Sonntag, 22. November 2015

Ist die Geschäftsleitung wirklich an einer tarifvertraglichen Lösung interessiert?

17.12.2012 vor dem Beck Verlag in München, mit anschl. Besuch
des Tollwood. Wiederholung nicht ausgeschlossen!
 
Zweite Verhandlungsrunde nach gut 4 Stunden ohne neuen Tarifvertrag beendet!

Die Mitglieder der ver.di-Verhandlungskommission und ver.di-Sekretär Rudi Kleiber informierten die Kolleginnen und Kollegen der Buchbinderei und des Versands in der Info-Versammlung am 21.11.2015 über die mit Spannung erwartete Präsentation des wirtschaftlichen Gutachtens der Druckerei und die 2. Verhandlungsrunde vom 20.11.2015.

Betriebsrat, die Mitglieder der ver.di-Verhandlungskommission und auch die Geschäftsleitung bewerteten das durch die Sachverständige erarbeitete 50 seitige Gutachten als sehr gut und nachvollziehbar. Die Druckerei insgesamt schreibt nach wie vor schwarze Zahlen. Bezogen auf die einzelnen Bereiche sieht dies jedoch sehr unterschiedlich aus. Die Arbeitnehmervertreter machten der GL den Vorschlag, die Beschäftigten über die wichtigsten Kernaussagen (10 Folien) zu informieren. Diese vorgeschlagene Information an die Beschäftigten wurde so von der GL abgelehnt. Übriggeblieben bzw. freigegeben hat die GL 1 ½ Folien mit Berechnungen zur unbezahlten Verlängerung der Arbeitszeit um 3 Stunden in der Woche, sowie Umsatzzahlen und die Betriebsergebnisse (nach Abzug der Umlagen) der Buchbinderei. Die Mitglieder der Verhandlungskommission brachten ihre Enttäuschung über diese Entscheidung der GL, die Information an die Beschäftigten so einzuschränken, deutlich zum Ausdruck! Übrigens gibt es diese Informationen teilweise auch in den Geschäftsberichten der GL auf den Betriebsversammlungen.

Taktische Spielchen oder ernsthafte Verhandlungsbereitschaft?
In der 2. Verhandlungsrunde ist es der Arbeitnehmerseite erst nach mehrmaliger Aufforderung gelungen, die Arbeitgeberseite dazu zu bringen, dass sie sich endlich bereit erklärt, inhaltlich in die Verhandlungen bzw. die vorgelegten Tarifentwürfe einzusteigen. Anhand des von ver.di vor 12 Wochen überreichten Tarifvertrages wurden dann erstmals die einzelnen Themen wie u. a.: Zuschläge, Leiharbeit und Werkverträge, Maschinenbesetzungen und das Thema der künftigen Eingruppierungen diskutiert, teilweise sehr kontrovers.

Die Arbeitgeberseite hat sich dann bereit erklärt, der ver.di-Verhandlungskommission in der nächsten Verhandlungsrunde (KW 50) einen aus Ihrer Sicht überarbeiteten Tarifvertragsentwurf in der vorzulegen. Alleine den 7 Jahre alten Überleitungstarifvertrag wieder in Kraft zu setzen und eine unbezahlte Arbeitszeit von 38 Stunden in der Woche zu vereinbaren, reichen nicht aus, um die aktuellen Fragen dieser Zeit zu lösen.  Wir bzw. die Beschäftigten erwarten Antworten u. a. auf folgende Themen: Eingruppierung, Regelung zum Facharbeiterstatus, Maschinenbesetzung. Dies auch die klare Botschaft auf der Infoversammlung!

Geschäftsleitung lehnt Altersteilzeittarifvertrag aus Kostengründen ab!
Immer häufiger müssen wir feststellen, dass Beschäftigte immer weniger gesund in die Regelrente ohne Anschläge gehen können. Steigende Anforderungen und zunehmende Belastungen, sowie Schicht- und Nachtarbeit sind eine der Hauptursachen. Aus Kostengründen, so GL, kann man sich eine Altersteilzeitregelung nicht mehr vorstellen. Das Argument der Kosten ist keine Lösung für Alter und die zunehmende Belastung.

Wie lange sind Tarifverhandlungen ohne begleitende Warnstreiks noch möglich?
Die Kolleginnen und Kollegen in der ver.di-Versammlung waren sich darüber einig, dass materielle Verschlechterungen nicht in Frage kommen und aktuelle Themen, die es in 2008 so noch nicht gab, einer tarifvertraglichen Lösung bedürfen.
Das Thema unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit kann nur in Zusammenhang mit dem von ver.di geforderten Tarifvertrag zur Altersteilzeit und einem neuen Firmentarifvertrag (Ablöse alter Überleitungstarifvertrag) stehen.

Mehr als 21 Wochen nach der Kündigung des Überleitungstarifvertrages war die GL bisher nicht in der Lage (oder wollte auch gar nicht), inhaltliche Vorschläge zu unterbreiten. Es sei denn die unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit um 3 Stunden pro Woche.

Die Kolleginnen und Kollegen sind sich darüber auch einig, dass jetzt dann bald der Geduldsfaden reißt und deshalb Warnstreiks gerade auch in der Vorweihnachtszeit nicht mehr ausgeschlossen werden.

Alles Dinge, was man für die eine oder andere Situation braucht!


7 Kommentare:

  1. Das ist doch der blanke Hohn, Seit Wochen und Monaten hat die GL den Tarifvertrag vorliegen und kann nicht sagen. Da kann ich nur sagen: wir fahren zum Tollwood!

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  2. Die GL verzögert und veralbert uns doch voll. Bis keine Einarbeitung in den Tarifvertrag von Verdi und Altersteilzeit lehnt sie auch ab. Was will sie eigentlich? Ja, die unbezahlte Mehrarbeit natürlich, das hab ich vergessen!
    Und die Geschäfts-Zahlen für die Druckerei.....?

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  3. Das ist doch keine Info! wir sollen 3 Stunden mehr und ohne Kohle arbeiten und bekommen keine anständige Information über die wirtschaftliche Lage der Druckerei und Buchbinderei!

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  4. da wird ja einiges gemunkelt, hinsichtlich der Umlagen in der Druckerei?

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  5. Umlagen in der Druckerei fallen dieses Jahr aus, mir müssen unserem
    Uwe ja ein neues Auto kaufen!

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    1. . . . und leider nicht einmal ein Kleinwagen. Es heißt, er fährt gerne Fahrrad . . .

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    2. Du meinst nach oben buckeln und nach unten treten

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