Wohl auf Weisung der
Konzernleitung in München betreibt der Chef der Nördlinger Druckerei und
ehemalige Bertelsmann-Manger Dr. Kranert die weitere Flucht aus den
Tarifverträgen.
Nach der Kündigung
des Überleitungstarifvertrages zum 31.12.2015 ist die Chefetage anscheinend der
Auffassung, jetzt die Gunst der Stunde zu nutzen und den noch einzig
verbleibenden Tarifvertrag für die Buchbinderei und den Versand zum 31.10.2016
zu kündigen.
Feierte der Beck
Verlag in 2013 noch sein grandioses 250-jähriges Firmenjubiläum, sind knapp 3
Jahre später alle noch bestehenden Tarifverträge am Druckstandort Nördlingen gekündigt!
Glaubwürdigkeit!
Es verging kaum eine
Mitarbeiterversammlung oder ähnliche Veranstaltung, wo der Chef der Nördlinger
Druckerei Dr. Kranert nicht gegenüber den Beschäftigten, Betriebsräten und
der Gewerkschaft ver.di deutlich machte, dass die Geschäftsleitung
bzw. er als Chef der Druckerei nicht daran denke bzw. beabsichtige den
Haustarifvertrag (Anerkennung der Tarifverträge für die Papierverarbeitung) zu
kündigen.
Anspruch und
Wirklichkeit liegen hier sehr weit auseinander, oder auf den Punkt gebracht:
Es gibt hier wohl ein massives Glaubwürdigkeitsproblem!
Wertschätzung!
Die Beschäftigten der Buchbinderei und im Versand haben in 2008 den Tarifwechsel (nach massivem Druck durch die Geschäftsleitung) von den Tarifverträgen der Druckindustrie in den materiell schlechteren Tarifvertrag für die Papierverarbeitung einvernehmlich mitgetragen.
Den Beschäftigten in der Buchbinderei wird von den Führungskräften immer wieder bestätigt, dass sie hervorragende Arbeit leisten und die Produktivität weiter verbessern.
Den Beschäftigten wird von den Führungskräften immer wieder vorgebetet, wie notwendig es sei, dass immer noch mehr weitere Maschinen und Aufträge per Werkvertrag vergeben werden müssen.
Trotz nach wie vor schwarzer Zahlen des Druckstandortes Nördlingen, jüngst erst festgestellt durch ein Sachverständigen Gutachten, wollen sich die Bosse aller noch verbleibenden Tarifverträge in der Buchbinderei und im Versand entledigen.
So
sieht ganz offensichtlich die Wertschätzung einer Geschäfts- und Konzernleitung
gegenüber den Beschäftigten aus!
Beck’sche Kommentar zum Arbeitsrecht
„Wiedemann“ Tarifvertragsgesetz:
Es ist unstreitig, dass eine
tariffähige Arbeitnehmervereinigung (Gewerkschaft) stets vorliegt, wenn diese
den Abschluss von Tarifverträgen kampfweise erzwingen will und hierzu aufgrund
ihrer Organisationsstärke auch in der Lage ist.
Ist ein Tarifvertrag wirksam
gekündigt (beendet durch OT-Mitgliedschaft des Arbeitgebers), so ist ein
Arbeitskampf für einen neuen Tarifvertrag (eventuell auch mit dem gleichen
Inhalt) zulässig.
Aber – es muss
ein Streikaufruf durch ver.di erfolgen!
Ein
solcher Streikaufruf ist jederzeit möglich, wenn die Belegschaft ihre
Streikbereitschaft signalisiert!
Nur Zusammenhalt und Geschlossenheit
sichern Tarifverträge!
ja sehr gut. Glaubwürdigkeit und fehlende Wertschätzung sind die Markenzeichen unserer GL und auch unseres neuen Abteilungsleiters.
AntwortenLöschenOliver Kranert sieht die Situation entspannt, so stehts in der Zeitung. Das ist doch in höchstem Maße heuchlerisch und der blanke Hohn. Er ist entspannt, während er als Boss der Druckerei zusieht (oder angewiesen hat), dass sein Erfüllungsgehilfen und Handlanger im Betrieb dafür sorgen, dass Beschäftigte aus unserer Abteilung der Bubi schlechtere Verträge unterschreiben sollen, was massive Einkommensverluste bedeutet.
AntwortenLöschenDass alles sieht unser Chef Oliver Kranert ganz entspannt!
Ich finde das echt übel was hier gerade bei uns abgeht!
AntwortenLöschenEinige leben hier wie die Maden im Speck und anderen geht es massiv an den Kragen. Nein nicht an den Kragen, sondern an den Geldbeutel und Arbeitsplatz!
Und was sagt eigentlich der Chef in München dazu?
Das können wir übel oder sonstwie finden! Tatsache ist, dass wir nicht mehr rentabel produzieren. Es bleibt nichts anderes übrig als in den sauren Apfel der Werksvertäge zu beißen. Ein Werksvertrag ist immer noch besser als der Verlust des Arbeitsplatzes!
AntwortenLöschenbei bis zu 700 Euro Verlust im Monat!!!! bis du noch bei Trost
LöschenNa dann, die fette Jahre der Gewerkschaft in der Druckerei sind vorbei! In vielen betrieblichen Prozesse hätte man, vor allem betrachtet von der Betriebsratsseite, sehr viel früher die richtige Akzente setzen müssen. Aber wenn ich mich erinnere, da war ein Gott an Betriebsratsvorsitzender da, der die Zeichen der Zeit nie richtig erkannt hat und nur seiner reiner Ideologie gefolgt ist.
AntwortenLöschenSag ich doch, die fetten Jahre sind im Druck und Buchbindung endgültig vorbei! Das Lamentieren hilft uns nicht weiter! Auch Verdi wird diesen Lauf der Geschichte nicht aufhalten können!Wir müssen an die Rettung unserer Arbeitsplätze denken, wenn es sein muss auch zu geänderten Bedingungen!
AntwortenLöschenWie es aussieht verabschieden sich die Kollegen von der Buchbinderei jetzt schon.Wünsche viel Erfolg
AntwortenLöschenDank des Kommentars vom 13. Mai 2016 23:56 wissen wir jetzt, wer für die gegenwärtige Lage in der Druckerei verantwortlich ist:
AntwortenLöschen…da war ein Gott an Betriebsratsvorsitzender da, der die Zeichen der Zeit nie richtig erkannt hat und nur seiner reiner Ideologie gefolgt ist.
Gut gebrüllt! Aber in Wahrheit war das kein Gott, sondern ein ganz schlimmer Finger, der reinste Teufel!
Konsequente Vertretung der Interessen der Belegschaft, das war dessen schändliche Ideologie, sein anmaßendes Credo. Andauernd lief er mit dem Betriebsverfassungsgesetz, dem Tarifvertrag und Arbeitnehmerschutzgesetzen unter dem Arm durch den Betrieb und hat damit die GL geprügelt, wo er nur konnte. Pflegliche Behandlung der Mitarbeiter hat er wiederholt in Betriebsversammlungen eingefordert: Ja geht’s noch!
Der hat nicht nur die GL mit abscheulichen, ja vermutlich terroristischen Methoden gezwungen, in Betriebsvereinbarungen sozialverträgliche Arbeitsbedingungen zu vereinbaren; er bestand sogar noch dreist auf Einhaltung dieser Vereinbarungen!
Und zwischen die Gewerkschaft und diesen ewiggestrigen Klassenkämpfer passte kein Blatt – was hat da der arme Dr. Beck leiden müssen.
Ein Wunder, dass die Druckerei trotzdem nie rote Zahlen schreiben musste – zweifellos einzig und allein das Verdienst des weisen Patriarchen in München, der sich dafür von dem sauberen BRV in Betriebsversammlungen und Leserbriefen in den RN mehrfach demütigen und beleidigen lassen musste.
Na, glücklicherweise ist das jetzt ausgestanden; jetzt steht einer lichten Zukunft nichts mehr im Wege, auch wenn die Belegschaft dafür ein paar kleine Opfer bringen muss:
die lästigen Tarifverträge sind endlich über Bord geworfen;
eingruppiert wird nach Lust und Laune der GL;
gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist als sozialromantischer Kitsch entsorgt (ersatzweise gibt es Gratisäpfel für alle!);
der BR ist handzahm – welche Betriebsvereinbarungen mit welchen Inhalten zum Wohl des Betriebes abgeschlossen werden, diktiert die GL;
die Belegschaft ist gespalten – Streik war gestern (und wenn sich doch mal so was wie Widerstand regt, wirft der Patriarch kurz mal mit etwas Kleingeld);
von kranken Mitarbeitern und anderen sogenannten „Lowperformern“ kann man sich jetzt endlich leichter trennen;
die Belegschaft wird geschrumpft - natürlich nur die Indianer, die Zahl der Häuptlinge bleibt gleich (Stichwort: Gnadenbrot);
durch Werkverträge und Produktionsverlagerungen werden der Druckerei fleißig Umsätze entzogen, schließlich muss ihre fehlende Wettbewerbsfähigkeit auch nachdrücklichn unter Beweis gestellt werden;
die Unternehmensberater, die dem weisen Patriarchen in München fleißig nach dem Mund reden, geben sich die Klinke in die Hand;
auch anderweitig wird weiter munter Geld verbrannt (z.B. weil es weiterhin zwei Betriebsstätten in Nördlingen gibt, was bekanntlich 400.000-500.000 €/Jahr an Kosten verursacht);
trotz allem ist der Druckereileiter entspannt – das ist doch endlich mal eine frohe Botschaft!
DIE TITANIC NIMMT VOLLE FAHRT AUF!
Genau
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