Was sind angesichts dieses Schrittes die billigen Lobesworte wert, die Geschäftsleitung und Führungskräfte so freigebig verteilen? Genau: einen Dreck!
Informationen der Gewerkschaft ver.di zum C.H. Beck Konzern. Zu C.H. Beck gehören u.a. die Verlagsdruckerei in Nördlingen, der Verlag in München, die Zeitschriftenredaktion in Frankfurt, die Verlagsauslieferung in Nördlingen und zahlreiche Buchhandlungen in ganz Deutschland. In diesem Blog finden MitarbeiterInnen Informationen zu C.H. Beck und der Gewerkschaft ver.di sowie die Möglichkeit sich auszutauschen und zu aktuellen Problemen zu diskutieren. Aktuell brisant: Tarifflucht von C.H. Beck.
Mittwoch, 3. Dezember 2014
Lohndumping und prekäre Beschäftigung weiter auf dem Vormarsch bei der Druckerei C.H. Beck!
Nach der Entscheidung der Geschäftsleitung in
Nördlingen und der Unternehmensleitung in München den kompletten Bereich der
Fachzeitschriften des C.H. Beck Verlages künftig nicht mehr am Standort durch
die Buchbinderei der hauseigenen Druckerei herstellen zu lassen, folgt der
unverzüglich nächste Schritt, um die Stammbelegschaft weiter auszudünnen.
Als Nächstes werden die Fadenheftung und die
dazugehörige Zusammentragmaschine, in die erst vor zwei Jahren investiert
wurde, über einen Werkvertrag an einen Dienstleister vergeben werden.
Tariferhöhung in der Buchbinderei wird auf
übertarifliche Zulage angerechnet!
Die am 1. Dezember 2014 fällige Tariferhöhung von 2,4 Prozent wird auf die übertariflichen Zulagen
(Besitzstand aus dem Haustarifvertrag von 2008) der Beschäftigten angerechnet. Dies
ist rechtlich möglich, weil die Anrechnung dieser Besitzstandsregelung nur bis
zum 30.06.2014 im Tarifvertrag geschützt war.
In Anbetracht der Vielzahl von Überstunden und Sonderschichten
der letzten Wochen und Monate – u.a. im Zusammenhang mit der Produktion des
„Gotteslobs“ – muss jetzt die Verrechnung der Lohnerhöhung mit den bestehenden
Zulagen wie ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten wirken. Was sind angesichts dieses Schrittes die billigen Lobesworte wert, die Geschäftsleitung und Führungskräfte so freigebig verteilen? Genau: einen Dreck!
Tarifliche 35-Stunde-Woche in Bubi soll geknackt
werden!
Im Rahmen der Tarifverhandlungen 2013 wurde von der
Geschäftsleitung der Tarifvertrag für die Buchbinderei und den Versand bis
31.12.2015 verlängert. Trotzdem wurde den Beschäftigten jetzt von der Geschäftsleitung
angekündigt, dass die Arbeitszeit auf 38,75 Stunden in der Woche verlängert
werden und noch weiter flexibilisiert werden soll.
Klar ist, dass dieser Tarifvertrag frühestens zum
31.12.2015 gekündigt werden kann. Abweichungen sind nur zwischen den
Tarifvertragsparteien möglich. Dies ist der wesentliche Unterschied zu der
Tarifflucht im Frühjahr 2011 und den daraus folgenden Zusatzverträgen.
Nach dem groß gefeierten Jubiläum 250 Jahre C.H.
Beck, stehen nun auf der Agenda von Unternehmensleitung und
Geschäftsleitung:
Lohndumping, Reduzierung der
Stammbelegschaft und die Ausweitung der prekären Beschäftigung.
Ist das nicht eine tolle Advents-
und
Weihnachtszeit bei C.H. Beck…
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Die Salami wird immer kleiner. Sie kriegen den Kanal nicht voll.
AntwortenLöschenAber wenn die letzte Scheibe verschlungen ist, werden sie vielleicht/hoffentlich verhungern...
Leider ist eben nirgends mehr in der Druckbranche die "Salami" in den letzten Jahren länger geworden! Schaut euch mal um, wie es in anderen Druckereien so läuft! Da ist die "Salami" -um im Bild zu bleiben - schon lange gegessen! Einfach auch darüber mal nachdenken als ständig zu jammern!
LöschenVielen Dank für die "tröstlichen" Worte. Wenn anderen auch in den Arsch getreten wird, dann wollen wir das doch gerne auch ertragen. Und solange die Führungskräfte noch in Saus und Braus leben (wird bei denen eigentlich auch die Tariferhöhung angerechnet???), ist ja alles halb so schlimm.
LöschenUnd man möge doch bedenken: jeder Euro, der uns abgepresst wird, kommt ja auch der darbenden Familie Beck zugute!
Wir, die betroffenen Beschäftigten haben wieder mal die Erfahrung gemacht. Es gibt Bosse, die lachen dir ins Gesicht, sind so nett, machen auf Kumpel und holen dann die Sau raus. So einen Boss haben wir auch. Jetzt erwischt es die Buchbinderei. Dann steht der Satz an und so kommt jede Abteilung einzeln dran. Wir sollten mal darüber nachdenken, dass wir wieder zusammen handeln und uns wehren!
AntwortenLöschenDa haben sich die Streiks mal wirklich gelohnt!
AntwortenLöschenVielleicht sollten wir mal darüber nachdenken, ob nicht direkte Verhandlungen zwischen der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat im Namen aller (!!!) Beschäftigten mit dem Ziel einer gemeinsamen Lösung für alle Bereiche und einer möglichst langen Laufzeit der richtige Weg wäre. Nur so kehrt m.E. wenigstens für eine bestimmte Zeit mal wieder Ruhe ein.
Bitte meine dumme Frage zu entschuldigen: worüber soll der BR mit der GL (direkt) verhandeln???
AntwortenLöschenÜber Löhne darf er ja (rechtlich) nicht!?
Die Streiks haben sich natürlich gelohnt, damit wir überhaupt eine Lohnerhöhung bekommen. Auch die Überleitungstarife für die Bubi wurden von ver.di gemacht!
AntwortenLöschenWenn jetzt die GL bzw. Kranert anrechnet, dann sollte man hier den Schuldigen suchen und nicht wo anders.
Jedem sollte doch die Masche der GL klar: Stammbeschäftigte ausdünnen und durch Werkverträge und Leiharbeiter ersetzen.
Ja richtig, endlich sollte es mittlerweile jeder kapiert haben. Der BR darf keine Löhne verhandeln oder Arbeitszeiten verlängern!
AntwortenLöschenIch glaube nicht, dass es bei solchen Verhandlungen in der jetzigen Situation um Lohnerhöhungen gehen sollte. Uns wäre allen schon mit einer Besitzstandswahrung und einem länger befristeten Kündigungsschutz gedient.
AntwortenLöschenIch habe gehört, dass unser Boss jetzt sagt, dass an der Werkvergabe der Hefterei nichts dran sei!
AntwortenLöschenSchön, dann soll auf der Betriebsversammlung dies den Beschäftigten gegenüber klar sagen und dies mit dem Betriebsrat vereinbaren.
Dann schauen wir mal was Sache ist!
Damit unser Dr. wieder ein Stück Glaubwürdigkeit zurückgewinnt, soll er mit dem Betriebsrat vereinbaren, dass es keine weiteren Werkverträge und keine Ausgliederung mehr gibt.
AntwortenLöschenWenn er es ehrlich meint, kann er es machen.
Wenn nicht, muss eigentlich jeder kapieren was hier bei uns weiter abgeht....
Die GL - das sollte doch mittlerweile erkannt worden sein- meint es ebensowenig ehrlich wie unsere mittleren "Führungskräfte", die sich nicht entblöden, hier im Blog zu schreiben und trotz 1.000mal gehörter personentypischer Redewendungen auch noch glauben, sie würden nicht erkannt.
LöschenMal ein guter Tip von außen, versuchts doch mal mit euren Führungskräften, an denen ihr -wenn man euren Blog liest - monatelang schon rummosert als nur gegen sie. Denn erstens erreicht ihr ohne eure Abteilungs- und Bereichsleiter gar nichts und zum zweiten gilt auch bei euch: Nur emeinsam ist man stark!
LöschenDas ist jedenfalls meine in vielen Jahren gewonnene Erfahrung!
Nur gemeinsam ist man stark, das ist schon richtig, aber mit unseren "Marionetten"....?
AntwortenLöschenDie stehen nicht zu ihren Beschäftigten, sondern drehen ihre Fahne stets nach dem Wind, wie es ihnen gerade zu Vorteil gelangt! Oder sehe ich das etwa falsch!
Führungskräfte sind nicht dazu da um mit uns zu Sympathisieren sondern zu führen und versuchen das meiste aus Mensch und Maschine raus zu holen !!!
AntwortenLöschenWie kommt ihr auf die Idee das die mit uns was gemeinsam haben??
So ist es vor 30-40 Jahren aber heute doch nicht mehr !!! Rein geschäftlich wären die fehl am platz.Wir müssen zusammen halten! Aber solange jeder nach sich selber schaut wird es schnell schlimmer nicht plus für uns sondern in andere Betriebe auch.
Viele Kollegen mach ja stolz mit und werden noch indirekt gelobt bei Abteilung`s Versammlungen ;-) Nur weiter so....kotz
Ist ja schon einmalig, dass ein geführtes Protokoll einer Betriebsversammlung bei der Druckerei Beck in Nördlingen im Verdi-Blog öffentlich gemacht wird. Da habe ich meine Zweifel, ob das rechtlich so in Ordnung ist!
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