Freitag, 12. Dezember 2014

Betriebsversammlung der Druckerei C.H. Beck!




Mehr Schatten als Licht!

In seiner Eröffnung begrüßte der Betriebsratsvorsitzende Uwe Kneifel die GBR-Vorsitzende, die KBR-Vorsitzende, sowie den Kollegen Rudi Kleiber, ver.di Augsburg und die Herren der Geschäftsleitung. Für die Verlagsleitung in München war Herr Piepelow anwesend.
Einleitend  sagte der Betriebsratsvorsitzende in seinem Geschäftsbericht, dass alle Kolleginnen und Kollegen über das Jahr 2014 einen tollen Job gemacht haben, so dass das vielbefürchtete Loch nach dem Gotteslobauftrag ausgeblieben ist.
Kritik übte er an der Absicht der GL, die Lohnerhöhung für Buchbinderei und Versand von 2,4 Prozent mit den übertariflichen Zulagen aus dem Haustarifvertrag von 2008 für diese Bereiche zu verrechnen. Er erinnerte daran, dass die tariflosen Bereiche Satz, Druck und Verwaltung jederzeit streiken können, wenn sie dazu aufgerufen werden.
Aus der Projektgruppe Satz ist der Betriebsrat ausgestiegen. Führungskräfte im Satz seien auf Beschäftigte im Satz zugegangen und haben Ihnen geraten, sich bei Leiharbeitsfirmen zu bewerben, die für die Druckerei tätig sind! 
Die Geschäftsleitung erklärte, dass im Satz keine neuen Azubis mehr eingestellt würden, solange der Betriebsrat auf Eingruppierungen nach dem RTS-Vertrag besteht. Nur zur Erinnerung: erst vor kurzem machte das  Landesarbeitsgericht nochmals deutlich, dass der RTS-Tarifvertrag bei C.H. Beck Anwendung findet.
Weitere Themen waren:
Werkvertragsvergabe der Zeitschriftenproduktion am Sammelhefter und der Adressierung
Überlegungen auch die Fadenheftung und die Zusammentragmaschine per Werkvertrag zu vergeben
Auf Nachfrage erklärte Dr. Kranert , dass er keinerlei Zusage mache, dass es keine weiteren Werkverträge geben werde. Einer entsprechenden Vereinbarung mit dem Betriebsrat erteilte er eine klare Absage!
Kündigung der Betriebsvereinbarung Arbeitszeit im Satz durch die GL

Ein sehr gutes Jahr für die Druckerei – starker Umsatzzuwachs!
Einen sehr positiven Bericht gab für die Geschäftsleitung Dr. Kranert ab. Sowohl die Umsatzzahlen als auch die Produktivitätssteigerungen sind sehr positiv; weitere Verbesserungen wären jedoch notwendig.
Einen personellen Wechsel gibt es in der Bereichsleitung der Buchbinderei am 01.01.2015. Für den bisherigen Bereichsleiter wird eine neue, "wichtige" Stabsstelle geschaffen.
Aufgrund der positiven Zahlen ist in den nächsten Wochen mit einer Sonderzahlung/Entgelterhöhung für einen Teil der Belegschaft zu rechnen. Nämlich für die Beschäftigten, die einen Zusatzvertrag unterschrieben haben. Damit will die GL die Einkommensverluste für diese Arbeitnehmergruppe abmildern.
Wieder einmal zeigt sich, nur Tarifverträge garantieren sichere
und planbare Entgelterhöhungen für alle Beschäftigten!

Für ver.di erläuterte Rudi Kleiber die Sonderrolle der Buchbinderei in einem ansonst tariflosen Unternehmen. Für Buchbinderei und Versand gilt seit 2008 ein Haustarifvertrag, der den Beschäftigten die Tarifverträge der Papierverarbeitung zusichert. Dies gilt für tarifliche Lohnerhöhungen, aber auch für die 35-Stunden-Woche. Deshalb auch die Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen an den Warnstreiks vor wenigen Wochen. Keinerlei Verständnis könne man dafür haben, dass auf der einen Seite Überstunden und Sonderschichten gefahren wurden und werden, die Produktivität steigt und gleichzeitig -  trotz des wirtschaftlich erfolgreichen Jahres  - die tarifliche Lohnerhöhung mit den Besitzstandszulagen verrechnet werden.
Hier passt was nicht zusammen, so Rudi Kleiber.
Hinterfragt wurde auch, wie denn jetzt der Stand bezüglich der Schließung des Korrektorates und des Korrekturversandes sei. Auch nach der Zukunft des Satzbereiches  bzw. von Media Solutions wurde gefragt.
Gibt es schon eine Personalplanung? Was passiert mit den Betroffenen? Welche Qualifizierungsmaßnahmen bietet die GL den betroffenen Mitarbeitern an?
Viele Fragen, die die Beschäftigten bewegen, aber keine aussagekräftigen Antworten der Geschäftsleitung darauf!
Nachgefragt wurde auch, welche Beschäftigungsmöglichkeiten man denn Mitarbeitern anbieten kann, die z. B. über 30 Jahre Schichtarbeit geleistet haben und aus gesundheitlichen Gründen ihre bisherigen Tätigkeiten nicht mehr ausüben können. Auch darauf gab es keine Antwort.
Weiter Fragen aus der Belegschaft waren u. a.:
Sieht die GL Interessenskonflikte, wenn z. B. der stellvertr. Bereichsleiter Satz während der Arbeitszeit für Fremdfirmen arbeitet?
Handhabung der üppigen Dienstwagenausstattung für Führungskräfte
Mehrere Anfragen aus dem Satz gab es zur künftigen Arbeitszeit, zu möglichen Kündigungen und wie es in diesem Bereich grundsätzlich weitergeht?
Kritisch Fragen wurden auch bezüglich des zahlenmässigen Verhältnisses von Führungskräfte/Vorgesetzte und Beschäftigten im Satz gestellt: ca. 45 Arbeitnehmer – 1 Bereichsleiter, 1 stellvertr. Bereichsleiter plus 5 Gruppenleiter! 
Abgerundet wurde die Betriebsversammlung mit einem guten und erhellenden Vortrag der GBR-Vorsitzenden zum Thema „BEM“ -  Betriebliches Eingliederungsmanagement.
 Letztlich blieben viele Fragen zur Zukunft der Druckerei in dieser Betriebsversammlung offen.
Quo vadis C.H.Beck?



4 Kommentare:

  1. Eine neue, "wichtige" Stabsstelle für den bisherigen Bereichsleiter Bubi - der Witz ist zum Totlachen. Ein Luxus-Austragsjob für einen Mann, der als BL von Anfang an völlig überfordert war!
    So kann man die Personalkosten auch in die Höhe trieben; da müssen dann halt zum Ausgleich die KollegInnen in der Buchbinderei auf die tarifliche Lohnerhöhung verzichten (=Anrechnung).

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    1. Krähen hacken sich nicht gegenseitig die Augen aus. . .

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  2. Haben wir nicht nahezu ein gleiches bzw. ähnliches Problem im Satz?
    Wie viel Führungskräfte haben wir im Satz?????

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  3. Ja 2014 das beste Geschäftsjahr seit vielen Jahren.
    Und dann nimmt man uns wieder Geld weg.
    Es wird doch nie reichen,aber eine neue ,,Stabsstelle " einrichten,die wir wieder finanzieren sollen, plus Sekretärin und dass wird doch bestimmt entsprechend entlohnt.
    Legt doch endlich mal Zahlen vor wenn es um die Becksche so schlecht bestellt ist.
    Ich habe bis heute noch nicht gehört,dass in den Führungsebenen
    eingespart wird. WARUM NICHT???
    Wir müssen uns in der Bubi mit Fremdpersonal herumschlagen die zum Teil noch nicht mal der deutschen Sprache mächtig sind und dann soll noch was effektives dabei rauskommen.
    Das Stammpersonal ist doch nur noch am hinterherspringen um zu kontrollieren ob alles passt,soll aber seine eigene Arbeit auch noch nebenbei machen.
    Wie lange wird das noch gutgehen???
    Ich lach mich scheckig.

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