100
Jahre Frauenwahlrecht
Am ersten internationalen Frauentag 1911
gingen unter dem Kampfruf „Heraus mit dem Frauenwahlrecht“ im ganzen Land
Menschen auf die Straße.
1914 wurde z.B. in Bremen ein Versuch
von Sozialdemokraten unternommen, das Wahlrecht für alle über 20 Jahre
alten Männer und Frauen einzuführen. Da gab es sofort Gegenwind vom „Deutschen
Bund zur Bekämpfung der Frauenemanzipation“, um den Frauen das Stimmrecht nicht
zu gewähren. Sie vertraten die Meinung: „Das
Stimmrecht bedeutet eine schwere Schädigung für die Frau, es verstößt gegen die
weibliche Veranlagung. Die Frau urteilt mehr nach dem Gefühl des Herzens, als
dass sie sachlich bleiben kann ...“
Am 12. November 1918, war es dann
endlich soweit: Die Frauen erhielten in Deutschland das hart erkämpfte
Wahlrecht. Am 19. Januar1919 durften dann auch Frauen über die Zusammensetzung
des ersten Parlaments in der Weimarer Republik abstimmen. Die Wahlbeteiligung
fiel sehr hoch aus. Ca. 82 % der Männer und Frauen machten von ihrem Recht
Gebrauch. Die Menschen standen damals in Schlangen an und mussten teilweise
stundenlang warten.
Nach dem Einsatz der sogenannten Mütter
des Grundgesetzes wurde 1949 folgender Passus ins Grundgesetz geschrieben: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“
(Art. 3, Abs. 2.) Noch immer ist diese eigentlich so schlichte Aussage nicht
erreicht. Erst 1994 wurde der Artikel dann ergänzt: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der
Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung
bestehender Nachteile hin.“
Trotzdem
ist es immer noch so:
- Frauen arbeiten in schlechter bezahlten Berufen und Branchen und auf niedrigeren Stufen der Karriereleiter als Männer.
- Frauen unterbrechen oder verkürzen (Teilzeit, Minijobs) ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger als Männer, weil immer noch Frauen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zuständig sind.
- Arbeitsanforderungen in so genannten typischen Frauenberufen werden schlechter bewertet als Anforderungen in so genannten typischen Männerberufen.
Lasst
uns gemeinsam weiterkämpfen – für eine bessere Zukunft!
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