Inzwischen zeigt sich: Das war allzu blauäugig. Vor allem in Groß- und
Universitätsstädten steigen die Mieten ins Unermessliche. Spekulation greift
um sich. Immer mehr Menschen mit geringen Einkommen werden aus ihren Wohnungen
und Nachbarschaften verdrängt. Die Zahl der Sozialwohnungen sinkt. Anfang der
1990er Jahre gab es laut Bundesregierung noch etwa drei Millionen
Sozialwohnungen, 2013 weniger als 1,5 Millionen. Tendenz weiter fallend, zumal
hier nach 2019 keine Bundesgelder mehr fließen sollen.
Überhaupt
kommt der Bau neuer Wohnungen kaum voran: 2016 wurden 278.000
Wohnungen fertiggestellt – notwendig wären 450.000 pro Jahr.
Für ver.di ist Wohnen ein Menschenrecht. Und es
muss bezahlbar sein. Wir brauchen daher eine wohnungspolitische Offensive: eine
Stärkung öffentlicher und genossenschaftlicher Wohnungsunternehmen, mehr Neubau
bezahlbarer Mietwohnungen und mehr sozialen Wohnungsbau. Der Bund muss sich
weiter im sozialen Wohnungsbau engagieren. Der Verkauf öffentlicher Grundstücke
muss mit klaren sozialen Auflagen erfolgen. Und das Mietrecht sowie die
Mietpreisbremse müssen verschärft werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Sie können Ihre Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählen Sie dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Sie unter einem Pseudonym schreiben wollen, wählen Sie die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.