Freitag, 25. November 2016

Handelskonzern LIDL will Betriebsrat kündigen

Lidl lohnt sich? Nicht für Betriebsräte!

Der Handelskonzern LIDL geht radikal gegen demokratisch gewählte Betriebsräte vor. An dem Lagerstandort Graben bei Augsburg ist es der Gewerkschaft ver.di im Juli 2016 gelungen erfolgreich Betriebsratswahlen durchführen. Schnell wurde deutlich, dass die Firma Lidl nicht viel von Mitbestimmungs-rechten durch Betriebsräte hält. In kürzester Zeit musste der Betriebsrat grundlegende Rechte der Beschäftigten anwaltlich und arbeitsgerichtlich durchsetzten. Sehr zum Missfallen des Managements. Jetzt soll einem Betriebsratsmitglied fristlos gekündigt werden.

„Was bei Lidl in Graben zurzeit passiert, ist als Generalangriff auf Betriebsräte zu werten. Den Initiator der Betriebsratswahlen und gewähltes Betriebsratsmitglied will Lidl mit allen Mitteln loswerden. Angebliche, von Lidl unterstellte, geschäftsschädigende Äußerungen sollen für die fristlose Kündigung des Kollegen reichen. In Wirklichkeit möchte Lidl ein Exempel statuieren, um den Betriebsrat und die Belegschaft einzuschüchtern, “ erklärt Thomas Gürlebeck, zuständiger Handelssekretär, ver.di Augsburg. „Lidl lässt nach außen hin alle glauben, dass man kein Problem mit Gewerkschaften und Betriebsräten hat, tatsächlich entsteht jedoch der Eindruck, dass Demokratie und Mitbestimmung bei Lidl nach wie vor kein Platz haben“, so Gürlebeck weiter.

Nachdem das Betriebsratsgremium der fristlosen Kündigung die Zustimmung verweigerte, möchte Lidl sich die Zustimmung des Betriebsrats durch das Arbeitsgericht Augsburg ersetzen lassen. „Unserer Auffassung nach, wird Lidl keinen Erfolg haben. Das sieht Lidl wohl selbst so, denn heute ging ein weiterer Antrag auf fristlose Kündigung des betroffenen Kollegen beim Betriebsrat ein. Dieses Vorgehen verurteilen wir auf das Schärfste. Anstatt mit Betriebsräten vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, will Lidl diese aus dem Unternehmen entfernen, “ sagt Gürlebeck abschließend.

Am 28.11.2016 um 11 Uhr findet der erste Arbeitsgerichtstermin statt.
Von 10 Uhr bis 10:45 Uhr ruft die Gewerkschaft ver.di vor dem Arbeitsgericht Augsburg, Frohsinnstr. 2, zu einer Solidaritätskundgebung auf.

Sie haben dort die Möglichkeit mit den Betroffen zu sprechen.

Graben bei Augsburg, 24.11.2016.
Ansprechpartner:
Thomas Gürlebeck, ver.di Augsburg


3 Kommentare:

  1. wurden die bei uns auch gern machen

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  2. Erstens mal geht es hier nicht um geschäftsschädigende Aussagen sondern um beleidigende Aussagen gegenüber Kollegen und Vorgesetzte. Zweitens führt der beschuldigte Betriebsrat seit seiner Wahl eine Art Privatkrieg gegen seinen Arbeitgeber obwohl er im Vergleich zu seinen Kollegen den mit Abstand leichtesten, aber gleichzeitig bestbezahltesten Job ( Nachtschichtzuschläge etc.) hat. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen ist eine Kündigung auf jeden Fall gerechtfertigt. Wenn sich Herr Gürlebeck ein bisschen genauer mit dem betroffenen Betriebsrat auseinandersetzen würde, dann wäre ihm sehr schnell klar, dass dieses Betriebratsmitglied nur für sich und zu seinem eigenen Vorteil agiert. (Diese Aussage betrifft nur diese Person, der Rest des gewählten Betriebsrat macht meiner Meinung nach einen guten job)

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  3. Danke, für deinen Kommentar: Das klingt ja, wie wenn es bei der Druckerei C.H. Beck gewesen wäre. Da war die Situation fast 1:1 so übernehmbar. Aber Verdi stand zu hundert Prozent zu diesem beschriebenen Bild. Letztendlich zum Nachteil der Belegschaft!

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