Das ist euer
Erfolg!
Die erfolgreichen vier
Warnstreiks zwangen Verleger und Geschäftsleitung zum Nachdenken und Handeln.
Geschlossenheit, Mut und Ausdauer der Kolleginnen und Kollegen brachten dann
die überfälligen Entgelterhöhungen von durchschnittlich 2 % pro Jahr. Nur so
ist es zu erklären, dass das tariflose Unternehmen C.H. Beck jetzt dieses
Angebot vorgelegt hat und den Tarifabschluss der Druckindustrie –
Entgelterhöhungen von 2,4 %, 2,0 % und 1,0% - zum Vorbild nimmt, so ver.di
Sekretär Rudi Kleiber.
Mit einer Unterschriftenaktion fing alles an. Im Dezember
2018 machten die Beschäftigten der Nördlinger Geschäftsleitung deutlich, dass
Entgelterhöhungen überfällig sind. Die letzte Entgelterhöhung gab es im Oktober
2017. Damals waren es je nach Arbeitsvertrag unterschiedliche Erhöhungen von 1,1
oder 2,0 Prozent. Nachdem diese Unterschriftenaktion auf taube Ohren stieß,
legten die Beschäftigten am 22. März in einem 24-stündigen Warnstreik erstmals
die Arbeit nieder. Drei weitere Warnstreiks, zuletzt am 13. Mai folgten. Dieser
letzte Warnstreik brachte dann nach Ansicht der Kolleginnen und Kollegen den
Durchbruch. Entgelterhöhungen im Durchschnitt von 2 Prozent.
Der kaufmännische Leiter der Druckerei Herr Zoller ist der
Meinung, dass die jetzt angebotenen Lohnerhöhungen bei C.H. Beck über dem
bundesweiten Tarifabschluss von ver.di in der Druckindustrie liegen. Das wäre
schön und würde mich für die Beschäftigten freuen. Ist aber nicht so, so Rudi
Kleiber. Der Branchendurchschnitt liegt bei 2,6 Prozent. Im Gegensatz zum
Flächentarifvertrag der Druckindustrie werden bei C.H. Beck Sonderzahlungen
weiterhin um bis zu 35% dauerhaft gekürzt. Eine Beschäftigungssicherung wird
den Beschäftigten als Gegenleistung für die Verzichte bis heute verweigert.
Haustarif
bei Lohn und Gehalt kein Cent an Mehrkosten!
Die Forderung der Beschäftigten nach einem Haustarifvertrag,
also einer betrieblichen Regelung lehnt das Management ab. Würde man das
aktuelle Lohnangebot in einen Haustarifvertrag z. B. 1:1 übernehmen, würde auf
die Druckerei kein Cent an Mehrkosten zukommen. Warum also lehnt das Management
so eine betriebliche Regelung bzw. einen Haustarifvertrag ab? Mit rationalen
Gründen ist dies wohl kaum zu erklären. Will das Management keinen
Verhandlungspartner auf Augenhöhe (oder fürchtet man sich sich so davor)?
Dreiklassengesellschaft
„a la Beck“ im 21. Jahrhundert
Seit der Tarifflucht der Druckerei aus den Tarifverträgen der
Druckindustrie im Jahr 2011 praktiziert die Druckerei eine
Dreiklassengesellschaft bei Löhnen und Gehältern. So wird für die identisch
gleiche Arbeit, z. B. zwei Druckern an einer Druckmaschine unterschiedliche
Löhne bezahlt. Das gleiche gilt auch für Helferlöhne. Die Helferlöhne bei C.H.
Beck beginnen bei 10,33 Euro, der Durchschnitt liegt bei ca. 13,45 Euro. Die
Facharbeiterlöhne beginnen bei 16,21 Euro, der Durchschnitt liegt hier bei
18,45 Euro.
Es gibt noch viel zu tun für das Management. Anhebung der Niedriglohn-
bzw. Helfergruppen und die Abschaffung der Dreiklassenklassen- gesellschaft sind
nur ein Baustein für eine hochmotivierte und engagierte Belegschaft. Dazu
gehören auch Tarifverträge und ein Mindestmaß an Rechtssicherheit, so Rudi
Kleiber.
Wir sind es Wert!
Schön dass hier die Märchenstunde von H. Zoller mit seinen genannten Stundenlöhnen in der Beck'sche aufgedeckt wird.
AntwortenLöschenUnd am Montag kommt dann auch Mr. K. wieder, dann ist unser Spitzenduo wieder komplett!
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