Seit fünf Jahren gibt es jetzt den gesetzlichen
Mindestlohn in Deutschland. Seit Jahresanfang 2020 beträgt er 9,35 Euro die
Stunde. Im Vorfeld hatten Unternehmerverbände und Neoliberale Horrorgeschichten
verbreitet, über eine Million Arbeitsplätze könnten durch den Mindestlohn
verloren gehen. Die wirkliche Entwicklung hat sie total blamiert: etwa zehn
Prozent mehr Geld für Niedriglohnbeschäftigte und keinerlei negative
Beschäftigungseffekte. Lediglich wurden etwa 100.000 Minijobs durch reguläre
Jobs ersetzt, was positiv ist.
Allerdings gibt es für Langzeitarbeitslose und
Jugendliche immer noch Ausnahmen. Diese müssen abgeschafft werden. Und der
Mindestlohn wird in viel zu vielen Fällen missachtet und umgangen.
Sonderzahlungen oder Zuschläge werden angerechnet oder die Arbeitszeiten nicht
korrekt erfasst und bezahlt. Die Kontrollen sind viel zu lasch und zu wenige.
Es fehlen hier mindestens 3000 Stellen.
Vor
allem aber ist der Mindestlohn erheblich zu niedrig. Mit weniger als der Hälfte
des mittleren Lohns schneidet er auch im internationalen Vergleich schlecht ab,
in Frankreich beträgt er über 60 Prozent. Wer Mindestlohn bekommt, liegt immer
noch deutlich im Niedriglohnbereich. Das sind in Deutschland fast ein Viertel
aller Beschäftigungsverhältnisse, einer der höchsten Anteile in Europa. ver.di
fordert, dass der Mindestlohn bis spätestens zur nächsten Bundestagswahl auf
mindestens 12 Euro erhöht wird!
Bereich
Wirtschaftspolitik
ver.di Bundesverwaltung Berlin
wirtschaftspolitik@verdi.de
http://wipo.verdi.de
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