für
Tarifverträge bei der Augsburger Allgemeine!
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